Görlitzer Oberschule schickt fast alle Schüler heim

Die Pandemie trifft in Görlitz zurzeit vor allem die Oberschule Rauschwalde hart. An der Schule gibt es aktuell in den Klassenstufen fünf bis neun insgesamt 38 Corona-Fälle. Ein Großteil wurde bereits mittels PCR-Test bestätigt, heißt es in einer Bekanntmachung des Sächsischen Kultusministeriums, wonach die Schule in dieser Woche teilweise geschlossen wird. Am Montag wurden alle Schüler wieder nach Hause geschickt. Nur die Zehner sind davon nicht betroffen.
Laut Corona-Verordnung vom 5. November dürfen Schulen befristet teilweise oder ganz schließen, damit ein weiteres Umsichgreifen des Virus gestoppt wird. Allerdings muss es tatsächlich ein deutliches Infektionsgeschehen an der jeweiligen Schule geben, ein paar einzelne positive Fälle reichen nicht aus. Wert gelegt wird bei Schließungen auch darauf, dass die Abschlussklassen Präsenzunterricht benötigen, um sich bestmöglich auf Abschlussprüfungen vorzubereiten.
Die Oberschule in Rauschwalde ist nicht die einzige, die aktuell viele Fälle hat. Im Landkreis sind bereits drei weitere Schulen ganz oder teilweise geschlossen worden. Das betrifft die Ruppersdorfer Grundschule, die Klaus-Riedel-Oberschule in Bernstadt und die Grundschule „Neißekinder“ Sagar in Krauschwitz. Die beiden Grundschulen sind komplett geschlossen worden - ebenfalls auf Anordnung des Kultusministeriums. In der Oberschule in Bernstadt wurden die Klassen 7 a, 8 b und 10 b wegen des Infektionsgeschehens in Quarantäne geschickt. Sachsenweit ist mehr als jede zehnte Schule dicht.
449 neue Fälle am Dienstag
Im sachsenweiten Vergleich steht Görlitz aktuell gar nicht so schlecht da, scheint sogar unter den Kreisen mit den wenigstens Fällen zu sein. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt beim Robert-Koch-Instituts (RKI) am Dienstag "nur" bei 554. Doch der Schein trügt gewaltig. Der Landkreis gibt einen doppelt so hohen Wert an, nämlich 1.039. Durch die verzögerte Weitergabe der Daten aus dem Landkreis nach Berlin lässt sich die extreme Spanne erklären. Dadurch ist auch klar: Die Lage ist durchaus dramatisch. Am Dienstag wurden 449 neue Infektionen gemeldet, darunter erneut 125 Kinder.
Und es gibt wieder sieben Tote zu beklagen. Zwei Frauen und fünf Männer im Alter zwischen 59 und 86 Jahren sind mit oder an Corona gestorben. Sie stammen aus Kodersdorf, Niesky, Quitzdorf am See, dem Schöpstal sowie Zittau (3). Insgesamt sind bislang 1.213 Personen im Landkreis Görlitz in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion verstorben.
Die Zahl derer, die wegen Corona im Krankenhaus behandelt werden müssen, ist gegenüber dem Vortrag nahezu gleich geblieben. 183 Menschen sind in den Kliniken, 22 liegen auf Intensivstationen.
In Quarantäne sind derzeit 3.842 Personen, darunter 3.341 mit positivem PCR-Test.