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Podcast zum 13. Februar: Wie offen ist das Gedenken für Veränderung?

Der neue Podcast "Debatte in Sachsen" fragt nach der Zukunft der Erinnerung an den 13. Februar 1945 in Dresden - eine Diskussion in der Frauenkirche.

Von Oliver Reinhard
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Wie soll das Gedenken an die Zerstörung Dresdens künftig aussehen? Eine Diskussion im Podcast "Debatte in Sachsen".
Wie soll das Gedenken an die Zerstörung Dresdens künftig aussehen? Eine Diskussion im Podcast "Debatte in Sachsen". © [M] Robert Michael/dpa/Sächsische.de

Dresden. Die Zukunft des Gedenkens an die verheerenden Luftangriffe vom 13. und 14. Februar 1945 ist umstritten. Traditionalisten wollen weiterhin vor allem der Dresdner Bombenopfer gedenken, anderen ist das mahnende Erinnern an Täter wichtiger. Initiativen und Aktionen aus der Bürgerschaft wollen das Vermächtnis der Zerstörung neu definieren: Dresden soll zur internationalen Friedensstadt werden. Aber ist Dresden auch fit dafür? Welche Zukunft hat die Erinnerung an den 13. Februar 1945 außer die ewige Fortführung der gleichen Gedenk-Rituale?

Dresdens Beigeordnete für Kultur ist da optimistisch. "Wir haben einen langen kollektiven Lernprozess durchgemacht, unterschiedliche Ansätze von Gedenken und Erinnern auszuhalten und zu tolerieren", sagte Annekatrin Klepsch im Podcast "Debatte in Sachsen", der am 13. Februar in der Frauenkirche aufgezeichnet wurde. Das Spektrum des Gedenkens reiche heute vom "stillen Gedenken mit Kerzen vor der Frauenkirche bis zu Blockaden von Neonazis".

"Wir brauchen ein Netz der Erinnerungen"

"In der ganzen Aufarbeitung der Geschichte sind wir durchaus weit", sagte Uljana Sieber, Leiterin der Gedenkstätte Bautzner Straße und Mit-Organisatorin des Gedenkens auf dem Heidefriedhof. "Nur müssen wir jetzt schauen, wie wir das alles zusammenbinden, damit es nicht ein diffuses, unüberschaubares Konglomerat bleibt", sondern ein sinnvoll nutzbares Netz der Erinnerung.

Auch Kristiane Janeke blickte in die Zukunft: "Was machen die Menschen, die mit uns Gedenken, aber vielleicht weniger an Dresden und 1945, sondern vielleicht an ihre jüngsten Erlebnisse in der Ukraine oder in Afghanistan oder in Syrien vor einiger Zeit?", fragte die Wissenschaftliche Leiterin des Militärhistorischen Museums Dresden.

"Podcast zum 13. Februar: Wie offen ist das Gedenken für Veränderung?" Die Podcast-Folge hören Sie direkt über den hier angezeigten Player.

Gäste in dieser Folge

Die Gäste im Überblick: Kristiane Janeke, Uljana Sieber, Oliver Reinhard und Annekatrin Klepsch (v.l.n.r.).
Die Gäste im Überblick: Kristiane Janeke, Uljana Sieber, Oliver Reinhard und Annekatrin Klepsch (v.l.n.r.). © SZ/ Veit Hengst

Annekatrin Klepsch: Beigeordnete für Kultur und Tourismus der Stadt Dresden

Kristiane Janeke: Wissenschaftliche Leiterin des Militärhistorische Museums

Uljana Sieber: Leiterin der Gedenkstätte Bautzner Straße

Moderiert wird das Gespräch von Oliver Reinhard, stellvertretender Ressortleiter Feuilleton bei Sächsische.de

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