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Kirchen passen Veranstaltungen an Heizkosten an

Wegen der steigenden Energiekosten überlegen die Gemeinden, wie sie sparen können. Umgesetzt wird das ganz unterschiedlich.

Von Lea Heilmann
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Die Nicolaikirche wird in diesem Jahr sicherlich wieder genauso voll wie vor drei Jahren. Denn die Weihnachtsgottesdienste in der Jacobikirche fallen aus.
Die Nicolaikirche wird in diesem Jahr sicherlich wieder genauso voll wie vor drei Jahren. Denn die Weihnachtsgottesdienste in der Jacobikirche fallen aus. © Lars Halbauer

Region Döbeln. Die Temperaturen werden kälter und viele Menschen überlegen aufgrund der hohen Energiekosten, ob und wie sie heizen. Mit diesem Thema müssen sich auch die Kirchen beschäftigen, denn gerade in der Weihnachtszeit finden vermehrt Veranstaltungen statt.

Die evangelische Gemeinde Döbeln versucht, alles so zu organisieren, dass sie die Kosten effizient gestalten kann, sagt Pfarrer Lutz Behrisch. Generell werden in den Wintermonaten die Veranstaltungen in die Gemeinderäume und -säle verlegt, weil diese beheizbar sind. „Das wird auch so bleiben, die einzige Ausnahme gibt es zu Heiligabend“, sagt er weiter. Da finden Gottesdienste nur in der Nicolai- und nicht wie sonst auch in der Jacobikirche statt.

Um in der Nicolaikirche Kosten zu sparen, hatte sich die Gemeinde auch dazu entschieden, die Temperatur um zwei Grad zu senken. In den vergangenen Jahren beliefen sich die Heizkosten auf 8.000 bis 10.000 Euro im Jahr. „Mit den Einsparungen jetzt werden wir keine großen Ersparnisse haben. Aber wir versuchen, dass der Kostenanstieg nicht so hoch ist“, erklärt der Pfarrer.

Krippenspiel nach draußen verlegt

Für Fremdnutzer habe die Gemeinde früher immer eine Pauschale für den Strom- und Heizverbrauch genommen. Aufgrund der gestiegenen Preise muss da jetzt aber genau nachgerechnet werden. „Wir lesen immer vorher und hinterher ab und stellen das dann in Rechnung“, sagt Behrisch. „Pro Konzert sind das etwa 125 Euro, die Pauschale war deutlich geringer“.

Die Kirche in Ziegra wird mit einer elektrischen Fußbodenheizung beheizt, in Mochau sollen die Gottesdienste im Gemeinderaum abgehalten werden, im Jahnatal und in Zschaitz werden die Winterkirchen genutzt, dafür ist oftmals ein Raum abgetrennt, der beheizt werden kann. „Oftmals wird das in Räume verlegt, die eh beheizt sind“, sagt Behrisch.

Die Leisniger Gemeinde bringt ihr Krippenspiel von der Kirche nach draußen. Verschiedene Stationen sind rund um die Kirche in Tragnitz aufgebaut. „Das war bereits vor zwei Jahren als Corona-Variante gedacht, aber wieder abgesagt“, erklärt Pfarrerin Katja Heyroth. So muss die Kirche nicht geheizt werden. Sonst werde sie aber beheizt.

„Wir müssen ja auch Rücksicht auf die alten Menschen nehmen, aber natürlich schaut man auch, wo man sparen kann“, sagt Heyroth. Deshalb fanden auch die Krippenspielproben in der kalten Kirche statt, für die Kinder hatte Heyroth warmen Kinderpunsch mitgebracht. Die Christvesper erfolgt aber wie gehabt.

Weiter wie gewohnt

„Wir wollen so durchziehen, wie das geplant ist“, sagt Michael Kreskowsky aus der Gemeinde Waldheim. In jeder Kirche wird es einen Weihnachts- oder Silvestergottesdienst geben, zusätzlich öffnet am ersten Weihnachtsfeiertag die Kirche in Grünlichtenberg mit einer neuen Fotoausstellung.

Die Kirchen in der Gemeinde werden beispielsweise mit Infrarot- oder Sitzheizung erwärmt. „Die bestrahlen die Beine und das reicht völlig aus, Kirchen kann man gar nicht komplett warm kriegen“, sagt Kreskowsky.

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Unverändert verläuft die Adventszeit auch in der Gemeinde Hartha. Wie das Pfarramt mitteilt, werden die Gottesdienste im Winter in den Gemeindehäusern oder der Kapelle abgehalten. Bei den Gottesdiensten in Mockritz könnte es etwas kühler werden, da die Heizung aufgrund des Umbaus nicht funktioniert.