Bautzen
Merken

Bautzen und Göda bilden ab 2025 einen Standesamtsbezirk

In der Gemeinde Göda geht die Standesbeamtin nach fast 25 Jahren in den Ruhestand. Für Ersatz sorgt jetzt die Nachbarstadt Bautzen.

Von Miriam Schönbach
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Die Gemeinde Göda und die Stadt Bautzen ab  Januar 2025 einen gemeinsamen Standesamtsbezirk.
Die Gemeinde Göda und die Stadt Bautzen ab Januar 2025 einen gemeinsamen Standesamtsbezirk. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Göda, Bautzen. Sie haben "Ja" gesagt: Die Gemeinde Göda und die Stadt Bautzen bilden ab 1. Januar 2025 einen gemeinsamen Standesamtsbezirk. Einen entsprechenden Bechluss hat der Stadtrat Bautzen bei seiner jüngsten Sitzung gefasst.

Gödas Bürgermeister Gerald Meyer (parteilos) erklärt: "Unsere Standesbeamtin Simone Jacob möchte in den Ruhestand gehen. Sie hat dann fast 25 Jahre diese Arbeit gemacht. Es ist aber schwer, für eine Gemeinde mit 3.000 Einwohnern weiter ein Standesamt zu betreiben." Es gäbe personelle Engpässe, und die Verteilung der Aufgaben werde für kleinere Gemeinden immer schwieriger. Zudem sieht der sächsische Gesetzgeber vor, dass Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern mit benachbarten Kommunen des selben Landkreises über kommunale Zusammenarbeit einen gemeinsamen Standesamtsbezirk bilden sollen.

"Praktisch ist es für kleine Gemeinden sehr schwierig, entsprechend qualifiziertes Personal vorzuhalten", sagt der zuständige Bautzener Amtsleiter Matthias Almert.

Personalsituation im Standesamt Bautzen hat sich entspannt

Zudem könne eine Mitarbeiterin im Standesamt nicht einfach durch eine andere Verwaltungsmitarbeiterin ersetzt werden. "Es sind gesetzliche Voraussetzungen definiert, die erfüllt werden müssen, unter anderem ein Fachschulabschluss, ein besonderer Lehrgang an der Akademie für Standesbeamte und letztlich die Berufung", so Almert.

Mit der Gemeinde Doberschau-Gaußig existiert bereits eine lange Standesamt-Liaison. "Mit Doberschau seit 1959, mit Gaußig seit 1963. Im Jahr 2003 wurde eine Zweckvereinbarung mit der Gemeinde geschlossen, die die Kosten regelt", berichtet der Amtsleiter. Der neue Vertrag mit Göda sei nicht mit mehr Personal verbunden. Im Bautzener Standesamt habe sich die zwischenzeitlich schwierige Personalsituation normalisiert, weil "eine Mitarbeiterin aus der Elternzeit zurückgekommen" ist. Das Landratsamt habe das Vorhaben bereits vor geprüft. Zustimmung gibt es auch aus dem Gemeinderat Göda seit dem 21. März 2024.

Für Gödas Standesbeamtin Simone Jacob geht am 1. Januar 2025 eine Ära zu Ende. "Ich wurde im März 2002 zur Standesbeamtin berufen und haben sicher über 200 Ehepaare getraut", sagt die 61-Jährige. Im Schnitt geben sich pro Jahr in der Gemeinde Göda gut 20 Paare das Ja-Wort - zum einen im Trauzimmer in der Gemeindeverwaltung, zum anderen im Schloss Nedaschütz, das als Außenstelle dient. Es werde angestrebt, das Angebot aufrechtzuerhalten, sagt Matthias Almert. Der private Eigentümer müsse aber zu stimmen.

Standesbeamtin von Göda ist seit 40 Jahren verheiratet

Neben den Eheschließungen kümmert sich Simone Jacob auch um die Beurkundung von Geburten, Todesfällen oder Vaterschaftsanerkennungen. "Was ich in einem Jahr beurkunde, macht Bautzen in einem Monat", beschreibt die "Standesbeamtin mit Leib und Seele" und demnächst selbst 40 Ehejahren die Arbeitsmenge. Selbstverständlich hat sie in Göda geheiratet.

Bürgermeister Gerald Meyer freut sich über das Ja aus dem Bautzener Stadtrat. "Uns ist ein großer Stein vom Herzen gefallen. Wir wollen gern die interkommunale Zusammenarbeit fortführen, immer da, wo es sinnvoll ist."