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Autokorso: Döbelner reagieren genervt

Die mittwöchliche Protest-Autoschlange erzeugt zunehmend Kritik in Döbeln.

Von Jens Hoyer
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Seit einigen Wochen organisieren die Freien Sachsen einen Autokorso durch Döbeln.
Seit einigen Wochen organisieren die Freien Sachsen einen Autokorso durch Döbeln. © SZ/Jens Hoyer

Döbeln. Seit einigen Wochen organisieren die als rechtsradikal eingestuften Freien Sachen jeden Mittwoch einen Autokorso durch Döbeln unter dem Motto „Die Ampel abschalten“.

Bei Diskussion im sozialen Netzwerk Facebook macht sich neben Zustimmung zu den Protesten zunehmend Unmut über die hupende Autoschlange breit.

Ein Nutzer schrieb: „Einen großen Applaus für die Helden, die jeden Mittwoch lautstark durch die City fahren und Leuten, die an ihrem Unmut nix ändern können, auf die Nerven zu gehen. Kleine Kinder schlafen vielleicht schon....“

Wunsch nach mehr Polizeipräsenz

Eine andere Nutzerin: „Die Herrschaften, welche da so gern mit ihren Autos durch die Straßen ziehen, wünschen sich doch, dass die Polizei präsenter ist und für Ordnung sorgt. Vielleicht sollte sie es die Rundumleuchten betreffend mal langsam tun. Ebenso was den Einsatz der Hupen angeht. Auch dafür gibt es Vorschriften in der STVO.“

Eine weitere Nutzerin: Ihr habt echt nix Besseres zu tun, oder? Was macht die Polizei gegen den Krach? Was erwartet ihr damit zu erreichen, wenn ihr hier in dieser Kleinstadt Remmidemmi für ne halbe Stunde macht? Ihr zieht nur die Abneigung der Bevölkerung auf euch.“

Die Belästigung dürfte allerdings abgenommen haben. Das legt zumindest die Teilnehmerzahl nahe. Laut Polizei hatten sich am vergangenen Mittwoch am Autokorso etwa 80 Personen mit 36 Pkw und einem Laster beteiligt. Zu Beginn der Protestaktionen waren es weit über 100 Fahrzeuge gewesen.

Als Gastredner hatten sich die Organisatoren dieses Mal Max Schreiber eingeladen. Der Aktivist der Freien Sachsen aus Pirna hat aktuell Ärger mit der Justiz. Laut Medienberichten ist er wegen diverser Delikte wie Volksverhetzung, Amtsanmaßung und gefährliche Körperverletzung angeklagt worden.