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Sanierung des Schlosses in Königswartha beginnt 2024

Wie die Planung für die Sanierung der Gebäude der Landesfischereischule in Königswartha aussieht und wo die Nutzer während der Arbeiten untergebracht werden.

Von Uwe Menschner
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Am Königswarthaer Schloss sind großflächige Nässeschäden und Putzabplatzungen sichtbar. Ab September 2024 soll es umfassend saniert werden.
Am Königswarthaer Schloss sind großflächige Nässeschäden und Putzabplatzungen sichtbar. Ab September 2024 soll es umfassend saniert werden. © Uwe Menschner

Königswartha. Die Vorbereitungen für die Sanierung des Königswarthaer Schlosses sind in vollem Gange. Wie Alwin-Rainer Zipfl, Pressesprecher des Staatsbetriebs Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), auf Anfrage von Sächsische.de mitteilt, befindet sich der Freistaat als Eigentümer und Bauherr derzeit in der Ausführungsplanung. „Diese geht demnächst fließend in die Ausschreibung und Vergabe der ersten Bauleistungen über.“

Der Baubeginn an den Gebäuden der Landesfischereischule ist demnach für September 2024 geplant. „Die Arbeiten sollen dabei am Schloss, am Wohnheim sowie an Futterscheune und Orangerie weitgehend parallel erfolgen und gestaffelt bis circa Mitte 2026 umgesetzt werden“, so Alwin-Rainer Zipfl.

Bereits 2022/2023 war als vorgezogene Maßnahme die marode Parkmauer, die das gesamte Schlossareal mit dem dazu gehörigen Landschaftspark umgibt, instand gesetzt worden. Dies hatte etwa 600.000 Euro gekostet.

Schlossnutzer ziehen für Zeit der Sanierung aus

Ebenfalls noch vor Beginn der eigentlichen Baumaßnahme sollen laut dem Sprecher Geothermie-Sonden in das Erdreich eingebracht werden: „Diese dienen der künftigen Wärmeversorgung der Gebäude der Fischereischule.“

Die Unterbringung der Schulverwaltung, des Unterrichtsbetriebs, der Lehrlinge sowie des ebenfalls im Königswarthaer Schloss angesiedelten Referats Fischereiwesen im Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) während der Arbeiten soll laut Alwin-Rainer Zipfl „in externen Anmietungen erfolgen. Die Mietvertragsverhandlungen dazu laufen noch, sollen jedoch zeitnah abgeschlossen werden, so dass die interimsweise Unterbringung planmäßig erfolgen kann“, versichert er.

Laut dem Königswarthaer Bürgermeister Swen Nowotny (CDU) ist die Unterbringung der Verwaltung im Erdgeschoss eines Flügels der Freien Christlichen Paulus-Oberschule vorgesehen, wobei die gemeindliche Versorgungs GmbH als Vermieter fungiert. Der Einzug soll demnach im Sommer erfolgen, bis dahin sind laut dem Bürgermeister noch Umbauarbeiten erforderlich. Für den Unterricht ist die frühere „Arbeitslehre“ vorgesehen, ein barackenähnlicher Bau an der Grundschule. „Außer Räumen für den Schulförderverein und das Blasorchester steht sie schon seit mehreren Jahren leer“, so Nowotny.

Die Unterbringung der Lehrlinge soll nach Swen Nowotnys Kenntnis im Neubaugebiet von Königswartha erfolgen, wobei die Gemeinde hierbei nicht involviert sei.

Schloss seit 1949 für Ausbildung und Forschung genutzt

Aktuell sind beim Schloss schon von außen großflächige Nässeschäden und Putzabplatzungen sichtbar. Laut einer bereits 2019 erfolgten Ausschreibung ist das Dach des Schlosses durch Braunfäule und Holzböcke befallen. Der Kostenrahmen für die Sanierung war damals mit elf Millionen Euro beziffert worden. 2023 gab das SIB das Volumen mit 25 Millionen Euro an. Die Kosten werden im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes mit Bundesmitteln gefördert.

Das Königswarthaer Schloss geht auf eine mittelalterliche Wasserburg zurück, die ab 1780 durch das heutige „Neue Schloss“ ersetzt wurde. Nach der Enteignung des letzten Eigentümers Herbert Kluge 1945 sollte dieses zunächst abgerissen werden. 1947 beschloss der damalige Sächsische Landtag jedoch, im Schloss eine Schule für Binnenfischerei einzurichten. Deren Eröffnung erfolgte am 21. April 1949. Seitdem wird das Schloss ohne Unterbrechung für die Ausbildung von Fischwirten sowie für die Forschung genutzt.