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Rote Corona-Warn-App: Hier gibt es PCR-Tests in Dresden

Zeigt die Corona-Warn-App Rot, haben Benutzer die Möglichkeit, kostenfrei einen PCR-Test machen zu lassen. Wo gibt es diese und existiert ein Anspruch darauf?

Von Sandro Rahrisch
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Die "Corona-Warn-App" zeigt aktuell wieder auf mehr Handys ein erhöhtes Risiko an, sich möglichweise angesteckt zu haben. Ein PCR-Test kann Sicherheit bringen.
Die "Corona-Warn-App" zeigt aktuell wieder auf mehr Handys ein erhöhtes Risiko an, sich möglichweise angesteckt zu haben. Ein PCR-Test kann Sicherheit bringen. © Symbolfoto: dpa/Zacharie Scheurer

Dresden. Die Omikron-Variante breitet sich aus. In Dresden sind bisher 245 Fälle bekannt. In den besonders betroffenen Gebieten im Norden und Westen Deutschlands springt die Corona-Warn-App bereits immer häufiger auf Rot. Allein in der vergangenen Woche machte das Programm seine Nutzer 1,2 Millionen Mal darauf aufmerksam, dass es einen Risiko-Kontakt gegeben haben muss.

Wer solch eine Benachrichtigung erhält, muss dies zwar nicht dem Gesundheitsamt melden, sollte sich aber vorsichtshalber isolieren und auf das Coronavirus untersuchen lassen. Dabei hat jeder, dessen Warn-App auf Rot gesprungen ist, die Möglichkeit, einen PCR-Test durchführen zu lassen, so das Bundesgesundheitsministerium.

Wo gibt es diese in Dresden, was unterscheidet einen PCR-Test von einem Schnelltest, und was kostet er diejenigen, die zwar keine rote Warn-App haben, aber trotzdem Gewissheit haben möchten? Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten.

Wo gibt es in Dresden PCR-Tests?

In der sächsischen Landeshauptstadt ist das Netz an Testzentren sehr dicht. Aktuell sind 227 Einrichtungen vom Gesundheitsamt mit den kostenlosen Bürgertests beauftragt. Dabei handelt es sich um Schnelltests, die jeder Dresdner so oft durchführen lassen kann, wie er möchte. Die Kosten trägt der Staat.

Doch nicht alle Testzentren bieten auch PCR-Tests an. Laut Gesundheitsamt gibt es aktuell knapp 60 Einrichtungen, die diese Tests durchführen, also etwa ein Viertel der Dresdner Testzentren. Darunter befinden sich Anbieter, die gleich mehrfach in der Stadt vertreten sind, etwa "Dein-Testzentrum24" am Kombibad Prohlis, am Georg-Arnhold-Bad, an der Schwimmhalle Freiberger Platz oder der Schwimmhalle Bühlau. "Corona Freepass" - ein Hamburger Unternehmen - führt PCR-Tests unter anderem an der Scheune in der Neustadt und an der Altmarkt-Galerie/Dr.-Külz-Ring 11 durch. Hinzu kommen viele Apotheken wie die Igel-Apotheke in Leuben sowie kleinere Anbieter wie das Sportzentrum Hochland in Weißig, das Testzentrum im Flughafen-Terminal oder die "Dresden testet"-Station am Wasaplatz.

Kunden sollten sich bei allen Anbietern vorab informieren, ob dort kostenfreie PCR-Tests im Rahmen der Bundestestverordnung durchgeführt werden, wie lange die Ergebnisse auf sich warten lassen und ob die Testergebnisse überall anerkannt werden.

Was unterscheidet einen PCR-Test von einem Schnelltest?

Schnelltests reagieren auf Antigene, also Eiweiße auf der Hülle des Coronavirus. Sie zeigen innerhalb von etwa 15 Minuten, ob diese Eiweiße im Nasen- oder Rachensekret vorhanden sind. Allerdings schlagen sie nur bei einer vergleichsweise hohen Viruslast an, also auf dem Höhepunkt der Infektion. Möglicherweise reagiert der Test nicht an den Tagen zuvor und danach, auch wenn noch eine Ansteckungsgefahr besteht.

PCR-Tests sind viel genauer, dauern dafür aber auch 24 bis 48 Stunden. Die Analyse findet im Labor statt.

Gibt es einen Anspruch auf kostenlose PCR-Tests?

Wessen Corona-Warn-App einen Risikokontakt (rote Farbe) anzeigt, kann laut Bundesgesundheitsministerium einen kostenfreien PCR-Test durchführen. Einen grundsätzlichen Anspruch gibt es laut sächsischer Staatsregierung aber nicht, insbesondere, wenn die Testkapazitäten aufgrund vieler Neuinfektionen knapp werden. Daher sollte vorab bei den Anbietern erfragt werden, ob PCR-Tests kostenlos durchgeführt werden.

Grundsätzlich kostenlos ist der Test für Menschen, dessen Schnelltest positiv ausgefallen ist. Besteht der dringende Verdacht auf eine Infektion, kann auch der Hausarzt einen PCR-Test auf Kosten der Krankenkasse veranlassen.

Auf wen das alles nicht zutrifft, der muss den Test aus eigener Tasche zahlen, etwa, wenn er absolute Gewissheit haben möchte, ob er infiziert ist oder nicht. Die Kosten pro Test bewegen sich bei den Dresdner Anbietern zwischen 40 und 100 Euro.

Was ist bei einem positiven Ergebnis zu tun?

Laut Gesundheitsamt müssen sich positiv Getestete - ganz gleich, ob per PCR-Test, Schnelltest oder Selbsttest unter Aufsicht - umgehend zu Hause in Quarantäne begeben. Sie gelten als infiziert und müssen selbständig enge Kontaktpersonen informieren. Haushaltangehörige müssen ebenso in Quarantäne. Das Gesundheitsamt wird über die Testeinrichtung über das positive Ergebnis informiert.

Das positive Testergebnis sollte laut Gesundheitsamt in die Corona-Warn-App eingetragen werden, damit potenzielle Kontaktpersonen benachrichtigt werden können. Der PCR-Testnachweis sollte aufbewahrt werden, da er für ein Genesenen-Zertifikat benötigt wird.