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Jetzt gibt es Erdbeerstollen in Döbeln

Bei der Bäckerei Körner lässt man sich immer mal neue Varianten eines traditionellen Gebäcks einfallen. Dafür gab es jetzt sechs Goldmedaillen.

Von Jens Hoyer
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Patrick Seyffahrt mit der neusten Kreation der Bäckerei Körner: Erdbeerstollen. Verwendet werden dafür gefriergetrocknete Früchte.
Patrick Seyffahrt mit der neusten Kreation der Bäckerei Körner: Erdbeerstollen. Verwendet werden dafür gefriergetrocknete Früchte. © SZ/DIetmar Thomas

Döbeln. Blockhausen bei Mulda im Erzgebirge ist ja eher für seine Veranstaltungen rund um den künstlerischen Umgang mit der Kettensäge bekannt.

Am vergangenen Sonnabend ging es dort aber um das edelste Gebäck, das Sachsen zu bieten hat: um den Weihnachtstollen. Bäcker der Innungen aus Meißen, Freiberg und dem Vogtland brachten Stollen zur Prüfung mit.

60 Stollen im Test

60 Stück insgesamt. Einen ordentlichen Teil, nämlich zwölf Stollensorten, steuerte allein die Bäckerei Körner aus Döbeln bei. „Die Prüfung ist für uns sehr gut gelaufen“, sagte Juniorchef Patrick Seyffarth.

Für sechs Stollen bekam die Bäckerei eine Goldmedaille verliehen. Die gibt es, wenn eine Stollensorte dreimal in Folge ein „sehr gut“ erreicht hat. Acht Stollen wurden mit „sehr gut“ bewertet.

Die Bäckerei bewies Mut und stellte sich mit neuen Kreationen der Bewertung der Fachleute. „Wir hatten unseren Erdbeerstollen mitgenommen und der hat große Begeisterung hervorgerufen“, sagte Seyffarth. Der Bäckerei bekam dafür ein „sehr gut“.

Bei der Stollenprüfung seien hunderte Besucher dabei, die den Stollen probieren. „Da bekommt man ein Gefühl dafür, wie die Leute das Produkt einschätzen. Da entstehen auch ganz neue Ideen.“

Eine andere Neuerung, mit der die Bäckerei bei der Prüfung angetreten war, schnitt nicht ganz so gut ab. Der Karibikstollen mit Ananas und Kokos wurde „nur“ mit „gut“ bewertet. Das heißt, er bekam 98 von 100 möglichen Punkten, so Seyffarth.

„Das ist noch keine zu 100 Prozent runde Geschichte.“ Die Bäckerei hatte diese neue Kreation bei der Cocktailnacht Ende August vorgestellt, wo sie gut ankam. „Bei den Leuten kamen da Erinnerungen an ihren Urlaub und Pina Colada hoch. Wir wollen auch andere Sorten zwischen Rosinen und Mandelstollen anbieten.“

Kreativität gefragt

Einen neuen Stollen zu kreieren, kann leicht oder sehr schwer sein. „Manchmal klappt es schon beim ersten Versuch“, sagte Seyffarth. Beim Whisky-Stollen, den die Bäckerei anbietet, habe das Rezept erst nach vielen Versuchen und einem halben Jahr Probieren funktioniert.

Auch für den Erdbeerstollen brauchte er mehrere Versuche. „Wir haben es mit frischen, mit gefrosteten und normal getrockneten Erdbeeren probiert.“ Am Ende landeten die Bäcker bei gefriergetrockneten Früchten.

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„Die haben das meiste Aroma und den intensivsten Geschmack“, sagte Seyffarth. In etwa zwei Wochen soll es den neuen Erdbeerstollen auch in den Geschäften der Bäckerei zu kaufen geben.

Der Rosinenstollen ist aber immer noch das absolute Schwergewicht. Danach kommt der Mandelstollen, der aber von manchen Kunden als zu trocken empfunden wird, so Seyffarth. Mohn- und Marzipanstollen hätten an Beliebtheit zugenommen.

Um den enormen Bedarf in der Vorweihnachtszeit zu decken, beginnt die Bäckerei schon im Sommer mit der Stollenproduktion.

Stollen braucht Lagerzeit

„Wir haben Anfang August damit begonnen, ein Lager aufzubauen. Der Stollen braucht auch Lagerzeit“, so Seyffarth. Etwa zweimal in der Woche werde nachgebacken.

„Der schlimmste Fall ist, wenn der Stollen ausgeht. Wir mussten Heiligabend mal welchen backen, weil keiner mehr da war“, so Seyffarth. Stollen werde auch noch drei bis vier Tage nach Weihnachten gekauft.

Vor allem ab dem Stollenmarkt, der in diesem Jahr für 25. November geplant ist, wird es für die Bäcker hektisch. „Da heißt es dann: Augen zu und durch“, so Seyffarth.

Auf der anderen Seite sei der Kontakt zu den Kunden in der Vorweihnachtszeit so eng wie nie im Verlauf des Jahres. Faszinierend sei auch, dass die Stollen nach Amerika, Kanada und selbst arabische Länder verschickt werden. „Die Stollen gehen auf Weltreise.“