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Anmeldezahlen: Das sind die begehrtesten Dresdner Schulen 2022

Klappt es an der Wunschschule? An 17 Dresdner Oberschulen und Gymnasien gibt es mehr Anmeldungen als vorgesehen Plätze.

Von Sandro Rahrisch
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Knapp 4.000 Kinder sind an den staatlichen Oberschulen und Gymnasien in Dresden angemeldet worden. Dabei gibt es einige Favoriten bei der Schulwahl.
Knapp 4.000 Kinder sind an den staatlichen Oberschulen und Gymnasien in Dresden angemeldet worden. Dabei gibt es einige Favoriten bei der Schulwahl. © dpa/Robert Michael

Dresden. Die Frist ist abgelaufen: Bis zum 4. März hatten Eltern Zeit, ihre Kinder an einer Oberschule oder einem Gymnasium anzumelden. Die Frage, die sich viele Familien jetzt stellen: Wird mein Kind an der Wunschschule angenommen? Tatsächlich gibt es insgesamt 17 Dresdner Schulen, an denen es mehr Anmeldungen gibt, als Plätze laut Schulnetzplan zur Verfügung stehen. Die Anmeldezahlen und das weitere Prozedere - das sind die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

In diesem Artikel:

  • Welche Schulen in Dresden haben die meisten Anmeldungen bekommen?
  • Gibt es genügend Plätze?
  • Nach welchen Kriterien wählen Schulleiter aus, wer angenommen wird?
  • Wann erfahren die Familien von den Entscheidungen?

Welche Schulen haben die meisten Anmeldungen bekommen?

Insgesamt 3.866 Kinder sind an den staatlichen Oberschulen und Gymnasien in Dresden angemeldet worden. Zwei Drittel der zukünftigen Fünftklässler sollen an einem Gymnasium lernen. Damit ist das Interesse an einem gymnasialen Bildungsweg und dem Abitur abermals größer geworden.

Die meisten Anmeldungen im Oberschulbereich hat die neue Gemeinschaftsschule Albertstadt erhalten. Bei mindestens 201 Kindern ist die Einrichtung an der Kreuzung Königsbrücker Straße/Stauffenbergallee die erste Wahl. Mindestens deshalb, da laut Landesamt für Schule und Bildung jene angemeldeten Kinder nicht in der Statistik erfasst sind, die eine Bildungsempfehlung für das Gymnasium erhalten haben. Die Bildungsempfehlung habe bei Anmeldungen an Gemeinschaftsschulen aber auch keine Relevanz, heißt es.

Die bisherige 151. Oberschule soll erst mit dem neuen Schuljahr in eine Gemeinschaftsschule umgewandelt werden. Gemeinschaftsschule heißt, dass die Kinder von der Grundschule bis zum Realschul- oder Hauptschulabschluss zusammen und an einer Schule lernen können. Die Genehmigung für die Schulartänderungen wird aktuell durch das Sächsische Staatsministerium für Kultus bearbeitet.

Das gilt auch für die Universitätsschule, die ebenfalls eine Gemeinschaftsschule werden soll. Sie schafft es bei den Anmeldezahlen auf den fünften Platz. Ebenfalls ganz vorn dabei sind die 32., die 36. und 116. Oberschule, die jeweils über 100 Anmeldungen verbuchen können.

Was Oberschulen mit weniger Anmeldungen angeht, so stehe dies nicht zwangsläufig mit der geleisteten schulischen Arbeit in Verbindung, teilt das Landesamt für Schule und Bildung (Lasub) mit.

Bei den Gymnasien hat es erneut das Gymnasium Pieschen auf den ersten Platz geschafft. 210 Kinder sind an der Gehestraße angemeldet worden. Dahinter folgen das Gymnasium Bühlau (203 Anmeldungen), das Gymnasium Bürgerwiese (189) und das Gymnasium Plauen (171).

Gibt es genügend Plätze?

In der Summe reichen die Plätze. An einigen Schulen gibt es jedoch mehr Anmeldungen, als Plätze im Schulnetzplan vorgesehen sind. Selbst wenn dort die Klassenobergrenze von 28 Schülern ausgereizt wird. Dazu gehören die Gymnasien Pieschen und Bühlau, aber auch die beiden zukünftigen Gemeinschaftsschulen sowie die 36. Oberschule.

Zu sagen hat das noch nichts, betont das Lasub. "Die Anmeldezahlen geben noch keine Auskunft zu Entscheidungen bezüglich der Klassenbildung und Schulaufnahme", so Sprecherin Petra Nikolov. Die Abstimmungen zwischen Dresdner Schulleiterinnen und Schuleitern und dem städtischen Schulamt hätten erst begonnen bzw. werden in den folgenden Tagen starten. So sind im vergangenen Jahr an einigen Schulen zusätzliche Klassen eingerichtet worden, abweichend vom Schulnetzplan.

Nach welchen Kriterien wählen Schulleiter aus, wer angenommen wird?

Sollten sich mehr Kinder an einer Schule anmelden, als Plätze zur Verfügung stehen, müssen die Schulleiter entscheiden, wer an der Einrichtung lernen darf und wer an eine andere Schule umgelenkt wird. Viele Schulleiter bewerten etwa, ob an ihrer Einrichtung bereits ein Geschwisterkind lernt. Ist dies der Fall, so wäre das für den angemeldeten Schüler ein Pluspunkt. Andere Schulen berücksichtigen auch die Wohnortnähe. Sollte es trotz aller Kriterien immer noch mehr Schüler geben als Plätze, so entscheidet in fast allen Fällen am Ende das Los. Alle Dresdner Schulen betonen, in allen Fällen zu prüfen, ob eine Ablehnung für die Kinder eine unzumutbare Härte darstellen würde.

Wann erfahren die Familien von den Entscheidungen?

Die Wartezeit ist alles andere als kurz. Erst am 3. Juni sollen Eltern erfahren, ob es an der Wunschschule geklappt hat. Sollte die Zahl der Anmeldungen tatsächlich zu hoch gewesen sein, kann es sein, dass Kinder an andere Schulen umgelenkt werden, an denen es noch freie Plätze gibt. Eltern haben in diesem Fall - sollten sie nicht einverstanden sein - die Möglichkeit, der Entscheidung zu widersprechen.