Doch kein Aus für den Palais-Sommer in Dresden?

Dresden. Eigentlich sollte das Kulturevent "Palais-Sommer" in diesem Jahr Geschichte sein. Der Staatsbetrieb Sächsischen Immobilien- und Baumanagement (SIB) hatte sich für eine andere Veranstaltung am Elbufer entscheiden. Nun haben mehr als 12.000 Bürger eine Petition unterschrieben, heißt es von den Palais-Veranstaltern. Sie verlangen: Der Palais-Sommer muss bleiben. Die Petition wird nun dem Sächsischen Landtag vorgelegt.
Im März hatte der SIB dem sommerlichen Kulturevent das Aus angekündigt. Der Staatsbetrieb wollte eine andere Veranstaltung am Dresdner Elbufer, unter anderem aus Denkmalschutzgründen.
Daraufhin startete der aus Spenden- und Sponsoring-finanzierte Palais-Sommer eine Petition. Innerhalb von drei Wochen haben 12.195 Petenten ihre Unterschrift abgegeben. 11.387 davon kamen aus Sachsen, 78 Prozent aus Dresden, so die Veranstalter des Palais-Sommers. Die restlichen Stimmen erntete das Festival aus allen Teilen Deutschlands und aus dem Ausland.Sie fordern den Erhalt des Palais-Sommers und eine Korrektur der Vergabeentscheidung.
46
Prozent bezeichneten sich als persönlich von der Entscheidung betroffen. Die Ergebnisse der
Petition werden jetzt an den Sächsischen Landtag zur weiteren Behandlung
übergeben. Dort wird es eine Anhörung im Petitionsausschuss geben.
83.000 Besucher trotz Corona-Pandemie
Den Dresdner Palais-Sommer hat Veranstalter Jörg Polenz 2009 gestartet. Mit Lesungen, Yoga, Musik und Kino hat sich die Veranstaltung auf der Wiese vor dem Japanischen Palais in Dresden etabliert. Offiziell zog das Event im vergangenen Jahr trotz Corona 83.000 Besucherinnen und Besucher an. Die Dresdnerinnen und Dresdner spenden jährlich rund 300.000 Euro für das Programm. Über 60 Unternehmen unterstützen den Palais Sommer regelmäßig.
Die Veranstaltung stand es im vergangenen Jahr in der Kritik. Bei der "Palais-Akademie" 2021 sollten bekannte "Querdenker" auftreten. Aufgrund der Kritik fiel das Debatten-Programm dann komplett aus.
Für die diesjährige Saison hat sich Thomas Jurischs Slamevent und das Konzept
eines Kleinkunst-Sommers beim SIB durchgesetzt. Es soll dieses Jahr auf der Wiese vor dem Japanischen Palais stattfinden.