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Sächsischer Ärztepräsident für Impfpflicht

Die Impfung sieht Erik Bodendieck als einzige Chance, Corona in den Griff zu bekommen. Darum stellt sich der Arzt gegen die politische Ablehnung der Pflicht.

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Der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, Erik Bodendieck 2018 in seiner Praxis in Wurzen.
Der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, Erik Bodendieck 2018 in seiner Praxis in Wurzen. © Robert Michael (Archiv)

Dresden. In die Diskussion um eine Impfpflicht gegen das Coronavirus hat sich jetzt auch der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, Erik Bodendieck, eingeschaltet. „Die Impfung ist die einzige Chance, die Infektionen in den Griff zu bekommen“, sagte er der Sächsischen Zeitung.

Die aktuelle Situation sei eine Herausforderung für den Zusammenhalt der Gesellschaft. „Die Menschen dürfen nicht nur an sich denken“, sagte der Mediziner, der im vergangenen Jahr selbst an Covid-19 erkrankt war. Wer erwarte, dass die Gesellschaft im Falle einer Corona-Erkrankung für ihn einsteht, müsse sich im Dienste der Gemeinschaft auch bestmöglich davor schützen. „Unser Gesundheitssystem hat personelle und finanzielle Grenzen.“

Eine generelle Impfpflicht sei der beste Weg, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Als Vorbild nannte Bodendieck die Pflicht zur Masernimpfung, die alle Kinder wirksam schützt. Solange die Impfung gegen das Coronavirus freiwillig bleibe, sollte für Verweigerer überall eine strikte Maskenpflicht gelten.

Kein Verständnis für Impfgegner im Gesundheitswesen

Keinerlei Verständnis habe er für Impfgegner unter Ärzten, Pflege- und medizinischem Personal. Diese seien während der zweiten und dritten Welle die am meisten betroffene Berufsgruppe gewesen. „Viele leiden noch heute unter den Spätfolgen.“

Bei Kindern und Jugendlichen sei noch unklar, in welchem Ausmaß sie das Virus weiterverbreiten. Deshalb sollte – analog zur Empfehlung der Sächsischen Impfkommission – bei den Unter-18-Jährigen nur geimpft werden, wer das Risiko eines schweren Covid-19-Verlaufs trage. (rnw/sk)