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Telekom: Kein Hackerangriff auf Notrufnummern

Vielerorts waren die Notruf-Hotlines 110 und 112 teilweise nicht erreichbar - auch in Sachsen. Nun äußerte sich die Telekom zur Ursache.

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Zeitweise kein Anschluss unter dieser Nummer: In Teilen Sachsens war der Notruf 112 gestört, mittlerweile sind die Retter aber wieder unter der Nummer erreichbar.
Zeitweise kein Anschluss unter dieser Nummer: In Teilen Sachsens war der Notruf 112 gestört, mittlerweile sind die Retter aber wieder unter der Nummer erreichbar. © Symbolfoto: dpa/Zacharie Scheurer

Dresden. In mehreren Bundesländern sind am Donnerstag zeitweise die Notrufnummern 110 und 112 von Polizei und Feuerwehr ausgefallen. Warnmitteilungen gab es am frühen Morgen unter anderem aus Berlin, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

In Sachsen waren laut Warn-App NINA zeitweise die Landkreise Bautzen und Görlitz betroffen. Hier fiel die 112 aus, Notrufe konnten aber über die 110 abgesetzt werden. Zudem war die Regionalleitstelle Ostsachsen unter der Telefonnummer 03571-19296 direkt erreichbar.

Auch die Rettungsleitstelle Dresden, die außer der sächsischen Landeshauptstadt auch für die Kreise Meißen und Sächsische-Schweiz-Osterzgebirge zuständig ist, war zeitweise von dem Ausfall betroffen. Auch hier konnte die Polizei-Hotline 110 erreicht werden, die 112 aber nicht. Mittlerweile sind die Notrufnummern aber wieder erreichbar.

Die entsprechenden Warnungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) konnten für Sachsen vergleichsweise zügig aufgehoben werden. Die Polizei im Freistaat, deren Notrufnummer 110 von der Störung nicht betroffen war, gab auf Twitter den Hinweis, dass im Fall eines Ausfalls auch die Telefonnummern der einzelnen Reviere und Dienststellen im Freistaat genutzt werden können.

Auch in anderen Teilen Deutschlands gab es Entwarnungen - die Hinweise sind auch online unter warnung.bund.de/meldungen abrufbar.

Telekom schließt Hackerangriff aus

Keine Klarheit herrschte darüber, was die Störungen verursacht haben könnte. BBK-Präsident Armin Schuster betonte gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland, dass seine Behörde für die Notrufnummern selbst nicht zuständig sei, sondern die Verantwortung bei der Deutschen Telekom liege. „Wir müssen gewährleisten, dass die Warninfrastruktur funktioniert“, so Schuster. Und das habe man mit NINA getan. Weitere Fragen müsse die Telekom beantworten.

Der Telekommunikationskonzern schloss zumindest eine Attacke aus: Nach ersten Erkenntnissen sei die Störung wohl durch einen technischen Fehler verursacht worden. "Einen Hackerangriff als Ursache schließen wir aus", sagte ein Telekom-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. "Hinweise auf einen Cyberangriff liegen nicht vor", sagte auch ein Sprecher des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf Anfrage. Die Telekom habe die Störung gemäß den gesetzlichen Bestimmungen dem BSI und der Bundesnetzagentur gemeldet.

Im aktuellen Lagebericht des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik heißt es allgemein, im Bereich Informationstechnik und Telekommunikation "wurden vergleichsweise häufig Mängel in den Bereichen der technischen Informationssicherheit, der personellen und organisatorischen Sicherheit sowie der Überprüfung im laufenden Betrieb identifiziert". (SZ/mja mit dpa)