Jetzt dürfte eigentlich nicht mehr viel dazwischenkommen. Das Lohgerbermuseum und Galerie in Dippoldiswalde werden in zwei Wochen wieder eröffnen, wie das Büro von Oberbürgermeisterin Kerstin Körner (CDU) informierte. Dazu ist auch ein Tag der offenen Tür mit freiem Eintritt vorgesehen.
Die Termine waren ganz anders geplant
Geplant war das ja alles ganz anders. Ursprünglich sollte die Baupause im Museum nur zwei Jahre dauern. Im Sommer 2018 schloss die Dauerausstellung, doch im Jahr 2020 waren Bau- wie Museumsleute noch weit von einer Wiedereröffnung entfernt. Schwierigkeiten mit dem alten Gebäude machten den Anfang bei den Verzögerungen. Dann begann die Phase, in der Baufirmen schwierig zu bekommen waren, und schließlich kamen noch Verzögerungen wegen Corona dazu. Jedenfalls dauerten die reinen Bauarbeiten schon wesentlich länger. Ende 2021 gingen diese zu Ende. Aber auch die Hoffnung, dann schon eine Weihnachtsausstellung zeigen zu können, zerschlugen sich.
Feierliches Eröffnungswochenende
Selbst zu Jahresbeginn 2022 wagte noch niemand, einen verbindlichen Termin zu nennen. Erst langsam kristallisierte sich das letzte Märzwochenende heraus. Nun sind die Einladungen zur feierlichen Wiedereröffnung verschickt. Diese findet am Sonnabend, dem 26. März, statt. Am Tag darauf, Sonntag, dem 27. März, ist ein Tag der offenen Tür geplant mit freiem Eintritt. Dann kann sich jeder Dippser einmal selbst ein Bild von dem Fünf-Millionen-Bau machen. Es gab im Stadtrat ja die Idee, eine ganze Woche lang mit freiem Eintritt zu ermöglichen. Aber da hat die Oberbürgermeisterin gebremst. Nach dem teuren Umbau braucht die Stadt auch die Eintrittsgelder, die das Haus nun einspielen soll.
Und vor der offiziellen Eröffnung ist noch eine interne Generalprobe geplant. Dazu sollen die Stadt- und Ortschaftsräte von Dippoldiswalde sich das neu gestaltete Haus ansehen können.
Denkmalgerecht und doch mit moderner Technik
Einerseits ist das Haus denkmalgerecht saniert worden. Das heißt, es hat sich nichts Grundlegendes im Bau geändert. Andererseits ist der Bau doch so weit verändert worden, dass sich Besucher jetzt mit Rollstuhl oder Kinderwagen barrierefrei bewegen können. Dafür sind ein Fahrstuhl eingebaut und eine Verbindungsbrücke zwischen dem Haupthaus und der Gerberei geschaffen worden. Ein Fahrstuhl in das alte Gewölbe zu bauen, ist natürlich ein Eingriff in die alte Bausubstanz. Aber selbst hier sind noch Anklänge zu sehen. Der Boden der Fahrstuhlkabine ist kein schnödes Plastik oder Metall, sondern ein Sandsteinbelag.
Komplett neu gestaltet ist jetzt auch die Ausstellung. Es gibt Bereiche wie die Dippser Töpferei, wo mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen jetzt ein viel deutliches Bild von diesem Handwerk möglich ist als noch vor wenigen Jahren. Dann kommt ein Abschnitt zur Zeitgeschichte dazu, der auch den Umbruch 1989 darstellt. Diese Zeitepoche lag noch in der Zukunft, als die Museumsausstellung in den 1970er-Jahren zum ersten Mal gestaltet worden ist. Außerdem gibt es heute viele technische Möglichkeiten zur Ausstellungsgestaltung, an die seinerzeit gar nicht zu denken war. Die Dippser dürfen also gespannt sein, was sie in dem neuen Lohgerbermuseum und in der Galerie erwartet.