Dresden. Es soll eine Art Weihnachtsgruß an mehrere Vermieter in Dresden sein. Die Bündnisse "Mietenwahnsinn stoppen" und "Gleiches Hecht für Alle" bauen am Sonntag ein Wohnzimmer vor den Büros in Dresden auf, mit Weihnachtsmann-Bärten sitzen die Teilnehmer auf den Sofas.
Es geht um drei Wohnkomplexe im Dresdner Hechtviertel. Die Bündnisse kämpfen gegen "Räumung und Verdrängung" und letztlich gegen steigende Mieten.
Das Problem quasi weihnachtlich verpackt als Krippenspiel, in dem Maria und Joseph hier in der Rudolf-Leonhardt-Straße im Hechtviertel wohnen. Sie erhalten ein Schreiben vom Vermieter - Eigentümerwechsel, sie müssen in 14 Tagen aus ihrer Wohnung.
Maria ist hochschwanger, sie ziehen in die Buchstraße, wo Baulärm Maria nahe an die Verzweiflung bringt. Aber es gibt einen Lichtblick. So die Handlung des Hörspiels. Dieses läuft am Sonntag, um 19 Uhr, auf dem freien Radiosender Coloradio Dresden.
Die Bündnisse ziehen am Sonntag mit dem Wohnzimmer, in dem auch das Hörspiel abgespielt wird, vom Käthe-Kollwitz-Ufer über das Rathaus zu zwei weiteren Stationen, den Büros der Vermieter.
Konkret geht es bei der Aktion um die Rudolf-Leonhardt-Straße 1, wo wegen eines Eigentümerwechsels die Zwangsräumung drohe. Die Wohnanlagen auf der Stauffenberg-Allee 29-35, wo es seit 2014 Probleme gebe. Die Bündnisse nennen einen erheblichen Instandhaltungsstau, jahrelangen Leerstand, und einen ungewissen Umfang der Modernisierung. Der dritte Bereich ist die Buchenstraße 4, eines der wenigen unsanierten Häuser im Hechtviertel. Der Eigentümer plane eine Modernisierung, bei der die Mieten zwar einbezogen werden sollen, gleichzeitig werden aber Abfindungen angeboten. Auch hier befürchten die Bündnisse erhebliche Mietsteigerungen.
Mit der "Weihnachtsaktion", die coronakonform sei, wolle man die derzeitige Situation im Hechtviertel kreativ zu beleuchten und auf Missstände aufmerksam machen. Dafür wurde bewusst der internationale Tag der menschlichen Solidarität gewählt.
Die Vertreter der Bündnisse machen zudem Fotos von den Aktionen und wollen diese als "Weihnachtsgrüße" an die Vermieter schicken.