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Der singende Lehrer

Der Bahretaler Alwin Frei hat nicht nur für seine Schüler besondere Erklärungen von Wetter und Menschen.

Von Heike Sabel
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Mit Gitarre über den Dächern von Dresden: Die Lichter der Großstadt inspirierten Alwin Frei zu einem Lied.
Mit Gitarre über den Dächern von Dresden: Die Lichter der Großstadt inspirierten Alwin Frei zu einem Lied. © Paul Pfeiffer

Bei Alwin Frei ist Weihnachten dieses Jahr schon am 21. Dezember. Auf seine vorzeitige Bescherung hat er das ganze Jahr hingearbeitet. In einer Kirche, in Wohnzimmern, auf Straßen in Leipzig, Potsdam und Kiel und in einer Dresdner Bar. Der Höhepunkt ist nun am Freitag ein großes Hauptkonzert in Pirna im Q 24. Hier hatte er vor zwei Jahren seine Premiere, stellte im September 2017 sein Lieder-Album „Irrsinnsidee“ vor und hierher kehrt er jetzt mit „Alwins Advents-Abend“ zurück.

Er wird seine Weihnachtslieder spielen, bekannte und neue, dazu einige Lieder seines Albums und Cover-Versionen. Es wird viele Momente zum Schmunzeln, Lachen, Nachdenken, Nicken und Träumen geben, sagt Frei und will seine Zuhörer endlich in Weihnachtsstimmung versetzen. Begleitet wird er von einem Bassisten und einem Pianisten. Seine Lieder haben Titel wie Abendglut, Sonnenstaub und Schnee.

Alwin Freis Lieder drehen sich oft ums Wetter, obwohl es keine Lieder übers Wetter sind. „Ich versuche, die Welt, den Alltag, besondere Momente und Situationen aus dem Leben abzubilden und kleine Geschichten oder Perlen daraus zu greifen und davon zu berichten, dabei spielt gutes oder schlechtes Wetter immer eine wichtige Rolle“, sagt Frei. Schließlich habe das Wetter einen großen Einfluss auf unsere Stimmung. „An schönen wie an schlechten Tagen.“

Die Inspiration zu „Abendglut“ kam ihm zum Beispiel beim Betrachten der Dresdner Stadtlichter aus der Ferne. „Das Flimmern und die Farben erinnerten mich an den Blick in ein heruntergebranntes, glühendes Feuer.“ Selbst zu Schnee fällt Frei mehr ein als Weihnachten und Schlittenfahren. „Der Schnee, der im Kollektiv ganz vieler einzelner Flocken eine geschlossene und starke Schneedecke schafft, ist ein Bild für den Zusammenhalt vieler Menschen.“

Wenn Alwin Frei als künftiger Deutsch- und Geschichtslehrer das so seinen Schülern erklärt, dürften die das Wetter und die Menschen schnell verstehen. Derzeit unterrichtet er als Referendar an der Gottleubaer Oberschule. Dabei soll es auch bleiben. „Musiker ist mein Ausgleich, mein Hauptberuf ist der Lehrer.“ Und in beiden Leben heißt er Alwin Frei, obwohl der Name eher nach Künstler klingt.

Musiker sind gern frei und der Name Alwin ist nicht nur relativ selten, sondern steht auch für Freund und edel. Doch die Erklärung ist simpel: „Ich glaube, meine Eltern fanden den Namen Alwin einfach nur schön.“ Aber die Kombination seines Vor- und Nachnamens sei schon recht einzigartig, besonders und aussagekräftig. „Ich hätte mir keinen passenderen Künstlernamen ausdenken können.“

Den Namen bekam er, alles andere hat sich der junge Mann erarbeitet: In zehn Jahren vom ersten Lied als besonderes Geburtstagsgeschenk über Sommer- und Dorffeste bis zum ersten großen eigenen Konzert mit Band und nun zum dritten Mal ins Q 24 nach Pirna. Wenn Alwin Frei all die Lieder geschrieben hat, die er noch schreiben will, sollten die Veranstalter schon mal die nächsten Termine mit ihm vereinbaren.

Kleinkünstbühne Q 24 Pirna, 21. Dezember, 20 Uhr, Karten: Vorverkauf 14/12 Euro, Abendkasse 16/14 Euro