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Leisnigerin fertigt in ihrer Schmiede Zartes für Ohr und Dekolleté

Mareen Klose hat Mut und ganz viele Ideen für kreative Schmuckstücke. Diese setzt sie in einer besonderen Werkstatt um. Dort ist sie am Donnerstag auf Neugierige eingerichtet.

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Mareen Klose stellt in ihrer Schmuckschmiede her, was die Augen vieler Frauen und Mädchen funkeln lässt. Als Türchen des Lebendigen Adventskalenders lässt sie sich am 8. Dezember in ihrer Werkstatt über die Schulter schauen.
Mareen Klose stellt in ihrer Schmuckschmiede her, was die Augen vieler Frauen und Mädchen funkeln lässt. Als Türchen des Lebendigen Adventskalenders lässt sie sich am 8. Dezember in ihrer Werkstatt über die Schulter schauen. © Lutz Weidler

Leisnig. Schmuck ist Mareen Kloses Leidenschaft. Die Wahl-Leisnigerin, die mit ihrer Familie im Ortsteil Fischendorf lebt, freut sich aber nicht nur an den Schmuckstücken, die sie selbst trägt. Sie fertigt auch Ohrringe, Ketten, Ringe und Fußschmuck in einer eigenen Schmuckschmiede.

Wer sich darunter jetzt einen rustikalen Raum, also eine Schmiede, vorstellt, der wird enttäuscht, bestenfalls aber positiv überrascht sein, wenn er die Schmuckschmiedin besucht. Denn ihre Werkstatt ist relativ neu, in der Hauptsache aus Holz und steht auf der Wiese hinterm Haus der Kloses: eine Art moderner Bauwagen.

Schon die Werkstatt ist originell

Drinnen ist es fast kuschelig, und das nicht nur, wenn im Kaminofen ein Feuer knistert. Kunden können auf einem kleinen Sofa Platz nehmen, neben dem eine Vitrine mit einer kleinen Auswahl von Mareen Kloses Schmuckstücken steht.

Gegenüber hat sich die 33-Jährige ihren Arbeitsplatz eingerichtet. Der wiederum mutet angesichts ähnlicher Werkzeuge eher wie der eines Zahnarztes an. „Ja, das könnte man meinen“, sagt die junge Frau lachend.

Auf gerade mal zwei mal zwei Metern Fläche fertigt sie Schmuckstücke für jeden Geschmack. Im weitesten Sinne mit Geschmack hat auch Maren Kloses Ausbildungsberuf zu tun.

Sie hat Fachkraft für Lebensmitteltechnik gelernt. Bei ihrem Lehrbetrieb in Colditz, einem bekannten Lebensmittelhersteller, ist sie immer noch tätig. Allerdings nicht in Vollzeit. „Ich wollte mehr Zeit für mein Hobby haben“, erklärt sie, weshalb sie mittlerweile meist in den Nachmittags- und Abendstunden in ihrer Schmuckschmiede sitzt.

Bei erfahrenen Handwerkern in "Kurzlehre"

Alles, was sie jetzt handwerklich umsetzt, hat sie sich selbst angeeignet oder von Profis zeigen lassen. „Nachdem ich mit Perlenfädeln angefangen hatte, dann aber mehr ausprobieren wollte, habe ich schon überlegt, noch einmal eine Ausbildung zur Goldschmiedin zu beginnen“, erzählt die 33-Jährige. Doch mit einem kleinen Kind sei das für sie schwer vorstellbar gewesen. Also habe sie sich für einen anderen Weg entschieden.

Um Zugang zu dem anspruchsvollen Handwerk zu bekommen, hat die Fischendorferin mehrfach bei einem Goldschmied in Görlitz hospitiert, sich von ihm viel zeigen lassen. „Und nachdem ich von ihm einen Arbeitstisch und Werkzeug abgekauft hatte, habe ich hier zunächst in unserer Garage losgelegt“, erzählt Mareen Klose. Mit jedem Schmuckstück sei sie sicherer geworden. Um in der Edelsteinfassung fitter zu werden, sei sie bei einem Goldschmied in Leipzig zu einer Art Praktikum gewesen.

Die Werkzeuge, die Schmuckschmiedin Mareen Klose benutzt, ähneln denen, die Zahnärzte einsetzen.
Die Werkzeuge, die Schmuckschmiedin Mareen Klose benutzt, ähneln denen, die Zahnärzte einsetzen. © Lutz Weidler
In ihrer kleinen Schmiede kann die Fischendorferin nur einen Teil ihrer Arbeiten zeigen. Deshalb nutzt sie auch verschiedene Internet-Plattformen zur Präsentation.
In ihrer kleinen Schmiede kann die Fischendorferin nur einen Teil ihrer Arbeiten zeigen. Deshalb nutzt sie auch verschiedene Internet-Plattformen zur Präsentation. © Lutz Weidler
Auf Märkten wie hier beim Sommerfestival im Bahnhof Leisnig oder im Kloster Buch kommt Mareen Klose mit ihren Kunden ins Gespräch. Auch bei Kunsthandwerkermärkten in Sachsen ist sie gern als Händlerin mit dabei.
Auf Märkten wie hier beim Sommerfestival im Bahnhof Leisnig oder im Kloster Buch kommt Mareen Klose mit ihren Kunden ins Gespräch. Auch bei Kunsthandwerkermärkten in Sachsen ist sie gern als Händlerin mit dabei. © Lutz Weidler

Inzwischen ist die junge Frau versiert in der Schmuckherstellung. Trends kann sie weniger ausmachen – sie setzt selbst welche. Mittlerweile kann sie sogar eigene Kollektionen vorweisen. Besondere Vorlieben kann sie bei ihren Kunden nicht feststellen. „Silberschmuck ist noch genauso gefragt wie Gold oder Roségold“, so ihre Erfahrungen.

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Um nicht nur für jeden Geschmack, sondern auch für jeden Geldbeutel etwas anbieten zu können, fertigt die Fischendorferin Modeschmuck genauso wie Echtschmuck. Beides darf sportlich sein, aber auch gern schick. An ihren Ständen, die sie sachsensweit bei Kunsthandwerker- und anderen Märkten von Bautzen bis Kloster Buch aufbaut, finden Mädchen genauso ihr neues Lieblingsschmuckstück wie Frauen jedes Alters.

Aber nicht nur mit neuem Schmuck zaubert Mareen Klose ein Lächeln ins Gesicht ihrer Kundinnen und Kunden. Manche bringen ihr auch ein Erbstück oder ein über die Jahre lieb gewordenes Schmuckstück, das kaputt oder unvollständig ist. Das versucht die „Schmuckschmiedin“ wieder in Ordnung zu bringen.

Emaille bringt Farbe ins Spiel

Weil die Fischendorferin überaus experimentierfreudig ist, probiert sie immer wieder Neues. Für manches braucht sie Platz, weshalb sie jetzt hin und wieder auch in ihrer alten Werkstatt einzutreffen ist. Dort erledigt sie galvanischen Arbeiten. Aktuell versucht sie sich im Emaillieren. „Damit kann ich Farbe ins Schmuckstück bringen“, erklärt sie und freut sich auf ein neues Experimentierfeld.

Das und vieles mehr will Mareen Klose den Besuchern am 8. Dezember zeigen, wenn sie ihre Schmuckschmiede als achtes Türchen des Lebendigen Adventskalenders von Leisnig öffnet. Ihre Werkstatt ist am Bornfeld 6 in Fischendorf zu finden. Bei großer Resonanz kann es zu Wartezeiten kommen, weil der Platz für Besucher in der Schmuckschmiede begrenzt ist.

Offene Schmuckschmiede am Donnerstag, 8. Dezember, ab 16 Uhr auf dem Grundstück Bornfeld 6 im Leisniger Ortsteil Fischendorf.