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Kubanische Nacht: Aus der Muldentalklause wird ein Strandhaus

Für mindestens zwei Sommerveranstaltungen wird die Muldentalklause einen neuen Namen bekommen – und viele Neugierige anlocken. Das hoffen zumindest Beate und Mirko Joerg Kellner. Was die beiden in Westewitz noch vorhaben.

Von Heike Heisig
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Schon mehrfach haben die Musiker von Klazz Brothers & Cuba Percussion die Bühne im Leisniger Forte Belvedere zum Beben gebracht. Jetzt werden sie im Juli an der Mulde in Westewitz eine kubanische Nacht mitgestalten.
Schon mehrfach haben die Musiker von Klazz Brothers & Cuba Percussion die Bühne im Leisniger Forte Belvedere zum Beben gebracht. Jetzt werden sie im Juli an der Mulde in Westewitz eine kubanische Nacht mitgestalten. © Mirko Joerg Kellner

Westewitz/Leisnig. Die Überraschung ist perfekt. Hat die Muldentalklause jetzt doch schon neue Betreiber? Die Frage stellen einige, die das Hin und Her um die Muldentalklause verfolgt haben.

Inzwischen läuft eine neue Ausschreibung, sucht die Gemeinde Großweitzschen als Eigentümer der Immobilie neben der Freiberger Mulde ein zweites Mal einen Betreiber. Wieder mit im Rennen ist Mirko Jörg Kellner, der seine erste Bewerbung zugunsten des bisherigen Pächters zurückgezogen hatte.

Nachdem dieser aber den neuen Vertrag nicht unterschrieben hat, sieht Kellner keinen Grund, sich zurückzuhalten. Und er und seine Frau Beate haben schon Nägel mit Köpfen gemacht.

Von Salsa-Kurs bis Feuershow ist alles dabei

Das sieht jeder, der das heute druckfrische Blütenfestprogramm für Leisnig in den Händen hält. Dort kündigen die Kellners für den 20. Juli eine Kubanische Nacht am Strandhaus in Westwitz an. Strandhaus – so würden sie die Lokalität gern nennen. „Weil das gesamte Ensemble schon Küsten- und luftiges Strandflair hat“, erklären sie. Das soll es auch am Abend des 20. Juli ausstrahlen können.

Es gibt einen Salsa-Kurs, Live-Musik mit den Musikern von Klazz Brothers & Cuba Percussion sowie Habana Tradicional & Friends. Einige Leisniger haben schon erlebt, wie der kubanische Rhythmus ins Blut gehen kann.

Denn die Künstler sind bereits mehrfach im Forte Belvedere in Leisnig aufgetreten. In Westewitz ist unter freiem Himmel Platz für wesentlich mehr Gäste. Sie sollen dann auch noch eine Feuershow erleben und einiges genießen können, was den Kuba-Mythos ausmacht: große US-Autos aus den 1950er-Jahren, Zigarren und Cocktails zum Beispiel.

Tollen Veranstaltungsort nicht ungenutzt lassen

„Die ersten Karten für diesen Abend haben wir über die Plattform ,Hallo Leisnig‘ schon verkauft“, sagt Beate Kellner. Die Kellners und Mitveranstalter Killian Forster, bekannt als Intendant der Dresdner Jazztage, freuen sich, diesmal mit einem barrierefreien Veranstaltungsort werben zu können. Sie sind sich ziemlich sicher, mit Musik, Tanz, ein wenig Sandstrand und landestypischen Köstlichkeiten für Inselflair sorgen zu können.

Ebenfalls am Strandhaus ist in diesem Sommer noch ein Kinderfest geplant. Kleine Flusspiraten können sich unter anderem aufs Entenangeln, Bootfahren und einen Mitmach-Zirkus freuen.

„Beides hat zu unserem Gesamtkonzept gehört“, sagt Mirko Joerg Kellner. Nun sehe er die beiden Veranstaltungen auch herausgelöst, und zwar als Zwischenlösung. Die könnte benötigt werden, wenn derjenige Betreiber, für den sich die Gemeinderäte zu welchem Zeitpunkt auch immer entscheiden, nicht sofort loslegen kann. „Dann sollte der schöne Veranstaltungsort den Sommer über nicht ungenutzt bleiben“, finden die Kellners.

Das Konzept: Genuss am Fluss

Sollten sie den Zuschlag erhalten, würden sie gern im April 2025 mit dem „Strandhaus Westewitz“ starten wollen – nach den Sommerpartys 2024. Bekommt ein anderer Bewerber den Zuschlag, kann sich Mirko Joerg Kellner vorstellen, mit ihm gemeinsam etwas anzubieten, wenn die Chemie stimmt.

Ansonsten konzentrieren sich die beiden auf ein anderes neues Projekt: das Arboretum, also das Baumgrundstück in Westwitz unweit der heutigen Muldentalklause. Darauf hatten es die Kellners eigentlich „abgesehen“.

Der kubanische Abend am "Strandhaus Westewitz" soll auch durch eine besondere Beleuchtung ein Erlebnis für die Besucher werden.
Der kubanische Abend am "Strandhaus Westewitz" soll auch durch eine besondere Beleuchtung ein Erlebnis für die Besucher werden. © SAE Sächsische Zeitung

„Wir haben uns in den Muldenlandstrich zwischen Leisnig, Westewitz und Döbeln verliebt“, geben die beiden zu. Diesen aus ihrer Sicht wunderbaren Landstrich für andere erlebbar und zu einem Erlebnis werden zu lassen, daran sind sie interessiert und wollen gern mitarbeiten.

Mirko Joerg Kellner spricht zunächst von einer „Zwei-Stein-Route“ und zielt damit auf den Abschnitt (Leisnig-)Mildenstein und Spitzstein ab. Dort ein „Genuss am Fluss“-Projekt umzusetzen, können sich die beiden wunderbar vorstellen. „Das Gebiet hat so viel Potenzial und schon jetzt so viel zu bieten“, schwärmt Beate Kellner.

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Neben Leisnig mit der Burg, dem Forte Belvedere und dem Kulturbahnhof als Veranstaltungsorte gehören aus ihrer Sicht auch alle anderen Kultur- und Tourismusanbieter entlang der Mulde bis Westwitz und weiterführend bis Döbeln dazu. Und zum schon etablierten Kloster Buch kommt in absehbarer Zeit noch das Gutshaus in Paudritzsch dazu, das von der Eigentümerfamilie renoviert und wieder nutzbar gemacht wird.

Was im Baumgarten in Westewitz geplant ist

Auf dem Baum-Grundstück (Arboretum), das sich in Westewitz an der natürlichen Engstelle am Spitzstein befindet, wachsen derzeit 120 Bäume. Ein guter Ort für Entspannung finden die künftigen Eigentümer.

Das sind Beate und Mirko Joerg Kellner, die ein Stück aufwärts der Mulde leben und ein Stück abwärts in Leisnig das Forte Belvedere als Veranstaltungsort betreiben. Ein Nächster soll das Arboretum werden.

Das Arboretum in Westewitz wird im Moment kaum wahrgenommen. Es soll zu einem Ort der Entspannung, Inspiration und Information über Umweltthemen werden.
Das Arboretum in Westewitz wird im Moment kaum wahrgenommen. Es soll zu einem Ort der Entspannung, Inspiration und Information über Umweltthemen werden. © SZ/DIetmar Thomas

Unter dem Blätterdach von Japanischem Ahorn und Riesenmammutbaum könnte es Picknicks, Konzerte, Theater, Lesungen, Ausstellungen, aber auch Naturkunde-Unterricht geben.

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Genauso sollen Umweltthemen behandelt oder bei Floßfahrten ein Blick in die Entstehung der Erdgeschichte gewährt werden. Denn vom Wasser aus ist der Spitzstein, die regionale Porphyr-Erhebung, noch besser zu sehen.

Für Letzteres soll die Zusammenarbeit mit dem Geopark Porphyrland ausgebaut werden. Und für die Umweltthemen konnte unter anderem Prof. Hubert Wiggering, der derzeit an der Universität in Potsdam lehrt, als Moderator gewonnen werden.