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Corona-Zahlen: Hoher Bearbeitungsstau im Kreis Görlitz

Die am Freitag vermeldeten Zahlen sind nicht ganz aktuell, teilt der Landkreis mit. Es sei mit deutlich höheren zu rechnen. Die Stadt Görlitz kündigt einen Impfpunkt an.

Von Daniela Pfeiffer
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© Symbolbild: dpa/Bernd Weissbrod

Seit Tagen weichen die 7-Tage-Inzidenzen, die der Landkreis Görlitz angibt von denen des Robert-Koch-Institutes (RKI) in Berlin deutlich ab. So gab der Landkreis sie am Freitag mit 875 Fällen pro 100.000 Einwohnern an, beim Wert des RKI hingegen, der nur 334 betrug, könnte man glauben, das Schlimmste sei überstanden.

Doch das Gegenteil ist der Fall. Wie Susanne Lehmann, die Büroleiterin von Landrat Bernd Lange am Freitag mitteilte, gebe es aktuell einen hohen Bearbeitungsstau bei der Befundermittlung, der die RKI-Zahlen des Landkreises Görlitz beeinflusse. „Das Landratsamt Görlitz versucht aktuell mit allen zur Verfügung stehenden Kräften diesen Verzug schnellstmöglich abzuarbeiten“, heißt es. Es sei aber davon auszugehen, dass in den nächsten Tagen die Corona-Fallzahlen und der RKI-Inzidenz-Wert des Landkreises Görlitz erheblich steigen werden. Inzwischen hilft die Bundeswehr wieder.

Das Gesundheitsamt meldete am Freitag 515 neue Fälle, darunter 152 Kinder. In den Krankenhäusern liegen aktuell 165 Corona-Kranke, 19 auf der Intensivstation. Die Intensivpatienten sind zwischen 41 und 90 Jahren alt. Es gibt zudem drei weitere Todesfälle. Es handelt sich um eine 80-jährige Frau und einen 83-jährigen Mann aus Großschönau sowie einen Mann im Alter von 88 Jahren aus Ebersbach-Neugersdorf.

Görlitz will Impfstelle einrichten

Die Stadt Görlitz bemüht sich indes, eine Art Impfzentrum einzurichten - in Zusammenarbeit mit dem DRK. Kein richtig großes Zentrum, sondern eher ein Impfpunkt soll es sein, sagte Oberbürgermeister Octavian Ursu bei einem Pressegespräch am Freitag. Bislang wollte er einen Ort noch nicht nennen, da die Abstimmungen mit dem DRK noch laufen. Vor allem wo das Personal herkommt und wie das Ganze finanziert werden kann, müsse noch abschließend geklärt werden. „Es wird auf jeden Fall ein zentraler Ort sein, wo die Menschen auch drinnen warten können und nicht draußen stehen müssen“, so Ursu.

Weil Corona auch um die Stadtverwaltung keinen Bogen macht, müssten sich die Görlitzer auf die erneute Schließung der Jägerkaserne in der kommenden Woche einstellen. Termine gibt es dann wieder nur nach telefonischer Anmeldung. Die Stadtverwaltung hat für ihre Mitarbeiter das Angebot, sich dreimal wöchentlich testen zu lassen. „Es gibt auch bei uns natürlich Ausfälle zurzeit - wie überall.“

108 Schulen von Corona betroffen

Ganz besonders in den Schulen. Im Landkreis sind aktuell 108 Schulen sowie 93 Kindertageseinrichtungen und Horte von Coronavirus-Infektionen betroffen. Das betrifft Einrichtungen in fast allen Städten und Gemeinden des Landkreises. In den betroffenen Schulen sind 666 positive Fälle zu verzeichnen, in den Kitas und Horten 165. In den Gemeinschaftseinrichtungen befinden sich derzeit 399 enge Kontaktpersonen in Quarantäne. Insgesamt sind im Landkreis aktuell 4.254 Menschen in Quarantäne, davon 3.238 mit positivem PCR-Test.

Indes hat die Barmer eine Hotline eingerichtet. Hier gibt es Informationen zur Booster-Impfung. Medizinexperten geben Informationen zum Thema Impfungen gegen Covid-19, teilt Regionalgeschäftsführer Ronny Scharntke mit. „Wir wollen mit unserer Hotline die Menschen fachkundig informieren und einen Beitrag leisten, damit mit zusätzlichen Impfungen der sich verschärfenden Corona-Pandemie wirkungsvoll entgegengetreten werden kann“, sagt Scharntke. Bereits im Januar 2020 hatte die Barmer die erste Krankenkassen-Hotline für alle Bundesbürger geschaltet

Die kostenlose Hotline steht allen Bürgern rund um die Uhr zur Verfügung unter 0800 84 84 111.