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Bischofswerda ehrt den Maler Carl Lohse

Rund um den 125. Geburtstag des Künstlers gibt es drei Ausstellungen. Gezeigt werden auch Werke, die bisher noch nie öffentlich zu sehen waren.

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Blick in die Carl-Lohse-Galerie Bischofswerda. Die Plastik links, ein Werk Carl Lohses, zeigt den Künstler.
Blick in die Carl-Lohse-Galerie Bischofswerda. Die Plastik links, ein Werk Carl Lohses, zeigt den Künstler. © Steffen Unger

Bischofswerda. Der Geburtstag des Malers Carl Lohse jährt sich am 24. Oktober zum 125. Mal. Die Stadt Bischofswerda nimmt das zum Anlass, einen der bedeutendsten Vertreter des Expressionismus in Deutschland mit drei Ausstellungen zu ehren. Der in Hamburg geborene Künstler verbrachte die längeste Zeit seines Lebens in Bischofswerda. 

Wie die Stadtverwaltung mitteilt, wird am  4. September in der nach dem Künstler benannten Galerie eine Doppelausstellung eröffnet. Gezeigt werden zum Teil noch unveröffentlichte Werke Carl Lohses. 

Im Glaswerk und in Steinbrüchen gemalt

Die Dauerausstellung wird überarbeitet und getreu dem vom Freistaat Sachsen für 2020 ausgerufenen Jahr der Industriekultur „Lohse und seinen Blick auf die Industrie“ zeigen. Der Künstler malte unter anderem in Bischofswerdaer Fabriken, wie im Glaswerk, und in den Demitzer Steinbrüchen.

In den Räumen, wo sonst die Wechselausstellungen zu sehen sind, werden bisher unveröffentlichte Werke aus dem Privatbesitz der Enkel des Künstlers gezeigt. Der Bischofswerdaer Maler Falk Nützsche, der nach der Wende den Lohse-Nachlass in der Stadt aufgearbeitet hat, stellte als Kurator diese Ausstellung zusammen. Sie ist bis zum 1. November zu sehen. Anschließend werden in diesen Räumen bis zum Jahresende Werke gezeigt, die in diesem Jahr – dank der Kulturraumförderung – restauriert wurden. Begleitet werden die Ausstellungen von Führungen, Stadtrundfahrten, Vorträgen und Workshops.

Optimale Bedingungen für den jungen Künstler

Carl Lohse kam nach dem Ende des Ersten Weltkrieges auf Einladung des Armaturenfabrikanten Karl Hebenstreit erstmals nach Bischofswerda. Im Hause des Kolonialwarengroßhändlers Alfred Scheumann, dessen Tochter Lohse heiratete, fand der junge Maler ideale Arbeitsbedingungen. Im Kreise der Dresdner Künstlerfreunde, darunter Erich Ponto, Ludwig Renn und Hildebrand Gurlitt, fühlte er sich respektiert und in seinem expressionistischen Schaffen bestärkt. In der Folge entstand sein stark farbiges Frühwerk, das heute zu den bedeutendsten Schöpfungen des deutschen Expressionismus nach dem Ersten Weltkrieg gehört.

Im Jahr 1929 zog Carl Lohse endgültig nach Bischofswerda. Hier lebte er bis zu seinem Tod 1965. Er fand auf dem Alten Friedhof seine letzte Ruhestätte. (SZ) 

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