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Bekommt Neukirch eine neue große Kita?

In den beiden bestehenden Einrichtungen sind Betriebskosten und Sanierungsbedarf hoch. Eine Beratungsfirma legt deshalb die Schließung nahe.

Von Richard Walde
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Mia, Lukas und Arne (v.l.) spielen gern im Garten der Neukircher Kita Querx Valentin. Wie es mit der Kinderbetreuung in der Gemeinde weitergeht, wird derzeit diskutiert.
Mia, Lukas und Arne (v.l.) spielen gern im Garten der Neukircher Kita Querx Valentin. Wie es mit der Kinderbetreuung in der Gemeinde weitergeht, wird derzeit diskutiert. © SZ/Uwe Soeder

Neukirch/Lausitz. Im Auftrag der Gemeinde hat eine Dresdener Firma analysiert, wie es mit den Kindereinrichtungen Neukirch weitergehen kann. Mit einem klaren Ergebnis: "Wir sind zur Empfehlung gekommen, dass die Erweiterung des Hortes an der Schule und der Neubau einer zentralen Kita sowie die Schließung der bisherigen Einrichtungen die beste Variante ist", sagte Elias Sebastian Drechsel von der BUP Kommunalberatung bei der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Die voraussichtlichen Kosten dafür würden laut aktuellen Schätzungen im einstelligen Millionenbereich liegen. Geplant werde in einem Zeitraum von rund zehn Jahren. Die neue Kita würde einen großen Vorteil bieten. "Man hat dann nur noch ein Gebäude, das man bewirtschaften muss", sagte Drechsel. Bisher gibt es in Neukirch zwei Kindertagesstätten - das Naturkinderhaus Querx Valentin und die Kita Zur Kleinen Feuerwehr.

Ausnahmeregelung für den Hort

"Es gibt einen hohen Sanierungsbedarf in den einzelnen Einrichtungen und teilweise sehr hohe Betriebskosten", fügt Drechsel an. Hannelore Schubert, Gemeinderätin und 30 Jahre lang Leiterin der Feuerwehr-Kita, kann dem nur zustimmen. "Wir haben ununterbrochen gebaut und vieles verändert. Aber die baulichen Voraussetzungen fehlen einfach, obwohl uns die Kommune immer unterstützt hat", sagte sie. Außerdem biete diese Kita nur einen kleinen Garten, was der Kommunalberater ebenfalls kritisiert.

Bei der zweiten Kita seien auch einige Probleme bekannt, womit man zur eindeutigen Schlussfolgerung komme: "Ein Neubau hat immer mehr Flexibilität, um alle aktuellen und zukünftigen Ansprüche zu erfüllen", sagte Elias Sebastian Drechsel.

Erfüllt werden soll außerdem der Wunsch nach ausreichend Hortplätzen direkt an der Grundschule. "Das große Problem ist, dass aktuell nicht alle Kinder der Grundschule in den angrenzenden Hort können. Einige müssen nach dem Unterricht zur Kita Querx Valentin wechseln", betonte der Berater. Im kommenden Jahr gebe es zwar eine Ausnahmeregelung, womit 120 statt bisher 90 Kinder direkt an der Grundschule betreut werden können.

Die Grundschule in Neukirch/Lausitz wurde vor rund zehn Jahren mit einem Anbau für den Hort erweitert. Doch derzeit reichen die Plätze nicht aus und eine nächste Erweiterung steht zur Diskussion.
Die Grundschule in Neukirch/Lausitz wurde vor rund zehn Jahren mit einem Anbau für den Hort erweitert. Doch derzeit reichen die Plätze nicht aus und eine nächste Erweiterung steht zur Diskussion. © SZ/Uwe Soeder

Dafür müssen aber Klassenzimmer für einige Stunden für den Hort mitgenutzt werden. "Es ist kein Zustand, eine Doppelnutzung dauerhaft zu machen", ist sich Hannelore Schubert sicher, und auch Elias Sebastian Drechsel stellt klar: "Doppelnutzung ist nur für die Abdeckung von Spitzen sinnvoll". Und genau so eine Spitze gebe es in den kommenden Jahren.

Weitere Varianten wurden untersucht

Neben dem kompletten Neubau einer zentralen Kita und der Erweiterung des Hortes wurden noch zwei weitere Varianten untersucht. Einerseits jene, in der alles so bleibt, wie es ist. Andererseits die Idee, die Feuerwehr-Kita zu schließen und das Naturkinderhaus Querx Valentin umfangreich zu sanieren. Daneben müsste dann eine neue zweite Kita gebaut werden. Auch bei dieser Variante müsste der Hort an der Schule vergrößert werden.

Für Bürgermeister Jens Zeiler (CDU) steht aber außer Frage, dass die Variante mit einer zentralen Kita am sinnvollste wäre. "Ich persönlich finde, dass das eine gute Sache ist, die wir nach der Sommerpause dem Gemeinderat vorlegen, um gemeinsam einen Konsens finden zu können", sagt er. Denn es gehe unter anderem um die Attraktivität der Gemeinde.

Wenn man sich die Gemeinde entschieden hat, werde es auf die Suche nach Fördermitteln gehen. Doch eines sei schon jetzt klar: "Wir wollen keine Zeit unnötig verstreichen lassen, weil das ein wirklich wichtiges Thema ist", sagt der Bürgermeister.