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Neuer Quartiermanager will wieder Kneipennacht in Döbeln organisieren

Christoph Klix soll als Strippenzieher das Stadtmarketing in Döbeln ankurbeln. Veranstaltungen und Öffnungszeiten spielen dabei eine Rolle.

Von Jens Hoyer
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Christoph Klix (vorn) bei der Eröffnung des Quartierbüros an der Bäckerstraße. Der 29-Jährige soll sich um das Stadtmarketing kümmern und ist bei der Stadtentwicklungsgesellschaft STEG angestellt.
Christoph Klix (vorn) bei der Eröffnung des Quartierbüros an der Bäckerstraße. Der 29-Jährige soll sich um das Stadtmarketing kümmern und ist bei der Stadtentwicklungsgesellschaft STEG angestellt. © SZ/DIetmar Thomas

Döbeln. Lange war die Rede davon, dass Döbeln für die Entwicklung der Innenstadt einen Quartiermanager als Organisator des Stadtmarketings braucht. Nach Aufnahme der Stadt Döbeln ins Förderprogramm „Lebendige Zentren“ hat es damit geklappt.

Seit Januar hat Christoph Klix ein Büro in der Innenstadt. In dem ehemaligen Geschäft an der Parkhauspassage wurden bis vor ein paar Jahren Seife und Sprudelbad verkauft. Von dort aus zieht der 29-Jährige die Fäden, um Aktionen zur Belebung des öffentlichen Lebens in Döbeln zu organisieren.

Die erste hat er schon hinter sich gebracht. In dieser Woche sammelten rund 160 Schüler in Döbeln Müll ein. „Ich war erstaunt, dass so viele da waren. Die Schüler waren total begeistert“, sagte er.

Wegen der großen Resonanz auf die Frühjahrsputzaktion soll es im April noch eine zweite Aktion geben. „Das soll in Döbeln zur Tradition werden“, sagte Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU) bei der offiziellen Einführung des Quartiermanagers.

Treffen mit Gastronomen wegen Kneipennacht

An der Umsetzung einiger Projekten arbeitet Klix schon. Bis vor etwa 15 Jahren war die Döbelner Kneipennacht der Renner. In mehr als 20 Kneipen spielten damals Livebands.

Massen von Menschen waren auf den Straßen und mit dem Shuttlebus unterwegs, bis das Kneipenfestival wegen des schwindenden Interesses einschlief.

„Die Idee ist, die Kneipennacht wiederzubeleben. Ich treffe mich dafür in der kommenden Woche mit Gastronomen. Ich habe auch schon einen Flyer und ein Logo entwickelt“, sagte Klix. Möglich wäre die Kneipennacht im Oktober.

Eine andere Veranstaltung, an deren Organisation sich der Quartiermanager beteiligt, ist die „Lange Nacht der Kultur“, bei der am 24. Mai in der gesamten Innenstadt Konzerte, Lesungen, Poetry Slam angeboten werden und Künstler live Werke malen oder sprayen werden.

Beteiligt seien das Projekt „WerkStadt“ des Vereins Treibhaus, die Stadtverwaltung und das Theater.

Die Döbelner Händler verbinden einige Hoffnungen mit dem Organisator. „Die Zeiten für Händler sind nicht besser geworden. Wir haben lange auf den Citymanager gewartet“, sagte Grit Neumann, Vorsitzende des Stadtwerberings.

„Wir haben schon einige Projekte im Blick und die Cocktailnacht gilt es auch auszubauen.“ Am Dienstag wird Klix sich den Mitgliedern des Stadtwerberings vorstellen und Ideen besprechen.

Auch die Öffnungszeiten an den Wochenenden sollen eine Rolle spielen, um mehr Leute in die Innenstadt zu bekommen, sagte Klix.

Geld für Kleinprojekte – zum Beispiel für eine Wickelecke

Mit der Aufnahme der Stadt Döbeln in das Förderprogramm „Lebendige Zentren“, aus dem auch der Quartiersmanager finanziert wird, steht in Döbeln zum ersten Mal ein sogenannter Verfügungsfonds zur Verfügung. Aus diesem können Kleinprojekte für die Belebung der Stadt finanziert werden.

Auch Privatleute können dafür Geld erhalten. Wie viel Geld pro Jahr zur Verfügung steht, sei noch nicht klar, so Klix. Ein Gremium, das jetzt gebildet wird, soll über Anträge entscheiden.

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Ein erstes Projekt hat Klix schon – es ist sein eigenes. Als Vater eines Kleinkindes hat er nämlich ein Manko ausgemacht: Es gibt in Döbeln für Eltern keine Möglichkeit, ein Baby zu wickeln oder zu stillen.

In einer Ecke in seinem Büro an der Bäckerstraße soll deshalb eine Wickel- und Stillecke abgetrennt werden, die während der Öffnungszeiten von jungen Eltern genutzt werden kann.

Neue Chance für Seite „Mein-Döbeln.de“

Klix ist nicht der erste, der sich mit Stadtmarketing beschäftigt. Eine Steuerungsgruppe, in der Vereine, Institutionen und Firmen mitarbeiten, hatte schon seit etwa 2015 Ideen gestrickt. Ein Ergebnis ist die Internetseite „Mein-Döbeln.de“.

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Auf dieser findet der Nutzer zwar faszinierende Panoramabilder, aber sonst sehr wenig Inhalte. Seit Corona sind die Aktivitäten der Gruppe eingeschlafen.

„Wir haben den Quartiermanager auf die Steuerungsgruppe angesetzt“, sagte Grit Neumann. Ein Treffen mit Stadtwerkechef Gunnar Fehnle, der die Steuerungsgruppe koordiniert, sei geplant.

So kommt man mit dem Quartiermanager in Kontakt

Eine Veranstaltung mit dem neuen Quartiermanager, in der die Chancen durch die Eröffnung von Karls Erlebnis-Dorf im Mittelpunkt stehen sollen, hat der Landtagsabgeordnete Henning Homann geplant.

Am Dienstag, 12. März, beginnt um 18.30 Uhr eine gemeinsame Diskussionsrunde zum Thema Stadtentwicklung im Döbelner SPD-Büro an der Breiten Straße. „Döbeln hat viel mehr zu bieten, als viele Döbelner glauben.

Spätestens mit der Eröffnung von Karls Erlebnis-Dorf im März kommt ein weiteres touristisches Highlight hinzu. Aber auch mit dem Döbelner Riesenstiefel, der historischen Pferdebahn und den vielen kulturellen und gastronomischen Einrichtungen haben wir einiges zu bieten.

Wir müssen es uns jetzt zur Aufgabe machen, zu zeigen, was wir haben. Davon wird unsere Stadt auch wirtschaftlich profitieren“, so Homann.

Das Quartiersbüro im Haus Bäckerstraße ist jeden Dienstag von 7 bis 13 und jeden Donnerstag von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Telefonisch ist Christoph Klix unter 03431 6061862 zu erreichen.