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Biosphärenreservat: 19.500 Tiere gerettet

An einem Schutzzaun in Wartha bei Malschwitz wurden in diesem Frühjahr außergewöhnlich viele Amphibien gezählt. Das hat vor allem einen Grund.

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An einem Schutzzaun in Wartha bei Malschwitz wurden in diesem Frühjahr innerhalb von elf Wochen fast 19.500 Amphibien registriert. Das Foto zeigt eine Knoblauchkröte.
An einem Schutzzaun in Wartha bei Malschwitz wurden in diesem Frühjahr innerhalb von elf Wochen fast 19.500 Amphibien registriert. Das Foto zeigt eine Knoblauchkröte. © Dirk Weis

Malschwitz. Einen Kröten-Rekord gab es in diesem Frühjahr an einem Amphibienschutzzaun bei Wartha (Gemeinde Malschwitz) im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. An einem Tag im März stürmten über 8.000 Knoblauchkröten den 500 Meter langen Zaun. "Damit brachten sie die Mitarbeiter der Naturwacht der Biosphärenreservatsverwaltung, die die Tiere über die Straße trugen, ins Schwitzen", berichtet Sprecherin Christina Schmidt.

Insgesamt passierten vom 25. Februar bis 12. Mai fast 19.500 Amphibien diesen Schutzzaun. Die Dimension dieser Zahl wird deutlich angesichts dessen, dass im Vorjahr an den acht Kilometern Amphibienschutzzäunen, die im Biosphärenreservat durch Naturschützer betreut werden, insgesamt 21.000 Amphibien registriert wurden. In nassen Jahren waren es schon einmal knapp 120.000 Tiere.

"Vergleicht man die Zahlen mit den Amphibienschutzzäunen in Tschernske und Guttau, die hinsichtlich der Lebensräume ähnlich sind und von der Naturschutzstation Östliche Oberlausitz betreut werden, war in Wartha bis Ende der Frühjahrswanderung ungefähr die sechsfache Zahl an Amphibien pro Meter Zaun unterwegs", ordnet Christina Schmidt ein.

Acker wird nicht gedüngt und gespritzt

Die Ursache für diesen "überaus positiven Trend", ist den Mitarbeitern der Biosphärenreservatsverwaltung bekannt: Seit 20 Jahren gibt es in Wartha eine kleine Fläche, die als Naturschutzacker ohne Düngung und ohne Pflanzenschutz bewirtschaftet wurde. 2017 richteten dann die Agrargenossenschaft Heidefarm Sdier als gemeinsames Projekt einen Modellacker auf 80 Prozent der Agrarflächen nördlich der Guttauer Teichgruppe Guttau ein. Dort wachsen Luzerne, Champagnerroggen, Wintermohn und andere alte Kulturpflanzen.

"Damit hat sich der Landlebensraum der Knoblauchkröte, die europaweit besonders geschützt sind, massiv verbessert. Er ist nahrungsreicher und wird seltener befahren", erklärt Christina Schmidt. Die Tiere überwintern dort tief im Sandboden eingegraben. Außerdem werden weitere Ackerflächen und etliche Karpfenteiche naturnah bewirtschaftet. (SZ)

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