Wartha. Es ist eine Premiere für Rita Brauns aus Chemnitz: Zum ersten Mal ist sie am Sonnabend, dem 27. April 2024, beim Frühlings-Naturmarkt in Wartha (Gemeinde Malschwitz) dabei. Organisiert wird der Markt mit bis zu 80 Ausstellern und Händlern vom Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Die Palette ist breit gefächert und reicht von Lebensmitteln und Gartenpflanzen über Holz-, Korb- und Töpferwaren bis hin zu Textilien, Naturkosmetik und Kunsthandwerk.

Dazu passt auch das Angebot von Rita Brauns. Im Gepäck hat sie ein umfangreiches Sortiment winterharter Kiwi-Pflanzen, die aus der Zucht ihres Vaters Werner Merkel stammen. „Er ist deutschlandweit der einzige Züchter solcher Pflanzen und kann selbst aus Altersgründen nicht mehr auf Märkte fahren“, erklärt Rita Brauns.

Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal der in Sachsen gezüchteten und ausschließlich in der Bautzener Baumschule Sämann vermehrten Kiwi-Pflanzen ist die glatte und unbehaarte Schale, die auch mitgegessen werden kann. „Das unterscheidet sie von der behaarten Kiwi, die wir aus Neuseeland kennen“, so die Tochter des Züchters.

Sachsen-Kiwi hält selbst minus 30 Grad aus

Hinzu kommt eine extreme Kältetoleranz: „Selbst bei starken Frösten bis minus 30 Grad werden immer wieder Blütenanlagen gebildet, aus denen sich je nach Sorte grüne oder rote Früchte entwickeln.“ Die Sorten mit roten Früchten reifen laut Rita Brauns bereits ab August, die mit grünen Früchten etwas später ab September.

In jeder Pflanzung muss eine männliche Pflanze vertreten sein, die bis zu acht weibliche Pflanzen bestäuben kann. Vom Wuchs her ähneln die sehr langlebigen Kiwipflanzen Weinreben. Das Wurzelsystem gleicht dem der Himbeere und verlangt die gleichen Standortbedingungen: „Dort wo Himbeeren erfolgreich kultiviert werden, bringt auch diese neue Beerenart hohe Erträge von 18 bis 25 Kilogramm pro Pflanze.“

• Jeden Abend die wichtigsten Nachrichten aus dem Landkreis Bautzen in Ihrem Postfach. Hier können Sie sich für unseren Newsletter anmelden.

Der Züchter vermarktet seine Früchte unter der Bezeichnung „Kiwi Berry“: „Sie in Bezug auf die Fruchtgröße mit den aus dem Handel bekannten Kiwis gleichzusetzen ist unsachlich. Denn sie sind mit diesen zwar verwandt, aber nicht identisch"“, sagt Rita Brauns. Werner Merkel hat insgesamt neun Sorten gezüchtet, die in der Landesanstalt für Weinbau in Veithöchstheim (Bayern) über Jahre geprüft und für die Vermehrung selektiert wurden.

Daneben können auf dem Naturmarkt wieder traditionelle Handwerkstechniken und vielseitige kulinarische Angeboten entdeckt werden. Das zentrale Marktthema lautet 2024 „Von Kletterkünstlern und melancholischen Sängern“ und stellt die heimischen, oftmals gefährdeten Amphibien in den Mittelpunkt.

21. Deutsch-Sorbischer Frühlingsnaturmarkt, 27. April 2024, 10 bis 17 Uhr, Hof der Biosphärenreservatsverwaltung, Warthaer Dorfstr. 29, 02694 Malschwitz OT Wartha

Naturmarkt mit buntem Markttreiben, Präsentation traditioneller Handwerkstechniken und vielseitigen kulinarischen Angeboten.

Erwachsene 3,00 Euro, Kinder bis 14 Jahre frei