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Deal geplatzt: Gemeinde gibt Areal am Kriebsteinsee nicht her

Seit 2017 will die Pächterin des Hotels und der Gebäude in Höfchen das Areal von der Gemeinde Kriebstein kaufen. Doch sie hielt die Bedingungen für das Zustandekommen des Verkaufs nicht ein.

Von Sylvia Jentzsch
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Das Areal an der Talsperre Kriebstein in Höfchen sollte an die langjährige Pächterin verkauft werden. Am Montag sollte der Vertrag bei einem Notar unterzeichnet werden. Doch der Deal platzte.
Das Areal an der Talsperre Kriebstein in Höfchen sollte an die langjährige Pächterin verkauft werden. Am Montag sollte der Vertrag bei einem Notar unterzeichnet werden. Doch der Deal platzte. © Dietmar Thomas

Kriebstein. Seit mehreren Jahren will die Gemeinde Kriebstein das sanierungsbedürftige Hotel Am Kriebsteinsee in Höfchen und das dazugehörige Areal mit einer Größe von mehr als 43.000 Quadratmetern verkaufen.

Seit 2017 bekundet die Pächterin ihr Kaufinteresse. Doch der für Montag anvisierte Notartermin, bei dem der Kaufvertrag unterschrieben werden sollte, hat nicht stattgefunden.

Geforderte Bedingungen nicht erfüllt

„Die Gemeinde hatte im Vorfeld einige Bedingungen gestellt, bevor das große Areal mit Hotel und weiteren Gebäuden verkauft wird. Diese sind nicht erfüllt worden“, sagte Bürgermeisterin Maria Euchler (Freie Wähler).

Dabei handle es sich um die Beseitigung von Altlasten, auf die die Gemeinde viel Wert lege. Konkretere Angaben will die Bürgermeisterin dazu nicht machen.

„Wir werden jetzt in Ruhe mit den Gemeinderäten besprechen, wie es weitergehen soll. Der Pachtvertrag läuft, unberücksichtigt des Nichtzustandekommens des Kaufvertrages, bis zum Jahr 2026.

Bis dahin können die Gebäude noch von der Pächterin genutzt werden.“ Schon Ende Januar sagte die Bürgermeisterin, dass die Gemeinde das Areal noch einmal ausschreiben will, sollte der Kaufvertrag nicht zustande kommen.

Die Kommune wäre froh gewesen, wenn das Grundstück einen neuen Besitzer gefunden hätte. Denn das Areal belaste die Gemeinde, die jede Menge Arbeit damit hat. Kriebstein ist seit 2012 Eigentümer des Geländes und der Gebäude.

Zurzeit werden von den zehn Gebäuden, die sich auf dem direkt an der Talsperre gelegenen Areal befinden, lediglich drei genutzt: das Hotel, der sogenannte Kriebsteinsaal und die Gaststätte.

Daniela Panuschka aus Waldheim hat das Objekt gepachtet. Sie bekundet ihr Kaufinteresse schon sehr lange. Denn nur als Eigentümerin sei sie bereit, zu investieren.

Streit um Verkaufsmodalitäten

Die Verhandlungen liefen seit dem Jahr 2017 und scheiterten aus verschiedenen Gründen immer wieder. Zur Ratssitzung im Juni 2023 gab es erneut Streit rund um die Verkaufsmodalitäten.

Festgelegt wurde letztendlich, dass das Areal zwingend touristisch genutzt werden soll und das Grundstück mit Gebäuden für 350.000 Euro verkauft werden soll.

„Wir sind der Pächterin schon in vielen Dingen entgegengekommen und haben zum Beispiel die Investitionsverpflichtung aus dem Vertrag genommen“, so die Bürgermeisterin.

Die Gemeinde haben lange an der Interessentin festgehalten, weil sie aus der Region ist, habe ihr immer wieder Möglichkeiten gegeben, sich zu bewähren. „Leider wurden wir immer wieder enttäuscht“, so Maria Euchler.