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Lauf mit Herz in Döbeln: Damit krebskranke Kinder Sport treiben können

Die Teilnehmer des Laufes mit Herz haben fast 19.700 Euro erlaufen. Die Spende hat der Verein „Sonnenstrahl“ in Dresden erhalten.

Von Sylvia Jentzsch
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Michael Höhme, Leiter des Lessing-Gymnasiums, und das Organisationsteam des Spendenlaufes übergeben den symbolischen Scheck an den Verein Sonnenstrahl.
Michael Höhme, Leiter des Lessing-Gymnasiums, und das Organisationsteam des Spendenlaufes übergeben den symbolischen Scheck an den Verein Sonnenstrahl. © SZ/Sylvia Jentzsch

Döbeln/Dresden. Die jährliche Überweisung aus Döbeln ist eine feste Größe im Haushalt des Vereins „Sonnenstrahl“ in Dresden. Der Verein kümmert sich um krebskranke Kinder und ihre Familien.

Er unterhält dafür ein Haus mit Elternwohnungen. In diesen können Eltern übernachten, wenn ihre Kinder in der Uni-Klinik behandelt werden.

So wird das Spendengeld verwendet

Außerdem organisiert und finanziert er viele zusätzliche Leistungen. Dazu gehört das Wintercamp für Kinder.

„Für das gibt es keine Förderung. Deshalb sind wir auf Spenden angewiesen. Der Aufenthalt in der Natur, die Erlebnissen in der Gruppe bringen so viel für die kleinen Patienten und ihre Geschwister“, sagte Ulrike Grundmann, Leiterin des psychosozialen Bereiches beim Verein Sonnenstrahl.

Außerdem werden mit Spenden Reittherapien finanziert. „Dieses Angebot richtet sich an Kinder nach einer Krebstherapie“, so Diana Uhlemann, Mitarbeiterin der Geschäftsstelle des Vereins. Jährlich können sich 35 bis 40 Kinder über solch ein Angebot freuen.

Da das wohnortnah sein soll, arbeitet der Verein mit 19 Reittherapeutinnen zusammen.

Damit die Kinder, die sich in der Uni-Klinik in Therapie befinden, mit ihren Klassenkameraden kommunizieren und den Unterricht verfolgen können, hat der Verein Sonnenstrahl acht kleine Computer, sogenannte Avatare, gekauft.

Diese stehen dann in den Zimmern. Auf dem Laptop oder am Computer können dann die kranken Kinder alles verfolgen, was im Unterricht läuft.

„Die Anschaffung und auch der Unterhalt der Avatare sind teuer. Aber sie sind einfach toll und werden von unseren Kindern gern genutzt“, so Vereinsvorsitzender Andreas Führlich.

Das neuste Projekt des Vereins ist die Sporttherapie, die seit September für die krebskranken Kinder angeboten wird.

„Dafür geht unsere Therapeutin auf die Station der Uni-Klinik. Es wird überlegt, welche Bewegungen im Bett oder auch mit Infusion ausgeführt werden können“, so Führlich. Die Bewegung sei für den Körper aber auch für die Psyche der Kinder wichtig.

Die Eltern würden auch eine Anleitung bekommen, welche Übungen zu Hause möglich sind. „Bei diesem Projekt arbeiten wir eng mit der Uni-Klinik zusammen“, sagte Andreas Führlich.

Seit vielen Jahren hunderte Läufer am Start

Seit vielen Jahren gehen beim „Lauf mit Herz“ des Lessing-Gymnasiums hunderte Läufer an den Start, um Spenden für den Verein zu „erlaufen“.

Beim 21. Lauf im Mai hatten 500 Läufer im Stadion Bürgergarten Runden gedreht. Nun wurde an die Vertreter des Vereins der symbolische Scheck über 19.659 Euro übergeben werden.

„Es ist eine tolle Summe zusammengekommen. Ich freue mich, dass es nach Corona geklappt hat, den Lauf wieder zu etablieren“, sagte Schulleiterin Michael Höhme.

In diesem Jahr sei es wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage nicht so einfach gewesen, Sponsoren zu finden.

„Deshalb freue ich mich besonders, dass solch eine Summe zusammengekommen ist. Danke an alle, die uns dabei geholfen haben, so erfolgreich zu sein“, sagte der Schulleiter.

Der Lauf mit Herz sei eine gute Chance, gemeinsam mit den Schülern, Eltern und Lehrern ein Projekt umzusetzen. Dabei gibt es Unterstützung von der Sparkasse Döbeln, den Stadtwerken Döbeln und Sächsische.de.

Vor allen den Organisatorinnen, zu denen Sabrina Aurich, Ursula Kührich, Sylvia Risse und Katrin Niekrawitz gehören, sei es zu verdanken, dass der Lauf ein Erfolg werde.

Der Vereinsvorsitzende nutze die Gelegenheit, um das Bauprojekt auf dem Gelände der Uni-Klinik, das noch im Dezember beginnen soll, vorzustellen.

Es wird ein fünfstöckiges Gebäude entstehen, von dem drei Etage der Verein nutzt, auch für Therapien und Veranstaltungen.