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Sorbisches Ensemble entführt mit Vogelhochzeitsstück in die digitale Welt

Das Programm des Sorbischen National-Ensembles zur Vogelhochzeit 2024 trägt den Titel "Zwischen den Welten". Wovon es handelt und was das Besondere daran ist.

Von Olivia Daume
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Das Programm zur Vogelhochzeit 2024 trägt den Titel "Zwischen den Welten". Neben der inhaltlichen Idee lebt es auch von den Tanzeinlagen des Ensembles.
Das Programm zur Vogelhochzeit 2024 trägt den Titel "Zwischen den Welten". Neben der inhaltlichen Idee lebt es auch von den Tanzeinlagen des Ensembles. © Steffen Unger

Bautzen. Das Vogelhochzeitsprogramm 2024 des Sorbischen National-Ensembles (SNE) trägt den Titel „Zwischen den Welten“. Rund 60 Künstler sind an den Aufführungen beteiligt; neben Ballett, Chor und Orchester auch die Gastdarsteller Božena Bjarsch und Ignaz Wessela.

Das Stück erzählt eine Geschichte über das Wandern zwischen realer und digitaler Welt, über die Macht der Liebe, die Kraft der Wissenschaft und die Gefahren moderner Technologien. Diese aktuellen Themen werden mit dem gewohnten Humor der Vogelhochzeitsprogramme vom Bautzener Schauspieler Marian Bulang, der Regie führt, Szene gesetzt, informiert Stefan Zuschke, er beim SNE für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Informatiker hat Libretto geschrieben

Die Geschichte handelt von Paul, einem jungen Medizinforscher, der für seine Forschungen ständig auf Reisen zwischen der Lausitz und dem Ausland ist. Ein entscheidender, aber fehlender Faktor seiner Arbeit führt ihn schließlich in eine andere Realität. Dort ist er nicht allein. Auch Lucy schwört auf die virtuelle Welt und nimmt Sonja, die ehemalige Jugendliebe von Paul, gern dorthin mit.

Doch in der digitalen Welt lauern nicht nur Abenteuer, sondern auch Gefahren. Verlieren sie den Bezug zur Realität? Werden sie es schaffen, sich aus dem Netz zu befreien, bevor es zu spät ist? Oder werden sie für immer in der Traumwelt gefangen bleiben?

„Die digitale Welt wird vom Sorbischen National-Ensemble zum ersten Mal als Thema aufgegriffen“, sagt Wito Böhmak, der das Libretto geschrieben hat. Er ist Informatiker und einer der ausgewiesenen Experten für die Anwendung der sorbischen Sprache im Bereich der digitalen Welt und der neuen Medien. „Die Herausforderung für mich bestand darin, ein Libretto zu entwerfen, was ein Publikum von Dreijährigen bis Hundertjährigen gleichermaßen anspricht.“

Die Komposition stammt von Andreas Gundlach und die Choreografie von Kornel Kolembus. Die Ausstattung wurde von Cordula Hanns geschaffen. Die zehn Vorstellungen sind in sorbischer Sprache und werden simultan ins Deutsche übersetzt.

Kindervogelhochzeit bietet Ballettmärchen

Auch die Kindervogelhochzeit 2024 enthält aktuelle und gesellschaftskritische Themen. Bei der diesjährigen Aufführung handelt es sich um ein 55-minütiges Ballettmärchen, welches die Geschichte von einem Papagei aus Brasilien in der Lausitz erzählt. Er kommt mit den Waldvögeln in Kontakt, die gerade mitten in den Vorbereitungen für die Vogelhochzeit stecken und den Hochzeitstanz üben. Doch die erste Begegnung ist ein schwerer Rückschlag für den Papagei.

Unter der Regie von Julia Schmidt und zur Musik von Christoph Reuter sollen Kinder (und Erwachsene) lernen, anders Aussehende zu akzeptieren und mit offenen Armen aufzunehmen. In insgesamt 18 Vorstellungen, darunter auch eine Familienvorstellung, wird die Kindervogelhochzeit in vier Sprachvarianten aufgeführt, eine Simultanübersetzung wird angeboten.

Die Vogelhochzeit für Erwachsene ist unter anderem in Radibor (27. Januar 2024), Hochkirch (28. Januar 2024), Crostwitz (3. Februar 2024), Schleife (4. Februar) und Bautzen (10. und 11. Februar 2024) zu erleben.

Termine und Tickets: www.ansambl.de