Bautzen
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Diskussionsrunde widmet sich Bismarck und Bautzen

Pläne für ein Bismarck-Denkmal auf dem Czorneboh sorgten 2021 für Streit. Jetzt geht es im Bildungsgut Schmochtitz nochmal um den einstigen Reichskanzler.

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Auf dem Czorneboh stand bis 1950 ein Bismarck-Denkmal. 2021 gab es eine Initiative zur Wiedererrichtung - und heftige Diskussionen. Jetzt widmet sich eine Veranstaltung noch einmal dem Thema.
Auf dem Czorneboh stand bis 1950 ein Bismarck-Denkmal. 2021 gab es eine Initiative zur Wiedererrichtung - und heftige Diskussionen. Jetzt widmet sich eine Veranstaltung noch einmal dem Thema. © Archivfoto: SLUB/Deutsche Fotothek/Oscar Meister

Bautzen. Eine Diskussion zum Thema "Ein Denkmal für Bismarck? – Welche Erinnerung an den Eisernen Kanzler braucht Bautzen?" findet am 16. Mai im Bildungsgut Schmochtitz statt. Es debattieren der Bautzener OB Alexander Ahrens, Dr. Friedrich Pollack vom Sorbisches Institut Bautzen und Dr. Justus H. Ulbricht vom Verein "Denk Mal Fort! – Die Erinnerungswerkstatt Dresden". Moderiert wird die Veranstaltung, die eine Kooperation vom Verein und dem Bildungsgut Schmochtitz ist, von der Journalistin Miriam Schönbach.

Im vergangenen Herbst machte Bautzen bundesweit Schlagzeilen mit der Nachricht, dass das 1950 im Stadtwald auf dem Czorneboh zerstörte Bismarck-Denkmal wieder aufgestellt werden sollte. Die Initiative dazu stammte vom Gesangsverein Bautzner Liedertafel. Nachdem zunächst der Hauptausschuss der Wiedererrichtung zugestimmt hatte, lehnte der Stadtrat das Ansinnen Ende November 2021 mit knapper Mehrheit ab. OB Alexander Ahrens hatte zuvor noch dafür geworben, "den Mut dazu haben, die Geschichte so zu besetzen, dass man sie einer zeitgemäßen Aufarbeitung zuführen kann".

Denkmal-Gegner sammelten Unterschriften

Kritik kam damals vor allem vom Sorbischen Institut in Bautzen und von der Domowina. Auch mit einer Online-Petition sammelten Gegner des geplanten Bismarck-Denkmals Unterschriften.

"Mit dem zeitlichen Abstand einiger Monate soll nun das Thema noch einmal aufgegriffen und reflektiert werden", kündigt Sebastian Kieslich vom Bildungsgut Schmochtitz an. Je nach politischem Milieu werde Bismarck heute von den einen verehrt und bewundert, von anderen geschmäht oder gar verachtet. Woher aber rühren Bewunderung und Kritik an dieser Person? Welchen Platz nimmt er in der Geschichte ein, dass nach über 130 Jahren immer noch hitzig über ihn diskutiert wird? Darum soll es bei der Veranstaltung gehen. (SZ)

16. Mai, 19.30 Uhr, Bildungsgut Schmochtitz, Anmeldung nicht erforderlich, Teilnahme kostenlos, Spenden erbeten