Döbeln. Im neuen Schuljahr will die Freie Landschule der Generationen in Döbeln mit dem Unterricht starten. Jetzt steht auch fest, wo. Ein Jahr lang sollen die ersten beiden Klassen in Räume im ehemaligen Gesundheitsamt an der Mastener Straße einziehen. Der Mietvertrag sei mit dem Landratsamt verhandelt und soll in Kürze unterschrieben werden, teilt der Vorstand des Vereins mit.
"Aktuell muss der Verein einen Umnutzungsantrag für das Gebäude und einen aktuellen Brandschutznachweis organisieren. Unterstützt werden die Vereinsmitglieder dabei vom Döbelner Architekten Maik Schroeder und seinem Team und Annette Fischer und ihrem Büro AFB Bauplanungen", so der Verein in einer Pressemitteilung.
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Aber das ist nur der erste Schritt. Mit Beginn des zweiten Schuljahres im kommenden Jahr will der Verein ein neu ausgebautes Schulgebäude an der Friedrichstraße beziehen. Das Haus Nummer 14/15 will die TAG Wohnen ab dem Sommer für den Verein komplett umbauen und sanieren. Aktuell werde dafür der Mietvertrag abgestimmt, so der Freie Träger.
Kennenlern-Gespräche mit den Eltern
Die vergangenen Wochen seien für das ehrenamtliche Gründungsteam der Freien Landschule wieder recht arbeitsintensiv gewesen. "Die kompletten Februarferien wurden für Kennenlerngespräche mit den Eltern und ihren Kindern genutzt. Allein 20 solcher Gespräche gab es bereits. In den nächsten Tagen und Wochen sowie in den Osterferien werden gerade weitere Gesprächstermine mit den bislang angemeldeten Eltern der Fünft- und Sechstklässler stattfinden."
Mit insgesamt 48 Kindern der Klassenstufen 5 und 6 will die neue freie Oberschule am 29. August in ihr erstes Schuljahr starten. Dafür seien aktuell noch fünf Plätze für die Klassenstufe 5 und 13 Plätze für die Klassenstufe 6 frei. Für das kommende Jahr gebe es bereits zehn Anmeldungen für die neue 5. Klasse. "Eltern, die ihr Kind gerne an der neuen Freien Oberschule in Döbeln anmelden wollen, finden auf der Homepage alle Informationen und ein entsprechendes Online-Formular", so der Verein.
Das Lehrerkollegium für den Start im August sei komplett. Das Team, bestehend aus Frauen und einem Mann, werde durch einen Vierbeiner ergänzt. "Die Tibet-Terrier-Hündin Chummy soll die Schulhündin der Freien Landschule der Generationen werden und wird dafür gerade ausgebildet. Schwanzwedelnd und schnuppernd wird sie die Kinder im Schulalltag begleiten", so der Verein.
Lehrerteam bereitet sich schon vor
In den Winterferien hatte das neue Team zwei pädagogische Tage, die vom Chemnitzer Verein und Institut Impeos begleitet wurden. "Impeos hilft der neuen Oberschule beim Aufstellen eines Präventionskonzeptes. Es geht dabei um Angebote wie Streitschlichter, Medienkompetenz, Alkohol- und Drogen-Suchtvorbeugung und ein gutes Miteinander aller Lernpartner an der Schule", heißt es in der Pressemitteilung.
Der zweite Tag habe sich dann schon um die Planung des neuen Schuljahres und das Erstellen des Lernmaterials für die Schüler gedreht. "Denn an der Freien Landschule der Generationen wird fächerverbindend und sehr praxisorientiert mit Herz, Kopf und Hand gelernt und das will gut vorbereitet sein", so der Verein.
Aktuell werde ein vielfältiges Ganztagsangebot für die Schüler erarbeitet. Dafür sei ein Förderantrag bei der Sächsischen Aufbaubank gestellt und würden jetzt Kooperationsverträge mit Honorarkräften, Sportvereinen und der Stadtbibliothek geschlossen, heißt es.
Unterstützung bei Krediten gesucht
Weil ein Freier Träger in den ersten drei Jahren nur einen Teil der staatlichen Förderung erhält, muss der Verein einen Teil der Kosten vorfinanzieren. Dafür seien Abstimmungen mit der GLS Gemeinschaftsbank und der Volksbank Mittelsachsen über die Startfinanzierung im Gange.
Für die Besicherung der Kredite sind die Schulgründer aber auf Unterstützer angewiesen. Diese können unbürokratisch Mikrobürgschaften in Höhe von 500, 1500 oder 3000 Euro zeichnen. "Aktuell wurden von vielen Privatpersonen bereits Mikrobürgschaften im Gesamtwert 44.500 Euro zugesagt", so der Verein. Das Klinikum Döbeln wolle die Schulgründer mit einer Spende in Höhe von 10.000 Euro unterstützen. Auch von weiteren regionalen Unternehmen erhofft sich der Verein etwas Starthilfe und eine Partnerschaft.
Vorgestellt habe sich die neue Schule bereits bei den Rotarieren und dem Lions-Club, dem Bund der Selbstständigen und dem Unternehmernetzwerk BNI. Unter anderem gehe es dabei auch um Schülerpatenschaften für Kinder aus Familien mit geringerem Einkommen. Weil die Freie Schule nur 80 Prozent der Finanzierung staatlicher Schulen erhält, wird sie von den Eltern ein Schulgeld in Höhe von 100 bis 120 Euro pro Monat erheben.