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Bautzen: EWB erhöht Strompreise für Neukunden

Wer einen Neuvertrag bei den Bautzener Energie- und Wasserwerken abschließt, zahlt 60 Prozent mehr als bisher. So begründet das Unternehmen das.

Von Theresa Hellwig
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Die Bautzener Energie- und Wasserwerke (EWB) heben die Strompreise für Neukunden deutlich an.
Die Bautzener Energie- und Wasserwerke (EWB) heben die Strompreise für Neukunden deutlich an. © Jens Kalaene/dpa

Bautzen. Die Bautzener Energie- und Wasserwerke (EWB) heben die Strompreise für Neukunden deutlich an. Während der Strom bisher 30,81 Cent pro Kilowattstunde kostete, zahlen Neukunden seit dem 1. Februar 49,41 Cent pro Kilowattstunde. Das sind etwa 60 Prozent mehr. Dass diese Erhöhung kommen könnte, hatte sich bereits abgezeichnet.

„Die Anpassung betrifft nicht die Bestandskunden in der Grundversorgung sowie in anderen Produkten“, betont EWB-Sprecherin Bianca Hänisch. Für Bestandskunden sei bis dato auch keine Erhöhung geplant. Betroffen seien nur Kunden, die Neuverträge abschließen möchten.

Grund für die drastische Erhöhung im Neukunden-Bereich ist, dass in den vergangenen Wochen „zahlreiche Energielieferanten ihren Geschäftsbetrieb eingestellt, Preise erheblich erhöht oder ihren Kunden – teilweise auch unrechtmäßig – gekündigt haben“, berichtet Bianca Hänisch. „Die Strombeschaffungspreise haben sich während des vergangenen Jahres bis zu versechsfacht.“

Auch in Bautzen Kunden in Ersatzversorgung gerutscht

Auch in Bautzen seien Kunden in die sogenannte Ersatzversorgung gefallen. Die Zahl bewege sich aber bislang noch im niedrigen einstelligen Bereich. Was das ist? Die lokalen Grundversorger, wie auch die EWB einer ist, sind verpflichtet, Kunden mit Strom zu beliefern, die keinen Versorger haben – oder keinen mehr haben, weil beispielsweise ihr Anbieter durch die Kostenexplosion in eine finanzielle Schieflage geraten ist. Derzeit laufe diese Ersatzversorgung; alle neuen Kunden könnten zuverlässig mit Strom oder auch Gas beliefert werden, berichtet Bianca Hänisch.

Dennoch: „Die dafür zusätzlich benötigten Energiemengen waren für uns in dem Ausmaß nicht planbar. Diese Mengen müssen auch durch uns zu den derzeitig vorherrschenden Extrempreisen an der Börse zusätzlich eingekauft werden“, erklärt Bianca Hänisch. Die höhere Summe kommt jetzt auf die Neukunden zu, damit die Bestandskunden vor Preissteigerungen geschützt werden. Treue ihrer Kunden solle sich lohnen, so die EWB. Denn für die Lage gerade sei das Verhalten anderer Anbieter der Auslöser.

Andere Anbieter haben Preise ebenfalls erhöht

„Die Situation ist für alle Energieversorger herausfordernd“, sagt Bianca Hänisch. „Der liberalisierte Energiemarkt, bei dem Kunden und Anbieter sich frei binden dürfen, schließt solche Entwicklungen leider nicht aus.“

Auch andere Anbieter hatten ihre Preise erhöht. So zahlen beispielsweise Bestandskunden von Sachsen-Energie 30,04 Cent pro Kilowattstunde. Für Neukunden verdoppelt sich der Betrag nahezu; auf 58,24 Cent pro Kilowattstunde.