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Beim CCL in Leisnig haben jetzt Jüngere das Sagen

Beim Leisniger Faschingsverein funktioniert, woran andere Vereine verzweifeln oder scheitern. Was nach Meinung des neuen Präsidenten Frank Lohse das Erfolgsrezept sein könnte.

Von Heike Heisig
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Der verjüngte erweiterte Vorstand des Carnevalclubs Leisnig (CCL).
Der verjüngte erweiterte Vorstand des Carnevalclubs Leisnig (CCL). © Mario Liesegang

Leisnig. Im 70. Jahr, in dem in Leisnig offiziell Faschingsgeschichte geschrieben wird, haben einige der bisherigen Funktionäre des Carnevalclubs Leisnig (CCL) Schluss gemacht.

Zumindest damit, in der ersten Reihe mitzumischen. Sie überlassen Jüngeren das Feld. Viele davon gehören seit Jahren zu den aktiven Vereinsmitgliedern.

Verjüngung abgeschlossen

„Die Verjüngung unseres Vorstandes ist zunächst einmal abgeschlossen“, sagt Frank Lohse.

Mit 51 Jahren gehört der Leisniger Dachdecker mit eigenem Geschäft jetzt fast schon zu den ältesten Mitgliedern des Vorstandes. „Wie gesagt, fast“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Obwohl Lohse schon immer Faschingsfan und regelmäßig zu Veranstaltungen gegangen ist, ist er selbst erst seit fünf Jahren offizielles CCL-Mitglied. Ausgangspunkt war, dass er mit seiner Frau Alexandra das Prinzenpaar der damaligen Saison gestellt hat.

„Wir wurden beide so gut aufgenommen, dass wir dabei geblieben sind“, begründet er.

Seitdem hat er schon die beginnende Verjüngung miterlebt. Vor drei Jahren ist Regisseur Wolfgang Rölle in den Ruhestand als Programmchef gegangen und hat an Michael Koslowski übergeben.

In der zurückliegenden Saison hat Hansjörg Oehmig das letzte Mal als Moderator durchs Programm geführt. Seine Co-Moderatorin Nadine Richter wird sich künftig mit André Richter ergänzen und die nächsten Programmpunkte ansagen. Als Aufbauchef ist mittlerweile Philipp Riedel im Einsatz.

Vorstand unterstützt

Vor einem Jahr sei Frank Lohse gefragt worden, ob er sich vorstellen kann, als Präsident zu übernehmen. „Nein“, sagt er klar auf die Frage, ob es für seine Zustimmung viel Überredungskunst bedurft hat.

„Wir alle haben von den bisherigen Vorstandsmitgliedern die Zusage bekommen, dass sie uns uneingeschränkt unterstützen. Oftmals hat es auch eine Einarbeitungszeit gegeben. Wenn wir jetzt Fragen haben, sind unsere Vorgänger für uns das“, begründet Lohse, weshalb er den neuen Aufgaben ziemlich entspannt entgegensieht.

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Im Moment müssen für die neue Saison ab Februar viele Absprachen getroffen und schon Verträge unterzeichnet werden.

Zudem steht am Samstag für den neuen Vorstand die erste Saisoneröffnung mit Schlüsselübergabe vorm Rathaus an. Dann können die Leisniger auch bei einer Neuerung dabei sein, die die Personalien betreffen.

„Wir wollen künftig wirklich erst am 11.11. bekanntgeben, wer neues Prinzenpaar ist und die Amtsübergabe zelebrieren“, so der CCL-Präsident. Bisher seien die Namen immer irgendwie durchgesickert.

Ähnlich soll mit dem Kinderprinzenpaar verfahren werden. Das will der neue Vorstand stärker als bisher einbeziehen. Neuerung gibt es überdies beim Ticketverkauf.

16 neue Mitglieder

Im Hinblick auf den Start in die 71. Saison unter dem Motto „Pizza, Pasta und viel Wein – so schön kann nur Italien sein!“ will der neue Präsident schon einmal ein großes Dankeschön loswerden.

„An alle, die jetzt bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und die das in den zurückliegenden Jahren getan haben. Ohne diejenigen stünde der Verein heute nicht da, wo er steht.“

Für den CCL kann Frank Lohse auf 130 Mitglieder verweisen, von denen allein 16 seit dem Sommer neu dazugekommen sind. Der karnevalistische Nachwuchs hat in Leisnig einen eigenen Verein, den KCCL.