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Kammermusikfest Oberlausitz: Teilnehmer der Akademie stehen fest

15 junge Musiker ziehen Anfang 2024 zum Üben ins Schloss Gröditz. Renommierte Dozenten unterrichten sie. Die Ergebnisse werden öffentlich vorgestellt.

Von Miriam Schönbach
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Das sind die Teilnehmer der Akademie des Kammermusikfestes Oberlausitz im Februar 2024 im Schloss Gröditz.
Das sind die Teilnehmer der Akademie des Kammermusikfestes Oberlausitz im Februar 2024 im Schloss Gröditz. © Kammermusikfest Oberlausitz

Bautzen/Görlitz. Schloss Gröditz wird zu Talentschmiede: Die jungen Musiker für die nächste Akademie des Kammermusikfestes Oberlausitz (KMO) stehen fest. Bei ihrer Sitzung in der Musikhochschule Dresden hat sich Jury unter dem Vorsitz des künstlerischen Leiters Nils Mönekmeyer für die Förderung von 15 Nachwuchstalenten entschieden. „Wir hatten eine große und gute Auswahl junger, ambitionierter Musikerinnen und Musiker, wo wir davon ausgehen, dass sie der Unterricht mit Dozenten in ihrer Kunst voranbringt“, sagt Jury-Mitglied und Hochschulrektor Axel Köhler.

Im Sommer 2022 fand die erste KMO-Akademie statt. Auch damals war der Bratschist Nils Mönkemeyer der künstlerische Leiter des Formats für den musikalischen Nachwuchs aus der Region.
Im Sommer 2022 fand die erste KMO-Akademie statt. Auch damals war der Bratschist Nils Mönkemeyer der künstlerische Leiter des Formats für den musikalischen Nachwuchs aus der Region. © Archivfoto: Martin Pizga/Kammermusikfest Oberlausitz

Jüngste Akademistin ist die 11-jährige Michalina Kubrak aus Görlitz, die sowohl Harfe als auch Geige spielt und mit der Harfe in diesem Jahr den 1. Preis beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ auf Landesebene gewann. Zweitjüngste Teilnehmerin ist die 14-jährige Ukrainerin Myroslava Khokhych (Klavier) aus Sohland an der Spree. Von der Kreismusikschule Dreiländereck kommt das Duo Isabell Seibt (Saxophon) und Lene Zahn (Akkordeon) als Preisträger des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“.

Kreismusikschule Bautzen bei Akademie stark vertreten

Die Kreismusikschule Bautzen ist bei der KMO-Akademie stark vertreten, unter anderem mit den Brüdern und erfolgreichen Bundeswettbewerb-Teilnehmern Tassilo (Posaune) und Camillo Ballandt (Trompete). Das Streichquartett mit Caroline Kocksch (Violine), Magdalena Vetter (Violine), Sara Baumgärtel (Viola) und Gustav Witke (Violoncello) ist Preisträger des jüngsten Landeswettbewerbes „Jugend musiziert“. Caroline Kocksch und Gustav Witke waren bereits bei der Akademie 2022 dabei.

An der Musikschule „Johann Adam Hiller“ in Görlitz hat das Holzbläser-Trio mit Abed Jiji (Querflöte), Johannes Adams (Fagott) und Daniel Pfister (Klarinette) Unterricht. Ebenfalls aus Görlitz stammen die 15-jährige Bratschistin Hanna Raimann und die 17-jährige Mathilda Nedo (Violine). „Ich weiß aus eigenem Erleben, wie inspirierend solche Akademien für mich als junger Musiker waren. Von solchen Erfahrungen, Gleichgesinnte zu treffen und mit renommierten Musiker zu arbeiten, profitierst du ein Leben lang“, sagt Jury-Mitglied Sven Rössel, langjähriger Leiter der Musikschule Dreiländereck.

Für Christiane Vogel, Geschäftsführerin des Vereins „Jugend musiziert“ Sachsen/Lausitz, ist die KMO-Akademie ein gutes Zeichen für den ländlichen Raum. „Für Kinder und Jugendliche in den großen Städten gibt es durch den Sitz der Orchester und der Hochschulen viele solcher Angebote. Deshalb finde ich es toll, dass es vom 14. bis 18. Februar 2024 nun bereits die zweite Akademie gibt“, sagt sie. Die Hoyerswerdaerin wird erstmals bei einem Akademiekonzert zu Gast sein, anders als Milko Kersten, Präsident des Sächsischen Musikrats. Ihn begeisterte schon der erste Jahrgang. Auch er sieht die Akademie als einen wunderbaren Impuls für musikalische Bildung in Ostsachsen.

Bratschist Nils Mönkemeyer ist künstlerischer Leiter

KMO-Festival-Intendant Hagen Lippe-Weißenfeld begeistert die hochtalentierte Vielzahl der Bewerber. „Es hat sich herumgesprochen, dass die Akademie eine Super-Ergänzung zu Einzelunterricht und anderen Musikschul-Projekten in der Region ist“, sagt er. Außerdem freue er sich, dass der bekannte Bratschist Nils Mönkemeyer wieder "die Zeit und die Liebe“ mitbringe, um als künstlerischer Leiter zusammen mit drei weiteren renommierten Dozenten mit dem Nachwuchs das Kammermusikprogramm auf Schloss Gröditz zu erarbeiten.

Für Nils Mönkemeyer beginnt nach der Jury-Sitzung eine besondere Aufgabe: „Ich schaue jetzt wie in einem Puzzle, wer mit wem welche Stücke zusammenspielen kann“, sagt er. Aus seiner Sicht kann die Akademie das Heimatgefühl stärken. „Musik verbindet und führt Menschen über alle Herkunftsgrenzen hinweg zusammen. Den Gedanken, dass Musik für alle da ist, finde ich sehr sympathisch“, sagt er.

Davon überzeugen können sich dann alle beim Abschlusskonzert der Akademisten am 18. Februar 2024 in der evangelisch-lutherischen Kirche in Baruth. Das Kammermusikfest Oberlausitz gehört zu den jüngsten Musikfestivals Sachsens. Eine Aufgabe sehen dessen Macher in der Förderung künstlerischen Nachwuchses.