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Ostrau: Fahrradtour der Bürgermeister hat Folgen

Warum der Jahnatalweg Bewegung, Begegnung und Blumenkohl verbindet und was ein Ideenwettbewerb damit zu tun hat.

Von Sylvia Jentzsch
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Ende August trafen sich die Bürgermeister von Hof, Ostrau und Mügeln sowie Vertreter der drei Kommunen zu einer Radtour. Auf dieser entstanden neuen Ideen, um den Radweg attraktiver zu machen.
Ende August trafen sich die Bürgermeister von Hof, Ostrau und Mügeln sowie Vertreter der drei Kommunen zu einer Radtour. Auf dieser entstanden neuen Ideen, um den Radweg attraktiver zu machen. © Dietmar Thomas

Ostrau. Wie kommen Radfahrer von Ostrau nach Hof? Der Jahnatalweg verbindet nicht nur die beiden Orte, sondern auch die Landkreise Mittelsachsen, Nordsachsen und Meißen.

Er bietet sowohl der Bevölkerung als auch Touristen historische Attraktionen und Naturerlebnisse. Künftig soll noch mehr geboten werden.

Deshalb haben die Gemeinden Naundorf und Ostrau sowie die Auenhof Naturkost, die K & K Bike GmbH (Fahrrad-Kette Riesa) und der Jugend- und Freizeitverein Hof eine Kooperation gebildet.

Besondere Angebote am Radweg

Die Vision eines ortsverbindenden Radwegenetzes gibt es schon seit einiger Zeit. Die, den Weg durch besondere Angebote aufzuwerten, erst seit der Fahrradtour der Bürgermeister von Ostrau, Naundorf und Mügeln Ende August.

„Ziel der Kooperation ist es, Vorhandenes zu nutzen, Synergien zu schaffen und den Radweg noch attraktiver zu machen“, so Ostraus Bürgermeister Dirk Schilling (CDU).

Durch zusätzliche Stationen werde die Motivation, auf das Rad zu steigen, erhöht – egal, ob zur Erholung, zum Einkaufen oder für den Schulweg.

Und so könnten in der Gemeinde Naundorf in Hof ein Rad-Schloss, am Teich in Hof eine Fahrrad-Station, in Ostrau an der Eschke-Mühle eine Toilettenanlage und in der Auenhof Naturkost in Niederlützschera eine Gemüse-Veredlung entstehen.

Toiletten auf dem Areal der Eschke-Mühle in Ostrau

Um diese Vorhaben umzusetzen, wird Geld benötigt. Das haben die Akteure mit Unterstützung der Agentur Maikirschen bei simul+, dem Mitmachfond, beantragt. Den Akteuren liegen nun schon die positiven Bescheide für die Förderung vor.

Toiletten an der Eschke-MühleDie Gemeinde Ostrau erhält 50.000 Euro aus dem Fördermitteltopf. Dafür soll an der Eschke-Mühle eine barrierefreie Toilettenanlage entstehen.

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„Das macht Sinn. So können nicht nur Radfahrer das stille Örtchen benutzen, sondern auch Wanderer, die Nutzer des Abenteuerspielplatzes und naturnahen Rastplatzes sowie die Besucher von Festen, die es an der Eschke-Mühle gibt“, sagte Bürgermeister Dirk Schilling.

Wenn Radfahrer Hilfe brauchen

Das Areal soll auch noch durch den Bau einer Überdachung und einer Fahrradstation, die über die Firma K & K Bike betrieben wird, aufgewertet werden.

Dafür und die Station in Hof erhält das Riesaer Unternehmen 25.000 Euro.In der Notfall-Fahrrad-Stationen gibt es unter anderem „Pflaster“ für kaputte Reifen und kleine Schürfwunden.

Auf dem Schlosshof in Hof, der Eschke-Mühle in Ostrau und dem Jahnatalradweg sind Bewegung und Begegnung möglich. Doch was hat der Blumenkohl damit zu tun?

Auenhof veredelt Gemüse

Der und vieles andere Gemüse wird in der Biogärtnerei Auenhof in Niederlützschera angebaut. Der Hof ist über den Jahnatalweg zu erreichen.

„Die Auenhof Naturkost will das Gemüse, das in der Biogärtnerei angebaut wird, veredeln und den kürzlich neu eröffneten Hofladen um eine Hofküche erweitern“, sagte der Bürgermeister. Dafür erhält die Auenhof Naturkost 25.000 Euro.

Diese will mit diesem zusätzlichen Angebot für regionale Produkte sensibilisieren, eine neue Wertschöpfungskette aufbauen und den Hofladen auch als Rast- und Einkaufsmöglichkeit am Jahnatalweg etablieren. Der Bau der Küche hat bereits begonnen.

„Schön, dass eine so unkomplizierte Förderung möglich ist und wir unser Vorhaben, den Jahnatalweg attraktiver zu gestalten, noch schneller umsetzen können, als erwartet“, sagte die Geschäftsführerin der Naturkost Auenhof und stellvertretende Bürgermeisterin von Ostrau Katrin Leipacher.

Sie war bereits maßgeblich an der Umsetzung der einheitlichen Beschilderung des Jahnatalweges zwischen Döbeln und Riesa beteiligt. "Wenn man bei solch einem Wettbewerb unter vielen Anwärtern ausgesucht wird, macht einen das stolz und motiviert“, so Katrin Leipacher.

Bereits im Januar ist eine weitere Zusammenkunft der Kooperationspartner geplant.