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Promis sollen beim Ticketverkauf helfen: Das kostet der Semperopernball in Dresden

Über zwei Millionen Euro Budget braucht der Ballverein, um den Semperopernball in Dresden zu finanzieren. Eine hohe Promi-Dichte soll dem Ticketverkauf Aufschwung geben.

Von Jana Mundus
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Die teuersten Plätze in der Oper kosten beim Ball 2.500 Euro. Anders lässt sich der Semperopernball in Dresden nicht bezahlen, sagen die Organisatoren.
Die teuersten Plätze in der Oper kosten beim Ball 2.500 Euro. Anders lässt sich der Semperopernball in Dresden nicht bezahlen, sagen die Organisatoren. © Sven Ellger (Archiv)

Dresden. Der Semperopernball braucht Prominente. Aktuell sind nur wenige Namen bekannt von Stars und Sternchen, die beim Ball am 23. Februar 2024 in der Oper dabei sind. Stephanie Stumph und Tom Wlaschiha moderieren in der Oper, Wolfgang Lippert führt draußen durch den OpenAirball. Im Programm tritt Opernstar Rolando Villazón auf, der Mitternachtsact heißt Giovanni Zarrella. Die Organisatoren vom Semper Opernball e.V. wissen jedoch nur allzu gut, dass sie noch mehr bekannte Namen brauchen, damit die Veranstaltung ein Erfolg wird - und Tickets verkauft werden.

"Wir können einerseits auf eine eingeschworene Fangemeinde zählen, die immer zum Ball kommt und schon deshalb Tickets kauft", sagte Wolf-Dieter Jacobi, Vorsitzender des neu aufgestellten Ballvereins. Ein großer Teil der Gäste käme aber auch wegen prominenter Gesichter, die es auf der Veranstaltung zu sehen gibt.

Mit dem Unternehmen "Riverside Entertainment" hat sich der Ballverein deshalb erstmals Unterstützung geholt. Die Agentur produziert unter anderem verschiedene Quiz-Abendshows fürs Fersehen, in denen Prominente am Ratepult sitzen. Sie ist also gut vernetzt in der Promiwelt. Lockt das die VIPs aber auch nach Dresden?

Über eine Million Euro aus Ticketverkauf

Jacobi ist davon überzeugt. Konkrete Namen kann er derzeit jedoch nicht nennen. "Aktuell laufen noch einige Anfragen", sagt er. Zusagen gäbe es natürlich. Spätestens Anfang Januar wollen er und seine Mitstreiter aber verraten, wer beim Ball dabei ist. Diese Information zu streuen, ist wichtig. Das soll den Kartenverkauf noch einmal deutlich ankurbeln.

Momentan sind es vor allem die Partytickets für 390 Euro, die den Zugang ab 18 Uhr ermöglichen, und die Flaniertickets für 290 Euro, die ab 22 Uhr gelten, die noch zu haben sind. "Diese Eintrittskarten waren früher teurer", kommentiert Jacobi. Der Verein will mit den neuen Preisen vor allem jüngeres Publikum ansprechen. "Beim Ball lässt sich mal auf eine ganz andere Weise feiern. Das wollen wir zeigen."

Der OpenAirball auf dem Theaterplatz bleibt für die Zuschauer auch am 23. Februar 2024 kostenlos. Die Feiernden draußen sollen dann deutlich mehr Promis zu sehen bekommen als früher.
Der OpenAirball auf dem Theaterplatz bleibt für die Zuschauer auch am 23. Februar 2024 kostenlos. Die Feiernden draußen sollen dann deutlich mehr Promis zu sehen bekommen als früher. © André Wirsig

Der Kartenverkauf ist für den Ball überlebenswichtig. Knapp die Hälfte der Kosten muss er decken. Damit ließen sich laut Jacobi auch die teilweise sehr hohen Preise erklären. Knapp 2.500 Euro müssen Gäste für die besten Plätze im Saal zahlen. Diese Einnahmen braucht es dringend. Über zwei Millionen Euro kostet das Ballspektakel insgesamt.

Einer der größten Posten ist der aufwendige Umbau der Semperoper zum Ballsaal. Damit muss schon Tage vor der Veranstaltung begonnen werden. "Hinzu kommen die Leistungen verschiedener Dienstleister, die uns bei der Vorbereitung aber auch am Abend selbst unterstützen", erläutert Jacobi weiter.

Erhöhte Promi-Dichte beim Außenball

Er stellt aber auch klar: Geld verdienen lässt sich mit diesem Event nicht. Kostendeckend will und muss der Verein arbeiten. "Unser angestrebtes Ziel ist eine schwarze Null." Der Verkauf der Fernsehlizenz an den MDR bringt zusätzlich Geld in die Kasse.

Außerdem sollen Sponsoren bei der Finanzierung unterstützen. Deutlich mehr als bei früheren Auflagen haben in den vergangenen Monaten und Wochen ihre Hilfe angeboten. Vor allem regionale Unternehmen spenden für den Neustart des Balls nach der Corona-Pause und den Skandalen um Ex-Ballchef Hans-Joachim Frey.

"Ein Ball von Dresdnern für Dresdner soll der Semperopernball sein", sagt die Dresdner Designerin Dorothea Michalk, ebenfalls Mitglied im Vorstand des Ballvereins. Der OpenAirball auf dem Theaterplatz bleibe auch aus diesem Grund kostenfrei. Dort erleben Zuschauer nicht nur das Programm aus der Oper auf einer großen Videoleinwand. Die Organisatoren wollen die Promi-Dichte auf der Außenbühne deutlich erhöhen. "Auch Top-Stars werden sich draußen zeigen und auftreten", verspricht Jacobi.