Berlin. Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer drängt auf Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen. Wenige Tage vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch sagte der CDU-Politiker dem Nachrichtensender Welt: "Wir sehen, Omikron ist nicht mehr so gefährlich wie die Delta-Variante. Die Intensivstationen sind nicht so belastet. Und deswegen ist es jetzt an der Zeit, auch diese Lockerungen vorzunehmen mit Maß und Mitte."
Kretschmer, der sich am Sonntag am Rande der Bundesversammlung in Berlin äußerte, plädierte für eine zeitliche Differenzierung: "In den Regionen, in denen das Infektionsgeschehen bereits zurückgeht oder die Steigerung nicht so stark ist, kann man das früher machen. Andere werden etwas länger Zeit brauchen."
Kretschmer auch bei Impfpflicht weiter skeptisch
Der Ministerpräsident wiederholte zudem seine Forderung, die für Mitte März geplante sektorale Impfpflicht um drei Monate zu verschieben. Es solle mehr Zeit für deren Einführung gewonnen werden. Zudem solle geprüft werden, "ob es diese sektorale Impfpflicht überhaupt geben muss".
In Sachsen haben sich Landräte gegen die Impfpflicht für Beschäftigte etwa in Heimen und Kliniken gewandt. Sie sehen die Versorgungssicherheit angesichts etlicher Ungeimpfter in diesem Bereich als kritisch an. Skepsis kam unter anderem auch aus Bayern.
Im CoronaCast von Sächsische.de hatte zuletzt der Bautzener Landrat Michael Harig (CDU) heftige Kritik an der Impfpflicht geübt. Er sagte unter anderem: "Lieber keine Impfpflicht als eine schlechte Impfpflicht." Die Podcastfolge hören Sie direkt über den hier eingebetteten Player. (SZ)