SZ + Döbeln
Merken

Wofür Roßweins Stadtchef jetzt um Spenden bittet

Im Roßweiner Rathaus gehen weniger Spenden ein. Wenn gespendet wird, dann aber schon fürs Feiern. Und genau darauf setzen der Bürgermeister und die Straßenbürgermeister.

Von Heike Heisig
 4 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Das letzte Schul- und Heimatfest haben die Roßweiner 2015 gefeiert. Zehn Jahre später soll das nächste derartige Fest folgen. Dafür bittet Bürgermeister Hubert Paßehr (CDU) bereits jetzt um Spenden.
Das letzte Schul- und Heimatfest haben die Roßweiner 2015 gefeiert. Zehn Jahre später soll das nächste derartige Fest folgen. Dafür bittet Bürgermeister Hubert Paßehr (CDU) bereits jetzt um Spenden. © Dietmar Thomas

Roßwein. Bei ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr haben die Roßweiner Stadträte ein Versäumnis nachgeholt: Spenden angenommen. Das ist laut Gemeindeordnung vorgeschrieben.

Doch durch die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen ist diese Verpflichtung auf der Strecke geblieben.

Räte bestätigen Spendeneingang

Für das zweite Halbjahr 2021 bestätigten die Räte einen Spendeneingang von rund 23.500 Euro. Im gesamten vergangenen Jahr haben Einheimische und Auswärtige „nur“ knapp 13.000 Euro gespendet. In diesem Jahr sind bis 30. November 20.500 Euro an Spendengeld eingegangen.

Wofür, hat die Finanzverwaltung den Stadträten aufgelistet. Als Beispiele nennt Bürgermeister Hubert Paßehr (CDU) die 775-Jahrfeier des Ortsteiles Gleisberg.

Auch für die Ersterwähnung Littdorfs vor 690 Jahren haben Spender Geld „lockergemacht“, genauso wie für das 150-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Roßwein. Das ist in diesem August gebührend gefeiert worden.

Mit Geldspenden konnte die Kommune ebenso den Weihnachtsmarkt ausrichten. Es gab Zuschüsse für das Sportfest in Haßlau, „und eine Sachspende für den Sommerdreiklang“, so der Bürgermeister.

Der Dreiklang sind kleine Kulturveranstaltungen zwischen Rathaus und Kirche. Das Format ist während der Pandemie entstanden, weil Veranstaltungen mit einem größeren Publikum nicht erlaubt waren.

„Bei allen, die gespendet haben, bedanke ich mich ganz herzlich“, sagte der Rathauschef in der Ratssitzung. Ohne diese Unterstützung sähe manches trauriger aus, ist Paßehr überzeugt. „Ich wünsche mir, dass die Spendenbereitschaft auch in Zukunft nicht nachlässt und hoffe, dass die Zuwendungen immer bei den Richtigen ankommen.“

Nach langer Pause große Party

Die Richtigen, das könnten bei einer der nächsten Aktionen, alle Roßweiner sein. Und diejenigen, die zum Beispiel ihre ehemalige Heimatstadt mal wieder besuchen, wenn ein Schul- und Heimatfest ansteht.

Das ist übernächstes Jahr der Fall, und zwar vom 16. bis 22. Juni. Dann feiert Roßwein nach längerer Pause. Auch die ist coronabedingt. Wegen der Ausbreitung des Virus hatten die Stadträte die Jubiläumsfeier 2020 abgesagt, und auch der neue Termin ein Jahr später konnte nicht gehalten werden, weil es noch immer Einschränkungen im Zusammenhang mit der Pandemie gab.

Wie Paßehr mitteilt, hat es inzwischen in Vorbereitung auf das Fest im Sommer 2025 ein Treffen mit den Straßenbürgermeistern beziehungsweise deren Vertretern gegeben. Diese Ehrenämter haben in Roßwein fast schon eine so lange Tradition wie das Schul- und Heimatfest selbst.

  • Sie haben Hinweise, Kritik oder Lob? Dann schreiben Sie uns per E-Mail an [email protected]

Die Straßenbürgermeister sind in bestimmten Straßen oder Vierteln Ansprechpartner für ihre Nachbarn und die Mitarbeiter der Verwaltung gleichermaßen. Bei ihnen laufen die Festvorbereitungen zusammen.

Außer der Bereitschaft, wieder mitzutun, haben die Straßenbürgermeister bei diesem ersten Treffen auch Sorgen geäußert, wie Hubert Paßehr darstellt. Wird es genügend Bäume für den Schmuck an den Straßen geben?

Wer kümmert sich um die Häuser im Zentrum und darüber hinaus, die leer stehen und ungepflegt sind oder wo die Bewohner nicht mitschmücken wollen?

Für alle Fragen sollen Antworten und Lösungen gefunden werden. Der Rheinische Hof zum Beispiel war 2015 noch in schlechtem Zustand.

Werbung für geschmückte Häuser

Die meisten Festbesucher haben das jedoch gar nicht mitbekommen, obwohl relativ in der Nähe die Bühne stand und tausende Besucher in diese Richtung schauten. Gut versteckt war das baufällige Haus damals hinter einer großen Plane, die an einem Gerüst befestigt war.

Damit möglichst viele Häuser geschmückt, viele Bäume an den Straßen aufgestellt werden können – etwa 7.000 sind nötig –, wirbt Bürgermeister Paßehr schon jetzt um Spenden. Dabei lässt er niemanden aus.

Er spricht genauso die Bewohner des Neubaugebietes oder die Einwohner der Ortsteile an. Auch sie seien herzlich eingeladen, sich mit Spenden zu beteiligen, den Spendenaufruf weiterzutragen und dann 2025 mit im Zentrum zu feiern.

Spenden sind auf das Konto der Stadt Roßwein möglich. Als Betreff bitte „Spende Stadtfest“ angeben.