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Döbeln: Spielplatzbau ab Mai

In Pommlitz entsteht ein neuer Spielplatz. An anderen Stellen wären auch Investitionen nötig. Aber das Geld ist nicht da.

Von Jens Hoyer
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Holzpfähle markieren die Fläche an der Straße Am Roten Kreuz, auf der der Spielplatz gebaut werden soll. Im Mai wird damit begonnen.
Holzpfähle markieren die Fläche an der Straße Am Roten Kreuz, auf der der Spielplatz gebaut werden soll. Im Mai wird damit begonnen. © Jens Hoyer

Döbeln. Einige Holzpflöcke zwischen aufstrebenden Rapspflanzen zeigen an, dass auf dem Feld Am Roten Kreuz etwas vor sich geht. Sie markieren das Areal, in dem in den kommenden Monaten Döbelns neuester Spielplatz entstehen soll. Anfang Mai werden die Arbeiten voraussichtlich beginnen, sagte Michael Thürer vom Sportamt der Stadt, zuständig für die städtischen Spielplätze.

Ein beauftragtes Unternehmen wird dann die nötigen Erdbewegungen für den Spielplatz vornehmen. Die Erde wird zu Wällen aufgeschoben, die die Begrenzung des Spielplatzes darstellen und später noch bepflanzt werden. Zur Straße soll ein Zaun gebaut werden, sagte Thürer.

Das Gelände gehört der Stadt. Der Pächter sei verständigt worden, auch die direkten Anwohner seien informiert, sagte Thürer. Ein Gestaltungskonzept sieht vielfältige Spielmöglichkeiten vor allem für Kinder ab sieben Jahren vor. Welche, darüber hatten sie sich selbst Gedanken gemacht. „Wir hatten dazu aufgerufen, dass sie ihre Ideen malen. Die Kinder waren da sehr fleißig, und wir haben uns auch daran gehalten“, sagte Thürer.

Piratennest auf dem Hügel

Auf dem Spielplatz gibt es Spielgeräte für alle Altersgruppen. Die bekannten Federschwinger und Sandkasten für die Kleineren. Und eine Menge Klettermöglichkeiten für die Größeren. Auf einem kleinen Hügel soll ein Piratennest aufgebaut werden. Geplant sind auch eine Nest- und eine Zweierschaukel, ein sogenanntes Climbing-Zelt zum Klettern und eine Spielkombination mit Rutsche.

Am Eingang soll eine Schutzhütte stehen. Es werden Bäume und Sträucher gepflanzt. Die Aktionsflächen der Kinder seien von der Nachbarbebauung etwas weggerückt worden, sagte Thürer.

Das Gros der Arbeiten soll der städtische Bauhof übernehmen. Das Budget für den Spielplatz ist auf 20.000 Euro begrenzt. Die Stadt verwendet dafür Geld aus der Wappenhenschstiftung, die auch in den vergangenen Jahren für ähnliche Projekte schon angezapft wurde.

Standort für zwei Ortsteile

Die Initiative für einen Spielplatz in Pommlitz geht eigentlich von den Gärtitzern aus, die schon seit Jahren nach einem Standort gesucht hatten. Auch in Pommlitz gibt es mittlerweile wieder viele Kinder. Nach einer Erhebung der Stadt mehr als 80 im Bereich Rotes Kreuz. „Wenn man beide Ortsteile bedienen will, gibt es für diesen Standort keine Alternative“, sagte Thürer.

Die AfD im Stadtrat hatte das anders gesehen und eine vorhandene Fläche an der Erich-Kästner-Straße favorisiert. Diese ist einen halben Straßenkilometer vom jetzt vorgesehenen Standort entfernt und war in den 1990er-Jahren eigentlich als Spielplatz für das neu entstandene Wohngebiet vorgesehen.

Viele Spielplätze sind neu

Nach Darstellung Thürers soll der neue Spielplatz aber nicht nur für die Anwohner attraktiv sein. „Da können sich auch mal Leute aus anderen Gebieten der Stadt hinbewegen. Das kann auch ein Ziel für Schulklassen sein“, sagte er.

In den vergangenen Jahren hatte die Stadt relativ viel in Spielplätze investiert. Im Wappenhenschpark war ein neues Spielgerät für das in die Jahre gekommene Spielschiff Hoppetosse aufgestellt worden. Zwei weitere Spielplätze entstanden im Braunschen Garten an der Mulde und am Döbelner Hauptbahnhof. Einige Spielgeräte wurden zuletzt auch am neu gestalteten Fußweg von der Innenstadt zum Tümmlersteg aufgestellt.

Nachholbedarf auf alten Spielplätzen

Nachhol- und Reparaturbedarf gibt es auch an den bestehenden und schon etwas älteren Spielplätzen. So war in Keuern im vergangenen Jahr eine neue Seilbahn errichtet worden. In diesem Jahr soll eine Sechseckschaukel als Ersatz für die alte aufgebaut werden, sagte Thürer.

Ein Problem sei die lange Kunststoffrutsche, die in Keuern am Hang installiert ist. „Die stammt noch aus den 1990er Jahren und ist schon oft geklebt worden“, sagte Thürer. Ein Ersatz, diesmal vielleicht in Edelstahl, sei nicht ohne Weiteres finanzierbar. „Das ist alles so teuer und Fördermittel für Spielplätze gibt es nicht“, sagte Thürer.

Auch für den Rutschenhügel auf dem Spielplatz Klosterwiesen sollte es eigentlich einen Ersatz geben. Dessen schwarzer Kunststoffbelag heizt sich im Sommer extrem auf. „Wir haben dazu schon einige Gestaltungsentwürfe machen lassen. Aber das ist alles nicht finanzierbar“, so Thürer.

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