SZ + Bautzen
Merken

Schüler der Kreismusikschule Bautzen müssen ab August 2024 mehr bezahlen

Die Gebühren für Angebote der Kreismusikschule Bautzen steigen zum 1. August 2024. Neben gestiegenen Kosten muss die Schule noch eine weitere große Herausforderung bewältigen.

Von David Berndt
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Die Gebühren für Angebote der Kreismusikschule Bautzen steigen zum 1. August 2024.
Die Gebühren für Angebote der Kreismusikschule Bautzen steigen zum 1. August 2024. © Archivbild: SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Die Gebühren für die Angebote der Kreismusikschule Bautzen werden steigen. Das beschloss der Kreistag mehrheitlich in seiner Sitzung am 25. März 2024. Die neuen Nutzungsgebühren werden zum 1. August 2024 wirksam.

Der durchschnittliche Anstieg der Gebühren betrage etwa 17 Prozent, informiert die Kreisverwaltung. Das entspreche beispielsweise für den 45-minütigen Gruppenunterricht einem Anstieg von 2,25 Euro und für den 45-minütigen Einzelunterricht von 4 Euro jeweils pro Unterrichtseinheit.

Laut dem Beschlussvorschlag der Kreisverwaltung sind die Gebühren zuletzt zum 1. August 2020 geändert worden, doch in der Zwischenzeit die Kosten erheblich gestiegen. So hätten sich die Personalkosten um 12,5 Prozent, die Honorarsätze um 29 Prozent, die Mieten um 13 Prozent und die Mietnebenkosten um 15 Prozent erhöht.

Um den Eigenbetrieb des Landkreises wirtschaftlich handlungsfähig zu halten, sei es notwendig, die gestiegenen Kosten zum Teil auf die Nutzer umzulegen. Der Landkreis Bautzen rechnet hier mit Mehreinnahmen in Höhe von etwa 273.500 Euro. Sein regulärer Zuschuss für das Jahr 2024 beträgt 1,42 Millionen Euro.

Preis für Einzelunterricht steigt mehr als für Gruppenunterricht

So steigen die Preise für Musikschulunterricht konkret:

  • Musikalische Früherziehung: von 15 auf 20 Euro pro Unterrichtseinheit
  • Chor- und Musiziergruppen ohne Hauptfach: von 13,25 Euro auf 15 Euro monatlich
  • Instrumentenkiste: von 26,50 auf 35 Euro monatlich
  • Gruppenunterricht mit zwei Schülern für 45 Minuten: von 38,25 auf 45 Euro je Monat und Schüler
  • Gruppenunterricht mit drei Schülern für 45 Minuten: von 28 auf 35 Euro je Monat und Schüler
  • Gruppenunterricht mit vier Schülern für 45 Minuten: von 24,25 auf 25 Euro je Monat und Schüler
  • Einzelunterricht für 30 Minuten: von 50,75 auf 65 Euro monatlich
  • Einzelunterricht für 45 Minuten: von 78 auf 90 Euro monatlich
  • Einzelunterricht für 45 Minuten mit Leistungsnachweis von 59,50 auf 75 Euro monatlich

Einzig die Gebühr für die Musiklehre ohne Hauptfach bleibt mit 15 Euro pro Monat unverändert. Sozialermäßigungen werden ebenfalls unverändert beibehalten.

Neu ist allerdings die Umstellung der Gebühren auf eine monatliche Zahlweise. Damit soll es den Nutzern leichter gemacht werden, bei Zu- oder Wegzug den Unterricht zu beginnen oder zu beenden.

200 Interessierte auf Warteliste für Kreismusikschule Bautzen

Wie die Beigeordnete des Landkreises Bautzen, Dr. Romy Reinisch, im Kreistag erklärte, müssen Honorarkräfte künftig über feste Verträge angestellt werden. Diese Lehrkräfte seien bisher an verschiedenen Schulen tätig gewesen, wenn die Musikschule ihnen keine vernünftige Vergütung anbiete, werde es schwierig, Personal zu halten oder zu bekommen.

Die festen Verträge seien vor allem wegen des massiven Lehrermangels an der Kreismusikschule nötig. Aktuell gebe es eine Warteliste mit 200 Interessierten, die gern Unterricht nehmen wollen, so die Beigeordnete. Um mehr Kindern einen Besuch der Musikschule zu ermöglichen, habe man deshalb die Gebühren für den Gruppenunterricht weniger stark angehoben als für den Einzelunterricht, um den Gruppenunterricht attraktiver zu machen.

Das bestätigte Silke Schlegel, Betriebsleiterin der Kreismusikschule und der Kreisvolkshochschule, im Kreistag. „Um das Angebot aufrecht erhalten zu können, werden wir Kinder nach der Früherziehung in den Gruppenunterricht geben. Sehr begabte Kinder werden in den Einzelunterricht wechseln.“ Zumindest wolle man das so versuchen, um damit den durch den Lehrermangel verursachten Problemen zu begegnen. Man hoffe auf Verständnis bei den Eltern.