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Wohngenossenschaft krempelt Ärmel hoch

Die WGF in Döbeln hat innerhalb kürzester Zeit ein kleines Impfzentrum aufgebaut. Am Wochenende wurden dort mehr als 350 Personen geimpft.

Von Erik-Holm Langhof
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WGF-Vorstand Sven Viehrig ist erfreut über die ausgebuchten Corona-Impftermine, die die Genossenschaft an seine Mitglieder kurzfristig für das Wochenende vergeben hat.
WGF-Vorstand Sven Viehrig ist erfreut über die ausgebuchten Corona-Impftermine, die die Genossenschaft an seine Mitglieder kurzfristig für das Wochenende vergeben hat. © Dietmar Thomas

Döbeln. Die Wohngenossenschaft „Fortschritt“ (WGF) aus Döbeln will ein Zeichen setzen. Ein Zeichen für ihre Mitglieder, aber auch im Kampf gegen das Coronavirus. Dafür hat sie innerhalb von 24 Stunden mehr als 350 Mieter zur Corona-Impfung in die Hauptzentrale in die Blumenstraße eingeladen.

Wie Vorstand Sven Viehrig mitteilt, habe sich die WGF bereits mehrere Wochen für eine mobile Impfmöglichkeit für ihre Mitglieder eingesetzt. „Eigentlich dachten wir da an den Impfbus, der vom DRK betrieben wird“, sagt er.

Da dieser jedoch vor allem in den stark betroffenen Gebieten im Einsatz ist, war die Installation eines kleines Impfzentrums vor Ort die einzige Alternative. Da die WGF bereits eine gute Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz habe, konnte so der Kontakt zum Organisationsteam der Impfvergabe in Sachsen hergestellt werden.

Kurzer Weg in Döbeln, statt lange Fahrt nach Mittweida

Am Freitagmittag gab es dann die kurzfristige Zusage für Impfstoff am Wochenende. „Dann haben viele Kollegen tatsächlich am Freitagnachmittag innerhalb kürzester Zeit viele unserer Mieter angerufen, um ihnen einen Impftermin anzubieten“, so Sven Viehrig. Berechtigt waren, wie auch in den Impfzentren, Menschen über 70 Jahren und Personen, die der Priorisierungsgruppe 2 angehören.

Mehr als 350 Menschen konnten so am Wochenende mit dem Biontech-Impfstoff immunisiert werden. Die Organisation vor Ort hat ein Team aus insgesamt knapp 15 Mitarbeitern der Malteser, des DRK und einer Apotheke übernommen. Leitender Arzt vor Ort war der Allgemeinmediziner Frank Landgraf aus Freiberg, der die Impfberechtigten auch über mögliche Nebenwirkungen aufklärte.

„Diese Möglichkeit hier zur Impfung vor Ort ist eine Art ‚Bentley‘ unter der Impf-Organisation. Gestern genehmigt, heute alle Termin gefüllt“, sagt der Arzt. „Das hier ist ein gutes Beispiel, wie in der Region viel mehr geimpft werden sollte. Das steht ja nicht in Konkurrenz zum offiziellen Impfzentrum in Mittweida.“

So sieht das auch WGF-Vorstand Sven Viehrig, der vor allem den Vorteil im kurzen Weg sieht. „Wir haben hier viele, die nicht mehr so mobil sind und nicht einfach mal so nach Mittweida kommen.“ Nicht zuletzt deshalb will die Genossenschaft versuchen, in den kommenden Wochen noch einmal eine Impfmöglichkeit in Döbeln zu schaffen.

"Hoffen wir, dass es bald noch mehr Corona-Impfstoff gibt"

Bei den mit dem Corona-Impfstoff immunisierten Döbelnern kam die kurzfristige Aktion der WGF sehr gut an. „Wir sind sehr dankbar, dass es so eine Möglichkeit direkt in der Nachbarschaft gibt“, sagt eine Döbelnerin.

Die 72-Jährige wäre ohne Hilfe nicht so einfach ins Impfzentrum gekommen, stimmte deshalb auch sofort zu, als sie von der Immunisierungs-Aktion hörte. „Hoffen wir, dass es bald noch mehr Corona-Impfstoff gibt und sich viele impfen lassen. Dann wird bald alles wieder gut.“

Die zweite Spritze gibt es für alle Beteiligten dann am Wochenende des 1. und 2. Mai – wieder bei der WGF.

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