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Zum Leisniger Blütenfest heißt es: Alle für einen

Zum zehnjährigen Bestehen des Vereins Lebenszeit haben alle Leisniger Vereine einen Teil ihrer Einnahmen für dessen Arbeit gespendet.

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Regina Schreiber (rechts) und Annegret Kotte (Mitte) vom Verein Lebenszeit erläutern Elke Fischer die Hospiz- und Palliativarbeit.
Regina Schreiber (rechts) und Annegret Kotte (Mitte) vom Verein Lebenszeit erläutern Elke Fischer die Hospiz- und Palliativarbeit. © Thomas Kube

Von Claudia Erbert

Leisnig. Schon von weitem sind Musik und das Kreischen der Kinder zu hören, die auf dem Marktplatz in der großen drehenden Schaukel sitzen. Bürgermeister Tobias Goth (CDU) freut es.

„Wie Sie sicher wissen, wollten wir das Fest absagen, die Stadträte waren sich einig. Dann wurden aber unsere Türen regelrecht eingerannt. Vor allem die Vereine haben an uns appelliert, auf Anfang Mai zu hoffen und etwas stattfinden zu lassen“, so Goth.

„In relativ kurzer Zeit haben die Vereine dann das Fest organisiert und ich freue mich, dass alle so zahlreich erschienen sind, die Kinder Spaß haben und wir das zehnjährige Bestehen des Vereins Lebenszeit feiern können.“

Zusammen mit Stadtwehrleiter Bernd Starke fährt Tobias Goth im Korb der Feuerwehr ganz nach oben über den Marktplatz, um das Aufstellen des Maibaums zu beobachten. Die Kameraden tragen den langen Stamm mit der kleinen Birke und dem Maikranz auf den Platz und hieven ihn mithilfe von Stangen nach oben. Traditionell stoppen sie bei etwa 45 Grad und fordern Freibier vom Bürgermeister: „Selbstverständlich ja“, lautet die Antwort.

Norbert Beule alias Clown "Nobby" überraschte die Kinder allein am Sonnabend mit etwa 200 Luftballons.
Norbert Beule alias Clown "Nobby" überraschte die Kinder allein am Sonnabend mit etwa 200 Luftballons. © Thomas Kube
Der Leisniger Geschichts- und Heimatverein zeigte an seiner Handwerkerstraße die einfache Variante einer Seilerei. Klaus-Dieter Reißmann fertigte bunte Freundschaftsbänder und die Waldheimer Mutti Nicole Klose sah mit ihren Töchtern Nila (vorn) und Melina interessiert zu.
Der Leisniger Geschichts- und Heimatverein zeigte an seiner Handwerkerstraße die einfache Variante einer Seilerei. Klaus-Dieter Reißmann fertigte bunte Freundschaftsbänder und die Waldheimer Mutti Nicole Klose sah mit ihren Töchtern Nila (vorn) und Melina interessiert zu. © Thomas Kube
Auch ein Rummel gehörte zum Leisniger Blütenfest.
Auch ein Rummel gehörte zum Leisniger Blütenfest. © Thomas Kube

Vereine auf der Suche nach Mitstreitern

Fast so hoch wie der Korb der Drehleiter ist der Riesenstiefel. Die Truppe um den neuen Hauptmann Mario Bilski hat ihn auf den Markt gebracht: „Wir sind eine Sektion im Heimatverein und wollen in Zukunft noch enger zusammenarbeiten. Und weil wir immer auf Spenden angewiesen sind, um den Stiefel in Schuss zu halten, haben wir eine neue Box in Stiefelform gebaut.“ Zu Saisonbeginn haben die neuen Wächter den Stiefel komplett heruntergelassen und den Styroporkörper im Inneren erneuert, damit er wieder gut aufrecht hält.

Mitstreiter brauchen auch die anderen Gruppen vom Heimatverein. Klaus-Dieter Reißmann sucht einen Nachfolger für die Organisation der Handwerkerstraße zum Stadtfest, aber vor allem auch Mitwirkende.

„Wir sind zum ersten Mal beim Blütenfest mit einem Stand dabei, die Kinder können einen kleinen Metallwürfel basteln oder Freundschaftsbänder drehen. Wir hoffen, Interessierte zu finden, die auch ein traditionelles Handwerk darstellen können – egal, ob sie sich schon auskennen oder nicht.“ Kinder zieht der Stand zum Fest viele an, vielleicht begeistern sich auch die Eltern.

Clown Nobby verteilt bunte Ballons an die Kinder und ist schon nach der Hälfte des Festes „abgebrannt“: „Ich dachte, die Ballons reichen für beide Tage, aber jetzt ist erst Samstagnachmittag und das Gas und die Ballons sind alle. Aber Menschen eine Freude zu machen, ist meine Aufgabe, egal ob Kindern, Menschen im Krankenhaus oder Altenheim“, freut sich Norbert Beulich. Am Sonntag kann er dann doch noch eine Gasflasche auftreiben und weitere 150 Ballons füllen.

Auch nebenan ist der Andrang groß – beim Verein Lebenszeit können die Gäste versuchen, Nüsse, die durch eine Röhre rollen, mit dem Hammer zu treffen. Viele Artikel mit dem Vereinslogo können für den guten Zweck erworben werden. Patrick Prestin, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, freut sich über das Interesse und stellt stolz das neue Logo vor, das jetzt auf Beuteln, Tüchern und anderen Produkten zu sehen ist.

Auch der Schulverein der Peter-Apian-Oberschule, der Hundesportverein und andere sammeln an ihren Ständen, damit die ehrenamtliche Arbeit des Vereins zur Unterstützung schwer und todkranker Menschen noch lange fortgeführt werden kann.

Am Abend stehen dafür auch Peter Meyer von den Puhdys, Stamping Fett und Die Unkomplizierten für ein Charity-Konzert auf der Bühne.