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Bautzen: Neue Protokolle vom Stadtparlament online

Im digitalen Stadtarchiv von Bautzen fehlten bisher die Sitzungsunterlagen von 1832 bis 1945. Nun können auch diese Dokumente online durchsucht werden.

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Grit Richter-Laugwitz, Leiterin des Archivverbundes Bautzen präsentierte im vergangenen Jahr bereits die digitalisierten Ratsprotokolle bis 1932. Nun sind auch die Parlamentssitzungen bis 1945 online einsehbar.
Grit Richter-Laugwitz, Leiterin des Archivverbundes Bautzen präsentierte im vergangenen Jahr bereits die digitalisierten Ratsprotokolle bis 1932. Nun sind auch die Parlamentssitzungen bis 1945 online einsehbar. © Archivfoto: SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Das Stadtarchiv hat kürzlich 243 Aktenbände digitalisiert, so dass diese nun online im Archivverbund Bautzen für alle einsehbar sind. Die Protokolle dokumentieren die Arbeit der Stadtverordnetenversammlung von 1832 bis 1945, so dass nun alle Unterlagen des Bautzener Stadtparlamentes bis 1990 online durchsucht werden können.

Die Protokolle geben Einblicke in die Entstehung und Arbeit des Stadtparlaments, was im März 1831 erstmals in Bautzen gewählt wurde. Das Besondere daran war, dass auf den Stadtrat nun erstmals gewählte Vertreter folgten, die aus dem bürgerlichen Milieu kamen. "Waren bisher nur Personen aus privilegierten Kreisen zur Wahl in die städtischen Gremien zugelassen, so kamen die Vertreter nun aus verschiedenen Bereichen der Bautzener Bürgerschaft", teilt die Stadtverwaltung mit.

Einblicke in die Arbeit der ersten Bürgervertretung

Dazu gehörten der Färber Geyer, die Anwälte Oelsner, Holtsch und Starke, der Zimmermeister Zwiefel, die Kaufleute Atzerodt, Grimm, Uhlig, Reinhardt und Beumelburg, sowie der Papierfabrikant Fischer. Auch der Gürtler Klahre, der Drahthammerbesitzer Petzold, Gasthofbesitzer Pfennigwerth, Riemermeister Leuner, Brauer Naumann, Drechslermeister Brand und der Kürschnermeister Domsch saßen im Plenum.

Im vergangenen Jahr präsentierte die Leiterin des Archivverbunds Grit Richter-Laugwitz bereits digitalisierte Protokolle der Stadtratssitzungen bis 1832. Diese wurden mit einer speziellen Software aus dem Altdeutschen übersetzt, was bei den neueren Schriften ab 1832 nicht mehr nötig war.

Das Projekt wurde im Rahmen von Neustart Kultur über ein Digitalprogramm des Bundes für Bibliotheken und Archive gefördert. Die Stadt weist darauf hin, dass es beim Durchsuchen der Online-Dokumente zu Verzögerungen kommen kann, da die Dateien sehr groß sind. (SZ)