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Waldheim: Endlich geht's los am Rauschenthaler Weg

Seit fast einem Jahr ist der beliebte Rad-und Wanderweg von Waldheim nach Kriebstein gesperrt. Wie und wann es dort jetzt weitergeht.

Von Elke Braun
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Vor fast einem Jahr ist dieses Foto am Rauschenthaler Weg entstanden. Noch immer ist der beliebte Weg gesperrt. In der kommenden Woche sollen nun aber endlich die Arbeiten beginnen.
Vor fast einem Jahr ist dieses Foto am Rauschenthaler Weg entstanden. Noch immer ist der beliebte Weg gesperrt. In der kommenden Woche sollen nun aber endlich die Arbeiten beginnen. © Archivfoto: Frank Korn

Waldheim. Nachdem Waldbesitzer und Stadtverwaltung Waldheim wochenlang im Clinch lagen und sich wegen der Eigentumsverhältnisse und der Verkehrssicherungspflicht stritten, soll es nun am Rauschenthaler Weg vorwärtsgehen.

Wie Bürgermeister Steffen Ernst (FDP) informierte, will der durch den Waldbesitzer beauftragte Forstbetrieb in der kommenden Woche mit den Arbeiten beginnen. Dabei sollen die schadhaften Fichten gefällt und aus dem Wald geschafft werden. „Die Vorarbeiten vonseiten der Stadt sind erledigt. Wir haben den Weg noch einmal gereinigt und soweit hergerichtet, dass die Forstarbeiter wie geplant in der nächsten Woche mit den Arbeiten beginnen können“, erklärte Ernst. Die Übergabe an den Forstbetrieb sei erfolgt.

Weg soll Mitte Juni freigegeben werden

Bis Mitte Juni sollen die Arbeiten abgeschlossen und der Weg anschließend wieder zur Nutzung freigegeben werden. „Dazu werden wir rechtzeitig informieren“, erklärte Ernst. Während der Bauarbeiten könnte es zu zeitweisen Verkehrsbehinderungen in Rauschenthal kommen. „Das hängt damit zusammen, dass die gefällten Bäume abtransportiert werden müssen. Das ist nur von der Rauschenthaler Seite aus möglich“, so der Bürgermeister.

Brückengeländer ist erst später dran

Erst wenn die Forstarbeiten beendet sind, will die Stadt ein neues Geländer an der Brücke vor dem Wanderweg von der Mittweidaer Straße aus, anbauen lassen. Dort war bei einem Sturm ein Baum auf das Brücken-Geländer gefallen und hatte es stark beschädigt. Die Brücke selbst sei jedoch verschont geblieben. „Brückenprüfer haben sie untersucht und dabei keine Beschädigungen festgestellt, die die Statik beeinträchtigen könnten“, so Ernst.

Wie berichtet, sind rund 250 Fichten, die am Hang auf der rechten Seite des Weges in Richtung Kriebstein stehen, durch Borkenkäferbefall so stark geschädigt, dass sie umzustürzen drohten. Deshalb musste die Stadtverwaltung im Mai vergangenen Jahres reagieren und den Wanderweg sperren lassen – zu groß ist die Gefahr, dass Wanderer oder Radfahrer verletzt werden könnten.

Waldbesitzer und Stadt uneins

Kurz darauf ließ die Stadtverwaltung die Bänke, die entlang des Weges standen, wegräumen. Dann geschah lange Zeit nichts – jedenfalls nichts, dass für den Außenstehenden sichtbar gewesen wäre. Stattdessen liefen im Hintergrund Gespräche und Verhandlungen zwischen der Stadtverwaltung und dem Besitzer des angrenzenden Waldstücks. Dabei ging es in erster Linie ums Geld.

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Weil die betroffenen Bäume an einem für Forstwirtschaftsfahrzeuge schwer zugänglichen Hang stehen, sind die Arbeiten entsprechend teuer. Überdies hatte es lange Zeit unterschiedliche Auffassungen über den Verlauf des öffentlich gewidmeten Weges gegeben. Diese sind inzwischen ausgeräumt worden.

Nach langwierigen Verhandlungen kam es dann aber doch zu einer Einigung zwischen Waldbesitzer und Stadtverwaltung. In einem öffentlich-rechtlichen Vertrag, den der Stadtrat im Februar bestätigt hat, ist unter anderem festgelegt, dass sich die Stadt mit 50 Prozent der Kosten an der Beseitigung der schadhaften Bäume beteiligt. Das sind knapp 18.500 Euro.

Absperrung wird oft missachtet

Wie beliebt der Wanderweg ist, zeigt sich daran, dass die Absperrungen offensichtlich häufig missachtet werden. Bei schönem Wetter werden immer wieder Passanten gesehen, die den Weg entlanglaufen oder -radeln. „Das ist gefährlich“, hatten sowohl die Verwaltung als auch Revierförster Dirk Tenzler immer wieder betont.

Anscheinend interessiert das viele nicht. Weil die kleine Holzbrücke nun ebenfalls gesperrt ist, sind von Anwohnern schon Radfahrer und Spaziergänger – sogar mit Kinderwagen – beobachtet worden, die über den Bach geklettert sind.