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Ahorn auf Dresdner Parkstreifen gepflanzt

Mitten auf einer Straße in Dresden wächst plötzlich ein Baum, offenbar eine Protestaktion eines Anwohners. Nun reagiert die Stadt.

Von Christoph Springer
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Der kleine Baum ist gut gesichert, die Polizei sah sich nicht zum Eingreifen gezwungen.
Der kleine Baum ist gut gesichert, die Polizei sah sich nicht zum Eingreifen gezwungen. © Tino Plunert

Update, 12. Mai, 8.30 Uhr: Die Tage des kleinen Ahornbaums auf der Mohnstraße in Pieschen sind gezählt. Nachdem die Stadt zunächst keine Ahnung davon hatte, dass dort ein Unbekannter ein Bäumchen in ein Straßenloch gepflanzt hatte, reagierte sie auf SZ-Anfrage. Mitarbeiter aus dem Rathaus besichtigten den Pflanzort und stellten schließlich fest: So kann das nicht bleiben. "Die Grube geht auf einen Straßeneinbruch aufgrund eines Straßeneinlaufs zurück", teilt das Straßen- und Tiefbauamt mit. Das heißt, dort war die Oberfläche weggesackt, weil darunter der Abfluss einer Schleuse liegt. Nun soll die Mohnstraße an dieser Stelle "kurzfristig verfüllt und die Oberfläche neu gepflastert" werden. Was "kurzfristig" heißt, teilte die Stadt nicht mit.

Das war bisher passiert

Dresden. Die Polizei hat abgewinkt, die Stadtverwaltung wusste nichts davon: Ein Unbekannter hat im Stadtteil Pieschen einen Baum gepflanzt. Eigentlich gut, doch es gibt ein Problem: Der Ahorn steht nicht in einem Beet oder auf einer Wiese, sondern auf einer Straße. Genau dort, wo eigentlich Autos parken sollten. Deshalb kann er als Protestaktion verstanden werden.

Seit Sonntagmorgen wächst das Bäumchen aus dem Straßenuntergrund. Gegen 10 Uhr war die Polizei vor Ort. "Ein Mann pflanzt einen Baum auf einem Parkstreifen!", lautete die Alarmmeldung von der Mohnstraße. Als die Beamten vor Ort eintrafen, bestätigte sich der Sachverhalt. Hinter einer Bauabsperrung aus rot-weißen Plastikzaunsfeldern stand der kleine Ahorn im absoluten Halteverbot.

Der unbekannte "Gärtner" hatte ein paar Pflastersteine entfernt und den kleinen Baum gepflanzt. Die Polizei musste nicht eingreifen, schließlich war der Baum gut gesichert - umgeben von vier Zaunsfeldern.

Doch kein Schild, kein Zettel weist darauf hin, warum er dort gepflanzt wurde. Der Grund könnte eine Protestaktion eines Anliegers gewesen sein. Anwohner berichten von einer unendlichen Geschichte. Im Dezember 2020 wurde dort an der Straße gebaut, am 21. Dezember richtete die Stadt ein absolutes Halteverbot ein. Nach den Bauarbeiten brach ein Rohr, die Stadt sperrte die Stelle deshalb mit Warnbaken ab, das Halteverbot blieb. Seitdem fehlen Parkmöglichkeiten in der Nebenstraße, die gegenüber dem "Watzke" in die Leipziger Straße mündet.

Die Verantwortlichen im Rathaus rätseln noch, was für ein Bauloch das ist, in dem jetzt der Miniahorn steht. "Die Baugrube ist im Straßen- und Tiefbauamt nicht bekannt", teilten sie auf SZ-Anfrage mit. Mitarbeiter der Straßeninspektion würden sich die Sache jetzt vor Ort ansehen. Mindestens bis das erledigt ist, kann der Ahorn weiter aus der Mohnstraße wachsen.

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