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Budissa Bautzen schafft die Sensation im Landespokal

Der Fußball-Oberligist Bautzen besiegt Titelverteidiger Lok Leipzig. Und in Kamenz beim Landesligisten SV Einheit sieht Oberligist VFC Plauen alt aus.

Von Jürgen Schwarz
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Das Objekt der Begierde: der sächsische Fußballpokal. Weiter im Rennen: Budissa Bautzen und Einheit Kamenz.
Das Objekt der Begierde: der sächsische Fußballpokal. Weiter im Rennen: Budissa Bautzen und Einheit Kamenz. © PICTURE POINT

Bautzen/Kamenz. Die FSV Budissa Bautzen schreibt weiter an einer neuen Erfolgsgeschichte. Am Samstag triumphierte der Oberliga-Aufsteiger im sächsischen Landespokal über Titelverteidiger 1. FC Lok Leipzig mit 2:0. Julien Hentsch (80.) und Kapitän Tom Hagemann (85.) erzielten vor 550 Zuschauern im Stadion Müllerwiese die Tore. Der Regionalligist aus der Messestadt musste nach einer Roten Karte für Mike Eglseder (Notbremse) ab der 57. Minuten in Unterzahl spielen.

Noch vor zwei Jahren schien der Fußball in Bautzen am Boden. Budissa war als Tabellenletzter der viertklassigen Regionalliga abgestiegen und hatte auf die Teilnahme an der NOFV-Oberliga verzichtet. Stattdessen kehrte Thomas Hentschel zurück, baute in der Landesliga eine neue Mannschaft auf und führte diese 2021 über die Relegation in die 5. Liga.

Inzwischen hat Hentschel aufgehört und Stefan Richter das Amt des Cheftrainers übernommen. Den sportlichen Höhenflug der Spieler um Ex-Dynamo Tom Hagemann, der seit 2019 im Team ist, hat das in keiner Weise negativ beeinflusst. Für den 38 Jahre alten Richter war es der fünfte Pflichtspielsieg in Folge.

Routinier Kay Weska, vor der Saison vom VfL Pirna-Copitz gekommen, hatte eine einfache Erfolgsformel parat: „Der Trainer sagt uns immer, über Sieg und Niederlage entscheiden wir selbst auf dem Spielfeld. Wir hätten schon vor der Pause ein, zwei Tore machen können. Natürlich braucht man auch ein wenig Glück, aber ich denke, das haben wir uns durch unsere Spielweise auch verdient.“

Einen Wunschgegner hat der Trainer nicht, „aber Heimspiele auf der Müllerwiese sind uns immer willkommen“. Die Auslosung am Dienstag wird er zur Kenntnis nehmen, "aber der Fokus liegt bei uns dann schon auf dem Oberligaderby am Samstag in Bischofswerda.“

Auch Einheit Kamenz schafft die Überraschung

Für eine Überraschung sorgte der Landesligavierte SV Einheit Kamenz mit dem 3:0-Heimsieg über den NOFV-Oberligisten VFC Plauen. Im Vorfeld hatten allerdings nicht wenige Experten den Lessingstädtern ein Weiterkommen zugetraut. Einer war besonders glücklich: Miguel Pereira Rodrigues. Der 25 Jahre alte Brasilianer schickte Einheit mit einem Doppelpack (26., 27.) auf die Siegerstraße. Kurz vor dem Pausenpfiff erhöhte Yehor Korsun auf 3:0 (44.). „Ein Supertag, es hat alles gepasst“, strahlte Pereira Rodrigues.

Der 25-Jährige, in Manaus, der Hauptstadt des Bundestaates Amazonas geboren, gilt als ausgemachter Torjäger. In dieser Saison lief es aber für den 1,73 m großen Stürmer noch nicht so rund - in sieben Punktspielen traf er nur einmal ins Schwarze. „Umso glücklicher bin ich, dass er Knoten in so einem wichtigen Pokalspiel geplatzt ist.“

Auch Präsident Thorsten Edelmann kam aus dem Strahlen nicht heraus: „Ich bin stolz auf die Jungs und ihre Trainer. In dieser Deutlichkeit konnte niemand so ein Ergebnis erwarten, schließlich ist Plauen Zweiter in der Oberliga. Das ist ein schöner Erfolg für unseren Verein, in dem so viele Leute unermüdlich ackern und rackern. Nun sind wir gespannt, wen wir zugelost bekommen.“