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Sorge um Corona-Ausbrüche in Sachsen

Vor allem in Markneukirchen häufen sich die Corona-Fälle. Aber auch im Erzgebirge gibt es einen Hotspot.

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Aktuell meldet das Erzgebirge mit 31 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage die höchsten Zahlen in Sachsen.
Aktuell meldet das Erzgebirge mit 31 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage die höchsten Zahlen in Sachsen. © Sven Braun/dpa

Markneukirchen. Das Vogtland und das Erzgebirge kämpfen aktuell mit den meisten Coronavirus-Infektionen in Sachsen - die Zahl der Neuinfektionen steigt in den beiden Landkreisen weiter. Im vogtländischen Markneukirchen bereitet ein Ausbruch in einem Pflegeheim Sorgen, sagt Bürgermeister Andreas Rubner (parteilos). "Hier müssen wir in den nächsten Tagen eine Lösung finden, die Mitarbeiter brauchen dringend Entlastung. Wir überlegen, einzelne Bewohner woanders unterzubringen oder externe Kräfte ins Haus zu holen."

Weitere Fälle in Betrieben der Stadt, in zwei Schulen und einem Hort sind allerdings inzwischen rückläufig. Am Dienstag zählte der Vogtlandkreis in der Stadt mit 7.500 Einwohnern 65 infizierte Menschen. Davon seien ein Großteil aus dem betroffenen Markneukirchner Pflegeheim "Haus Ölbaum", berichtete Christoph Uebel als Vorstandsvorsitzender der verantwortlichen Diakonie Markneukirchen. "Die Lage ist sehr angespannt." Seit drei Wochen habe das Heim mit einer Häufung von Corona-Föllen zu tun. "Wir laufen an der Belastungsgrenze, vor allem in personeller Hinsicht." 21 Mitarbeiter und 35 Bewohner seien bisher positiv auf das Coronavirus getestet worden, zwei erkrankte Heimbewohner in der letzten Woche gestorben. Allein über das Wochenende seien sechs neue Fälle dazugekommen. Viele kämpften mit Symptomen, manche mit schweren.

Feiern und Ansammlungen eingeschränkt

Für Markneukirchen und die Nachbarstädte Adorf und Bad Elster erließ der Vogtlandkreis vor einer Woche eine Allgemeinverfügung, die private Zusammenkünfte, Feiern und Ansammlungen im öffentlichen Raum einschränkt. Am Dienstagnachmittag hatte sich laut Landratsamt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen im Vogtland von fast 43 vor einer Woche auf knapp über 15 verringert. Den Rückgang sehe man auch als Erfolg der konsequenten Maßnahmen, hieß es. Die Maßnahmen könnten jedoch frühestens gelockert werden, wenn die Zahl der Neuinfektionen über sieben Tage unter 35 pro 100.000 Einwohner geblieben sei.

Aktuell meldet das Erzgebirge mit 31 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage die höchsten Zahlen in Sachsen. Seit drei Wochen stelle der Kreis fest, dass die Fälle zunehmen, auf inzwischen 216 in dieser Zeit. Zunächst lag ein Hotspot in der Gemeinde Sehmatal. "Aktuell gibt es Infektionsfälle im gesamten Landkreis mit einer Häufung in der Region Annaberg-Buchholz", so Landratsamt-Sprecher Stefan Pechfelder. Aktuell regele eine Allgemeinverfügung verschärfende Maßnahmen für die Gemeinde Sehmatal, gleichzeitig seien Groß- und Sportveranstaltungen mit mehr als 1.000 Personen im Kreis allgemein untersagt. Die Verbote bleiben weiterhin in Kraft. Außerdem soll laut Landratsamt die Kontaktnachverfolgung verstärkt, um erforderliche Maßnahmen wie Testung oder Quarantäne schnell zu ermöglichen. (dpa)