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Autokorso in Döbeln diesmal ohne Blaulicht

Bei der Kundgebung der Freien Sachsen führt kein Polizeifahrzeug die Kolonne an. Der Versammlungsleiter vermutet eine Falle.

Von Jens Hoyer
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Die rechtsradikalen Freien Sachsen  hatten am Mittwoch wieder einen  Autokorso durch Döbeln zwecks Protests gegen die Ampel-Regierung organisiert.
Die rechtsradikalen Freien Sachsen hatten am Mittwoch wieder einen Autokorso durch Döbeln zwecks Protests gegen die Ampel-Regierung organisiert. © Jens Hoyer

Döbeln. Zum vierten Mal haben die rechtsradikalen Freien Sachsen am Mittwoch einen Autokorso durch Döbeln zwecks Protests gegen die Ampel-Regierung organisiert. Etwa 80 Fahrzeuge gingen vom Steigerhausplatz in Kolonne auf Tour durch die Stadt.

Diesmal ohne Polizeibegleitung. Worüber sich auch Versammlungsleiter Stefan Trautmann wunderte. „Einen Grund wollten sie nicht nennen. Wer weiß, was die aushecken. Also seid vorsichtig“, sagte er zu den Teilnehmern vor dem Start des Konvois.

Eigentlich habe ein Polizeiauto vor und hinter der Kolonne fahren sollen, damit diese als Verband durch die Stadt fahren kann, so Trautmann. „Keine Ahnung, ob die uns eine Falle stellen, ich traue dem Staat ja alles zu.“

Kein Grund zur Polizeibegleitung

Aber so geheimnisvoll war das alles gar nicht. Wie Andrzej Rydzik von der Pressestelle der Polizeidirektion Chemnitz sagte, lag nach Gefahrenbeurteilung kein Grund vor, den Korso zu begleiten. Das sei bei einer Kolonnenfahrt auch nicht zwingend vorgeschrieben.

Besonders glücklich ist die Polizei aber mit der Durchführung dieser von Landkreis genehmigten Kundgebungen nicht.

„Es bedarf einer genaueren Regelung im Bescheid, damit wir unsere Einsatzmaßnahmen planen können. Wir sind dazu mit dem Landkreis im Gespräch“, sagte Rydzik.

Die Versammlungsbehörde hatte recht unscharf eine Durchführung des Korsos nach den Regeln der Straßenverkehrsordnung verlangt. Bei einer Fahrt als Kolonne überfahren die Teilnehmer unter anderem rote Ampeln.

Fallen hatte die Polizei den Teilnehmern nicht gestellt. In der Bahnhofstraße sei der Korso beobachtet worden, weil es dort am 24. Januar einen Böllerwurf aufs Café Courage gegeben habe, so Rydzik. Verstöße seien nicht festgestellt worden.