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Bautzener Geschäfte sollen auch auf Sorbisch werben

Bautzen ist zweisprachig - doch das Sorbische ist an Geschäften und Restaurants bislang kaum zu entdecken. Bis Ostern 2024 soll sich das ändern.

Von Tim Ruben Weimer
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Stadtrat Heiner Schleppers, Innenstadt-Managerin Annett Scholz-Michalowski und OB-Referent André Wucht zeigen die Plaketten, die Geschäfte und Restaurants in Bautzen künftig als zweisprachig auszeichnen sollen.
Stadtrat Heiner Schleppers, Innenstadt-Managerin Annett Scholz-Michalowski und OB-Referent André Wucht zeigen die Plaketten, die Geschäfte und Restaurants in Bautzen künftig als zweisprachig auszeichnen sollen. © Steffen Unger

Bautzen. Ab dem Osterfest 2024 sollen zehn Bautzener Geschäfte oder Gastronomen ihre Angebote und Dienstleistungen nicht nur in deutscher, sondern auch in sorbischer Sprache bewerben. Das teilt der Ansprechpartner für sorbische Angelegenheiten im Bautzener Rathaus, André Wucht, mit. Hintergrund ist ein im November 2023 gestartetes Förderprogramm der Stadt, das die Zweisprachigkeit im Stadtbild neben Straßen- und Ortsschildern sichtbarer machen will. Bislang werbe - mit Ausnahme von explizit sorbischen Gewerben wie dem Restaurant Wjelbik - quasi kein Händler auch auf Sorbisch für seine Angebote.

Angebote sollen auch auf Sorbisch beworben werden

Deshalb ist die Bautzener Innenstadt-Managerin Annett Scholz-Michalowski nun auf zehn Bautzener Geschäfte direkt zugegangen. "Damit die Zweisprachigkeit zustande kommt, muss man es selbst in die Hand nehmen", sagt sie. Bis Ostern, spätestens jedoch bis zum Bautzener Frühling sollen diese ersten zehn Händler ihre Angebote überarbeitet haben. Dafür soll eine Agentur beauftragt werden.

"Es soll nicht nur der Name des Bäckers, sondern die komplette Angebotspalette des Unternehmens auf Sorbisch übersetzt werden", erklärt Scholz-Michalowski. Dazu zählen etwa zweisprachige Menüs in Restaurants oder zweisprachige Öffnungszeiten im Schaufenster. Es gehe auch um Gleichberechtigung der beiden Sprachen, weshalb das Sorbische in gleicher Schriftgröße wie das Deutsche gedruckt werden soll. Die Stadt hofft, dass die Initiative auf Interesse bei weiteren Händlern stoßen wird, die sich bei der Stadt bewerben können. Im Schnitt koste eine neue Beschilderung rund 300 Euro.

Erste zehn Unternehmen bis Ostern zweisprachig

Zu den ersten zehn Unternehmen, die sich an der Aktion beteiligen, gehören laut Scholz-Michalowski zum Beispiel die Maßschneiderei e.elle auf der Heringstraße, die Bäckerei Marx auf dem Postplatz sowie Moosmutzel, Vinothek und Floristik, am Dom. "Wenn man die Inhaber direkt anspricht, sind sie der Idee gar nicht so abgeneigt", erklärt André Wucht. "Ziel ist, dass die Zweisprachigkeit bei den Leuten so präsent wird, dass dann weitere Vorschläge an uns herangetragen werden."

Antrage auf Förderung der zweisprachigen Beschriftung können formlos an [email protected] gestellt werden. Weitere Informationen auf den Seiten der Stadt.