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Bautzen: Arbeiten am neuen Domizil der Kreismusikschule haben begonnen

Im Sommer 2026 soll die Kreismusikschule in ein Gebäude in Nähe des Bautzener Bahnhofs umziehen. Bis dahin ist viel zu tun.

Von Tim Ruben Weimer
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In das ursprünglich als Eisenbahnverwaltungsamt errichtete Gebäude an der Tzschirnerstraße in Bautzen, das zuletzt vom Straßenverkehrsamt genutzt wurde, soll in einigen Jahren die Kreismusikschule einziehen. Vorher muss es saniert und umgebaut werden.
In das ursprünglich als Eisenbahnverwaltungsamt errichtete Gebäude an der Tzschirnerstraße in Bautzen, das zuletzt vom Straßenverkehrsamt genutzt wurde, soll in einigen Jahren die Kreismusikschule einziehen. Vorher muss es saniert und umgebaut werden. © Steffen Unger

Bautzen. Die Bautzener Kreismusikschule bekommt ein neues Hauptgebäude. Das steht bereits seit Längerem fest. Ende Sommer 2026 soll die Schule, die im Jahr 2023 sowohl eine neue Betriebsleitung (Silke Schlegel) als auch eine neue Fachleitung (Ines Ulfig) bekommen hat, in das Gebäude Tzschirnerstraße 14 A einziehen. Nun haben die ersten Umbauarbeiten an dem Gebäude, in dem vormals das Straßenverkehrsamt saß, begonnen.

Räume werden den akustischen Anforderungen angepasst

Die Bauzäune um das dreistöckige Gebäude stehen seit Ende November 2023. Seit dem 18. Dezember laufen Abbrucharbeiten, teilt der Landkreis Bautzen mit. Geplant ist, das bestehende Gebäude komplett zu entkernen. Das sei notwendig, um den hohen akustischen Anforderungen der Kreismusikschule gerecht zu werden, so eine Sprecherin des Landratsamtes. Das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes soll dabei aber erhalten bleiben, das fordert auch der Denkmalschutz. Und auch der Grundriss soll weitestgehend bestehen bleiben. Mit dem Beginn der Sanierung wird Anfang April 2024 geplant.

So soll das neue Musikschul-Domizil aussehen: An das historische Gebäude von 1912 (schwarz) und den Anbau von 2001 (Mitte), schließt sich künftig ein neuer Saalanbau (links) an.
So soll das neue Musikschul-Domizil aussehen: An das historische Gebäude von 1912 (schwarz) und den Anbau von 2001 (Mitte), schließt sich künftig ein neuer Saalanbau (links) an. © Landratsamt Bautzen

Das historische Gebäude von 1912 hat 2001 bereits einen Anbau bekommen. Nun soll ein weiterer Gebäudeteil auf der der Straße abgewandten Grundstücksseite entstehen, der einen großen und einen kleinen Konzertsaal beinhalten wird. Die beiden neueren Gebäudeteile bekommen außerdem eine Fußbodenheizung. Der bereits vorhandene Anbau soll ein Gründach erhalten, auf dem Dach des künftigen Saalgebäudes soll eine Fotovoltaikanlage installiert werden. Vom Tisch ist allerdings die Idee einer Dachterrasse, die die Fördermittelgeber von Bund und Freistaat nicht genehmigt hatten. Stattdessen soll es eine Freilichtbühne und begrünte Balkone geben.

Pilzbefall und Schadstoffe müssen beseitig werden

Das historische Gebäude befinde sich "in einem soliden Zustand", so eine Landkreis-Sprecherin. Allerdings seien Schadstoffe gefunden worden, die zunächst entfernt werden müssen. Welche das sind, teilte der Landkreis bislang nicht mit. Im Dachgeschoss muss zudem Befall mit Mauerschwamm, eines Hausfäulepilzes, bekämpft werden. Dieser Befall zieht eine zusätzliche Sanierung nach sich.

Die neue Leiterin der Kreismusikschule, Silke Schlegel, bezeichnet das neue Musikschul-Gebäude als Leuchtturm mit Strahlkraft auch über den Landkreis hinaus. Bereits jetzt habe sie beispielsweise vom Sächsischen Musikrat Anfragen für Veranstaltungen mit der Kreismusikschule Bautzen im neuen Gebäude erhalten. "Der Neubau bietet Möglichkeiten für Unterrichtsformen, die in unserem aktuellen Quartier nicht möglich sind."

Der barrierefreie Ausbau werde die Musikschule für Menschen öffnen, die bislang vom Musikunterricht ausgeschlossen waren. Dafür soll der Aufzug im historischen Gebäudeteil bestehen bleiben und alle Etagen ansteuern, für kleinere Höhenunterschiede werden Rampen installiert.

Angebot der Kreismusikschule Bautzen wird erweitert

Die Lern- und Arbeitsbedingungen würden sich durch das neue Gebäude bedeutend verbessern, so Schlegel. Zudem könnten neue Angebote wie Musiktherapie, Eltern-Kind-Gruppen, Tanzkurse und moderne Formen der Musikproduktion geschaffen oder weiterentwickelt werden.

Seit 1999 ist die Kreismusikschule vornehmlich in den Kellerräumen des Bautzener Berufsschulzentrums an den Schilleranlagen einquartiert. Mit der Berufsschule kommt es häufiger zur Konkurrenz um vorhandene Räume, insbesondere um die Aula.

Wie durch den Kreistag beschlossen, soll das Projekt 14,6 Millionen Euro kosten. Gefördert wird es zu 95 Prozent von Bund und Land über das Investitionsgesetz für die Kohleregionen.