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Warum sich die Quadfahrer aus Hartha im Schlamm wohlfühlen

Motorsportbegeisterte organisieren ein Treffen auf der Stockcar-Strecke am Heegweg in Hartha. Verbunden ist das mit einer Spendenaktion.

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Die Quadrofanten erwarten am Sonnabend viele Fahrer und Fans zum Wintertreffen. Seit Wochen bereiten sie dieses Event mit dem MSC Hartha vor. Dabei wird schon einmal eine Runde im Schlamm gedreht.
Die Quadrofanten erwarten am Sonnabend viele Fahrer und Fans zum Wintertreffen. Seit Wochen bereiten sie dieses Event mit dem MSC Hartha vor. Dabei wird schon einmal eine Runde im Schlamm gedreht. © Lars Halbauer

Von Lars Halbauer und Sylvia Jentzsch

Hartha. Das Knattern der Motoren verrät – auf der Rennstrecke am Heegweg ist wieder etwas los. „Das wird richtig gut!“ Da sind sich die Quadrofanten, eine Gruppe, die das gemeinsame Hobby verbindet, einig.

Sie haben für Sonnabend, 2. März, ab 10 Uhr das Wintertreffen der Quad- und ATV-Fahrer organisiert. Das Event verlangt einiges an Vorbereitungen. Deshalb trafen sich die Organisatoren am vergangenen Sonnabend noch einmal vor Ort.

Geschick statt Schnelligkeit

Gemeinsam mit den Mitgliedern des MSC Hartha, die auf ihrer Strecke das Stockcar-Rennen austragen, bereiten sie einen neuen Parcours vor. Drei Arbeitseinsätze waren dafür notwendig.

Nick Fenske gehört zu den jungen Motorsportbegeisterten.
Nick Fenske gehört zu den jungen Motorsportbegeisterten. © Lars Halbauer

Die Strecke musste beräumt und freigeschnitten, mit Steinen und Hügeln präpariert und jede Menge knifflige Fahraufgaben vorbereitet werden.

„Bei uns geht es nicht um Schnelligkeit, sondern um Geschick“, sagt Christian Quosdorf. Er gehört zu den Organisatoren des Wintertreffens.

Dieses Jahr kommen einige Ideen von einem der Youngster unter den Fahrern. Nick Fenske hat sich den Streckenplan für den Kinderparcours ausgedacht und dann auf Papier gebracht.

Fenske ist sportbegeistert, wie die ganze Familie. Ein eigenes Quad hat er noch nicht, aber die weiße Renegate ConAm mit über 70 PS Power darf er auf der abgesperrten Strecke fahren.

Die Fahrer verwandeln ihre blitzsauberen Maschinen innerhalb von Sekunden auf der Fahrstrecke in schlammbespritzte Vehikel. „Das gehört dazu und das macht großen Spaß“, sagt Quadfahrerin Anke Schmidt.

Anke Schmidt lässt den Schlamm fliegen und testet die Strecke.
Anke Schmidt lässt den Schlamm fliegen und testet die Strecke. © privat

Für die unterschiedlichen Klassen der vierrädrigen Gefährte gibt es unterschiedliche Strecken. Dazu gehören eine ATV-Strecke für All-Terrain-Vehicles und eine leichte Trailstrecke. Auch eine sogenannte Wippe erwartet die Teilnehmer.

„Wir haben die Strecke so geplant, dass das Fahren Spaß macht“, sagte Christian Quosdorf. Die Fahrer könnten testen, wo ihre Grenzen sind. Nach dem Winter komme ihnen das Treffen genau recht.

Testmöglichkeit für "Schrauber"

„Wer im Winter an seinem Quad gebaut hat, kann es hier testen. Wir wollen auch, dass beim Fahren nachgedacht wird. Das heißt, wie können Fahraufgaben gelöst werden“, sagt Sebastian Fenske, der Vater von Nick und Henry.

Vielleicht bleibe das eine oder andere Quad auch mal im Schlamm stecken. Dann könne der Fahrer ausprobieren, wie er mit seinem Vehikel wieder herauskommt.

Schlamm und Wasser sind beim Quad- und ATV-Fahren eine wichtige Streckenbedingung. „Ohne Schlamm ist es kein Fahren.“ Da sind sich die Quadrofanten einig.

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Damit es genügend Schlamm gibt, haben sich die Organisatoren die Harthaer Feuerwehr zur Unterstützung geholt. Falls es nicht regnet, wird die Strecke eben beregnet.

Einen Beleuchtungsanhänger mit Notstromaggregat stellen die Wendishainer Kameraden zur Verfügung. Die Zusammenarbeit mit dem MSC und allen Unterstützern funktioniere sehr gut, so Quosdorf.

Der jüngste Fahrer der Quadrofanten ist Henry Fenske. Er ist fünf Jahre jung, steht aber den Großen in nichts nach und knattert mit einem Kinderquad durch die Kurven. Dieses und ein zweites Quad für Kinder kamen durch viel Glück nach Hartha.

„Wir haben das bei einer Tombola gewonnen und das gleich zwei Jahre hintereinander. Darum sollen diese auch für alle Kids bereitstehen“, so Sebastian Fenske.

Angebote für Fahrer und Zuschauer

Am Sonnabend, 2. März, wird für jeden etwas geboten. Die Zuschauer sind an Technik und Fahrern ganz nah ran. Für die Kinder gibt es die Möglichkeit, gegen einen Obolus ein kleines Quad durch den Kinderparcours zu lenken.

Wer von den Erwachsenen auf die Piste will und sein eigenes Quad nutzt, zahlt 6 Euro je Person und 6 Euro je Quad als „Startgebühr“. Für Zuschauer ist der Eintritt kostenfrei.

„Wir bitten allerdings um eine Spende für die Harthaer Jugendfeuerwehr. Die jungen Brandschützer können immer eine finanzielle Unterstützung gebrauchen“, sagte Christian Quosdorf.

Weil Motorsport hungrig und durstig macht, werden Gegrilltes und die passenden Getränke angeboten.