Cannewitz feiert mit Dorffest sein 800-jähriges Jubiläum
Cannewitz. Cannewitz lädt zum Geburtstag: Wie die Oberlandgemeinden Cunewalde, Neukirch, Wilthen, Sohland und Hochkirch feiert der Ortsteil der Gemeinde Demitz-Thumitz 2022 sein 800-jähriges Jubiläum. Geplant ist am 14. Mai eine kleine Zusammenkunft auf dem Dorfanger. „Wir wollen ein bisschen beieinandersitzen und probieren, ob wir noch feiern können. Wir freuen uns nach Corona, dass wir uns alle mal wiedersehen“, sagt Organisator Eberhard Pötschke.
Die Ersterwähnung von Cannewitz 1222 geht auch auf die Urkunde des Bischofs Bruno II zurück. In dem Papier wird der Kauf des Ortes erwähnt. „Unsere heimatkundlichen Forschungen haben aber gezeigt, dass das Dorf schon älter sein muss“, sagt Eberhard Pötschke. Seine Familie kam um 1900 nach Cannewitz, der Großvater erwarb dort seinerzeit eine Wirtschaft. Seine Hoch-Zeit erlebte der Ort wenig später: Unter anderem gab es sogar ab 1908 eine eigene Molkerei. Aufgrund der Konkurrenz in Leutwitz musste der Betrieb aber knapp 30 Jahre später schon wieder schließen.
Früher soll es in Cannewitz fünf, sechs große Bauernhöfe gegeben haben. „Heute ist nur noch ein Bauer auf dem großväterlichen Hof übrig“, sagt der selbsternannte Dorfchronist. In seinem beruflichen Leben kümmert sich der 58-Jährige als Betriebsleiter Gewässermanagement bei der Landestalsperrenverwaltung unter anderem um Neiße, Spree und Wesenitz. Für seinen Heimatort schreibt er indes die Chronik fort, die im Zusammenhang mit der großen 775-Jahr-Feier entstanden ist.
Heute besteht das Dorf nach Pötschkes Wissen aus drei Großfamilien und ein paar Zugezogenen. Insgesamt leben in den Runddorf 63 Einwohner. Da kennt jeder jeden – und deshalb freut sich das Organisationsteam auch auf die Geburtstagsfeier. Feuerwehr, Gemeinderäte und Bürgermeister haben sich angesagt. Los geht es am 14. Mai um 11 Uhr. „Später wollen wir den Grill anzünden, vielleicht halten wir durch bis zum Dunkelwerden. Die Wege sind ja kurz in Cannewitz“, sagt Eberhard Pötschke.