Bernstadts Bürgermeister Markus Weise (Kemnitzer Liste) hat mit den Kritikern der Corona-Maßnahmen das Gespräch gesucht. Weise bestätigte, dass er von einem der Teilnehmer vor dem sogenannten "Spaziergang" am Montagabend telefonisch gefragt wurde, ob er für Gespräche zur Verfügung stehe, bestätigte Weise.
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Nachdem die rund 70 Personen - darunter auch mehrere Kinder - ihre Runde am Marktplatz wieder beendet hatten, habe er sich dort mit mehreren Teilnehmern unterhalten. Die Gespräche seien friedlich verlaufen. Für Weise war ein solches Treffen kein Novum, da in Bernstadt bereits am Neujahrstag ein "Spaziergang" stattgefunden hatte und er auch da vor Ort war, um das Geschehen zu beobachten und mit den Menschen zu sprechen. Die Themen, so schildert er, seien ähnliche wie am Neujahrstag: "Es ist vor allem die Impfpflicht, die viele bewegt", sagt Weise.
Versammlung war friedlich, aber nicht angemeldet
Auch wenn er als Person manches ebenfalls kritisch sehe und dies auch immer wieder formuliere, müsse er sich als Bürgermeister im Dienste des Freistaates an die geltenden Bestimmungen halten. Das habe er auch vor Ort erklärt, als er gefragt wurde, warum er sich nicht über manches hinwegsetzen könne. Generell habe er den Wunsch verspürt, dass man wieder mehr ins Gespräch komme. Die Stimmung unter den meist aus Bernstadt und den umliegenden Ortschaften stammenden "Spaziergängern" sei keineswegs aggressiv gewesen. Weise sagte, es sei nichts gegen friedliche Versammlungen einzuwenden, er würde es aber begrüßen, wenn sie ordnungsgemäß angemeldet werden würden. Das war bislang nicht der Fall.
Die Gruppe hatte sich am Montag ab 17.45 Uhr auf einen Rundweg durch die Stadt gemacht. Drei Teilnehmer trugen an Stäben große Herzen mit Beleuchtung, viele andere hatten Kerzen dabei. Sie liefen vom Markt über die Mary-Neumann-Straße und den Friedensring über die Görlitzer und die Thälmann-Straße in Richtung Schule. Vor dem Rathaus verweilte die Gruppe, stellte Kerzen ab und sang "Die Gedanken sind frei". Danach kehrte man zum Markt zurück.